In dieser Woche erreichte der DAX ein neues Rekordhoch seit Ausbruch der Coronakrise und auch das Allzeithoch des DAX bei 13.789 rückt immer näher. Im Gegensatz dazu steht weiterhin die gedrückte Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern, auch wenn sich diese in den letzten Wochen verbessert hat. Ein bei der Nachrichten Agentur Reuters veröffentlichtes Gespräch mit dem UBS-Manager Josef Stadler gibt jetzt Hinweise auf eine mögliche weitere Entwicklung. Die Schweizer Großbank ist bekannt dafür, sehr vermögende Kunden weltweit zu betreuen. In den vergangen Wochen haben diese ihr Anlageverhalten gravierend verändert. Während des Crashs haben viele der Kunden Aktien gekauft und teils sogar mit Krediten die Käufe finanziert. Rückblickend dürfte dieses Verhalten ein sehr lukratives Geschäft gewesen sein. Denn die Aktienkurse stehen derzeit nur knapp unter den Hochs von Februar 2020. Der DAX legte seit seinem Tief im März bereits knapp 50% zu. Allerdings nehmen die superreichen Familien (so genannte Family Offices) nach Aussagen des UBS-Managers nach und nach die erwirtschafteten Gewinne mit und investieren stattdessen in Wohnimmobilien, Private Equity sowie in Firmen-Deals. Auch von anderen Vermögensverwaltern ist zu hören, dass ihre Kunden aktuell hohe Cash-Bestände halten. Diese durchaus gesunde Skepsis ist neben der Zentralbankpolitik eine gute Unterstützung für die Finanzmärkte.
Natürlich ist das Verhalten von Milliardären ein mögliches Indiz für die künftige Entwicklung, aber noch lange keine Garantie. Anleger die während des Kursverfalls Aktien nachgekauft haben, können auf satte Gewinne bei ihren Zukäufen blicken. Aber ist es jetzt sinnvoll sich komplett von seinen Aktien zu verabschieden? Die Antwort ist ganz klar Nein! Die Zentralbankpolitik und die Maßnahmen der Regierungen unterstützen die Wirtschaft bei ihrem Aufschwung. Die EZB bekräftigte auf ihrer gestrigen Ratssitzung, dass sie die aktuellen Instrumente flexibel einsetzen wird, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise effektiv zu bekämpfen. Natürlich kann es im weiteren Verlauf zu erneuten Rücksetzern kommen, als langfristiger Investor sollte man sich davon jedoch nicht beeindrucken lassen. Ein mögliches sinnvolles Verhalten ist jetzt, kein überproportionales Risiko mit seinem Depot einzugehen, sondern sich mit einer neutralen Aktienquote innerhalb seiner Risikoneigung zu positionieren. So ist man bei Rücksetzern nicht mit großen Verlusten konfrontiert, aber bei weiteren Kursanstiegen dennoch mit im Boot.
Disclaimer
Bitte beachten Sie, dass die vorgenannten Informationen keine konkrete Handelsempfehlung zu Finanzprodukten darstellen, sondern lediglich als Informationsgrundlage für Ihre persönliche Anlagestrategie zu verstehen sind. Weiter sind diese Informationen nicht zwangsläufig auf Ihre persönlichen Verhältnisse zutreffend und stellen keine individuelle Beratungs- oder Auskunftsdienstleistung dar. Trotz sorgfältiger Recherche übernimmt die Consorsbank keine Garantie über Richtigkeit und Vollständigkeit. Eine Haftung für eventuelle Fehler oder Irrtümer ist ausgeschlossen. Der Artikel enthält möglicherweise nicht alle für Ihr Investment relevanten bzw. aktuellen Daten. Gegebenenfalls existieren andere Produkte und Dienstleistungen, welche besser zu Ihren finanziellen Zielen passen. Informieren Sie sich vor jeder Investmententscheidung sorgfältig über möglich Chancen und Risiken und beachten Sie insbesondere die steuerlichen und Rechtlichen Konsequenzen einer Wertpapiertransaktion. Aus der Wertentwicklung eines Finanzprodukts in der Vergangenheit kann grundsätzlich nicht auf zukünftige Erträge geschlossen werden. Informationen über die Consorsbank selbst finden Sie im Impressum.