Das Delta ist eine dynamische Optionsbewertungskennziffer die angibt, wie stark sich der Optionswert ändert, wenn sich der Preis des Basiswertes um einen Euro verändert.
Definition:
Puts haben ein Delta zwischen -1 und 0, für Calls liegt das Delta im Intervall von 0 bis 1. Ein Delta von 0,8 bedeutet, dass bei einem Anstieg des Basiswerts um einen Euro der Optionspreis um 0,80 EUR steigt, vorausgesetzt es besteht ein Bezugsverhältnis von 1. Ein Bezugsverhältnis von 1 heißt, dass das für jede Option genau ein Basiswert bezogen werden kann.
Das Delta ist beim Call umso höher je weiter die Option im Geld ist. Beim Put ist das Delta umso geringer je weiter die Option im Geld ist. Mit dem Delta lässt sich die Wahrscheinlichkeit ablesen, dass die betrachtete Option bei Fälligkeit einen positiven inneren Wert besitzt. Das oben aufgeführte Delta von 0,8 zeigt an, dass die Option mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 % bei Fälligkeit einen inneren Wert generiert. Allerdings verändert sich das Delta im Zeitverlauf und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Option einen inneren Wert erreicht.
Beispiel:
Ein Investor möchte das aktuelle Delta seines Call-Optionsscheins auf die Aktie M ermitteln. Die Aktie M ist von 23,83 EUR auf 23,80 EUR, also um 0,03 EUR gefallen. Der Kurs des Call-Optionsscheins ist von 0,087 EUR auf 0,085 EUR, also um 0,002 EUR gefallen. Der Optionsschein besitzt ein Bezugsverhältnis von 0,1. Wie hoch ist das Delta des Optionsscheins?
Formel:
Rechnung:
Das Delta beträgt 0,67. Würde die Aktie M um einen Euro steigen, sollte der Optionspreis um 6,7 Eurocent steigen. Die Wahrscheinlichkeit dass der Call-Optionsschein einen inneren Wert erreicht liegt bei 67 %.