- Das Öl der Sorte WTI zur Lieferung im Mai notierte an den US-Terminbörsen erstmals in der Geschichte unter Null (Tief bei -40,32 USD /Barrel)
- Der Mai-Kontrakt läuft am 21. April aus. Das Termingeschäft verpflichtet Anleger zur physischen Abnahme des Öls bei Fälligkeit
- Da die wenigsten Marktteilnehmer Interesse an einer Auslieferung haben, werden die Kontrakte an den Börsen meist in die nächst längeren Laufzeiten getauscht bzw. „gerollt“ (hierbei entstehen sog. Rollverluste)
- Aktuell sind am Erfüllungsort in Cushing, Oklahoma, so gut wie keine Lagerkapazitäten mehr frei, was eine physische Abnahme des Öls stark erschwert. Händler versuchen der Abnahmeverpflichtung durch schnellen Verkauf der Terminkontrakte zu entgehen.
- Der Preiskampf zwischen Saudi Arabien und Russland führte zu einer gleichbleibenden Ölförderung währen die Nachfrage um ca. 30% einbrach. Die Folge: die Lager füllen sich im Rekordtempo
Ölmarkt:
Durch Shutdowns weltweit um 30% geringere Nachfrage nach Öl, gleichzeitig aber hohe Ölförderung
Lagersituation:
Niedriger Preis und geringe Nachfrage führte in den vergangen Wochen zu vollen Öllagern
Auslieferung des Öls:
Physische Auslieferung aufgrund der ausgeschöpften Lagerkapazitäten extrem teuer
Fazit:
Bei der gestrigen Anomalie im Ölmarkt handelte es sich um eine kurzfristige Sondersituation aufgrund der knappen Lagerkapazitäten. Kontrakte mit Lieferung in den nächsten Monaten waren von den extremen Preisverwerfungen nicht so stark betroffen und notierten um die Marke von 20 USD je Barrel. Durch die Preisverwerfungen stiegen auch die Rollverluste auf ein neues Rekordhoch und betreffen damit auch u. a. viele Ölzertifikate und ETCs. Dies führt dazu, dass man mit diesen Instrumenten nicht von der Sondersituation am Ölmarkt profitieren kann. Die hohe Komplexität dieser Produkte macht sie für viele Privatanleger ungeeignet.
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