AnleihenBondsfestverzinsliche WertpapiereFixed Income
Die Zinsstrukturkurve zeigt den Zusammenhang zwischen dem beobachteten Marktzins einer zinstragenden Investmentform und deren Restlaufzeit.
Die Zinsstrukturkurve zeigt auf ihrer Abszisse die Laufzeit der Investmentform und auf ihrer Ordinate deren Zinssatz. Man unterscheidet zwischen flachen, normalen und inversen Zinsstrukturkurven. Bei einer normalen Zinsstrukturkurve sind die kurzfristigen Zinssätze niedriger als die langfristigen Zinssätze. Bei der inversen Zinsstrukturkurve ist das Gegenteil der Fall. Eine flache Zinsstrukturkurve weist ein über alle Laufzeiten gleichbleibendes Zinsniveau auf.
Da die Zinsstrukturkurve die tatsächlichen Marktzinsen widerspiegelt, eignen sich die dort angegebenen Zinssätze zur Abzinsung von Anleihen – aber auch als Basis für die Berechnung der Diskontierungsrate von zukünftigen Erträgen generell.
Grafik:
Die inverse Zinsstrukturkurve zeichnet sich durch einen fallenden Verlauf aus. Die kurzfristigen Zinsen liegen über den langfristigen Zinsen. Nimmt man Staatsanleihen als Referenz für den Marktzins, dann ergibt sich diese inverse Form zum Beispiel, wenn hohes Wirtschaftswachstum und hohe Inflation herrschen. Die Inflation soll durch das hohe kurzfristige Zinsniveau begrenzt werden.
Die flache Zinsstrukturkurve besitzt über alle Laufzeiten den gleichen Zinssatz. Dies ist in der Praxis äußerst selten der Fall. Die normale Zinsstrukturkurve zeichnet sich durch steigende Zinsen über die Laufzeit aus. Die normale Zinsstrukturkurve ist der Regelfall. Für langfristige Anlagen sind die Zinsen höher als für kurzfristige Anlagen.
Vorteile:
Das aktuelle Zinsniveau wird für verschiedene Laufzeiten ersichtlich.
Die Diskontierungsrate für Anleihen kann anhand der Zinsstrukturkurve bestimmt werden.
Nachteile:
Die Zinsstrukturkurve kann sich börsentäglich verschieben
Der in einigen Jahren tatsächlich bezahlte Zinssatz kann von der Zinsstrukturkurve abweichen.
Literatur:
Bruns, Christoph / Steiner, Manfred. Wertpapiermanagement. Stuttgart: 2007, S. 145-147.