Der Spread ist im Allgemeinen die Differenz zwischen dem Ankaufs- und dem Verkaufskurs eines Wertpapiers zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Der Verkaufskurs wird auch Briefkurs genannt und ist der Kurs, zu dem der Verkäufer bereit ist, das Wertpapier zu verkaufen. Der Ankaufskurs wird Geldkurs genannt und ist der Kurs, zu dem der Käufer willens ist, zu kaufen. Im Normalfall liegt der Briefkurs über dem Geldkurs. Je weiter Brief- und Geldkurs auseinander liegen, desto höher ist der Spread. Zu unterscheiden sind absoluter Spread und homogenisierter Spread. Der absolute Spread ist die Differenz aus Briefkurs und Geldkurs. Der homogenisierte Spread ist der um die Bezugsverhältnisse bereinigte absolute Spread.
Vorteile:
Spreads geben einen Hinweis darauf, wie liquide Wertpapiere sind. Hohe Spreads können ein Indiz für eine eingeschränkte Handelbarkeit des Wertpapiers sein.
Mit homogenisierten Spreads können zum Beispiel Zertifikate von verschiedenen Emittenten verglichen werden, um Transaktionskosten zu reduzieren.
Nachteile:
Hohe Spreads führen zu hohen Transaktionskosten
Hohe Spreads können zu reduzierter Handelbarkeit für Anleger führen
Beispiel:
Ein Anleger vergleicht die Spreads von 2 Zertifikaten.
Wertpapier
Bezugsverhältnis
Briefkurs
Geldkurs
Zertifikat A
1,00
15,080 EUR
14,880 EUR
Zertifikat B
0,42
7,270 EUR
7,100 EUR
Welches der beiden Zertifikate bietet den niedrigeren Spread?
Formel:
Rechnung:
Wertpapier
Bezugs-verhältnis
Briefkurs
Geldkurs
Spread (absolut)
Spread
(homogenisiert)
Zertifikat A
1,00
15,080 EUR
14,880 EUR
0,200 EUR
0,200 EUR
Zertifikat B
0,42
7,270 EUR
7,100 EUR
0,170 EUR
0,405 EUR
Betrachtet man den absoluten Spread, bietet Zertifikat B den geringeren Spread. Vergleicht man aber homogenisierte Spreads, die um das Bezugsverhältnis bereinigt sind, bietet Zertifikat A den niedrigeren Spread.
Literatur:
Jordan, Markus. Zertifikate simplified. München: 2005. S. 102, 111.