Der Zeitwert ist eine Komponente des Optionspreises, die die Risikoprämie des Optionsverkäufers darstellt.
Generell setzt sich der Optionspreis aus einem inneren Wert und einem Zeitwert zusammen. Der Zeitwert ist als Versicherungsprämie an den Verkäufer der Option bzw. des Optionsscheins zu verstehen. Während der Laufzeit kann sich eine Option zu Ungunsten des Verkäufers entwickeln. Er ist jedoch zur Erfüllung des Geschäftes verpflichtet. Für diese Risikoübernahme steht die Zeitprämie. Der Zeitwert besitzt viele Einflussfaktoren, z. B. Basispreis, Volatilität, Zinsniveau oder Restlaufzeit. Ist eine Option beispielsweise bereits weit im Geld, besitzt der Zeitwert kaum noch Einfluss auf den Optionspreis, da er nur noch einen geringen Teil der Optionsprämie darstellt.
Die Grafik zeigt beispielhaft den Verlauf des Zeitwerts einer fiktiven Euro-Option. Nimmt die Restlaufzeit einer Option ab, dann nimmt auch der Zeitwert der Option ab. Zum Laufzeitende fällt der Zeitwert allerdings überproportional. Das bedeutet je näher der Verfallstag kommt, desto stärker wirkt der Verfall des Zeitwerts auf den Optionspreis.
Chancen:
Der Zeitwert stellt die Chance auf das Entstehen eines inneren Wertes der Option dar, wenn sich die Basiswerte positiv entwickeln.
Risiken:
Der Zeitwert baut sich mit der Restlaufzeit ab
Bei einer starken Volatilität zahlt der Optionskäufer einen hohen Zeitwert. Der Optionspreis fällt dann bei sinkender Volatilität. Das kann beim Optionsinhaber zu Kursverlusten führen.
Beispiel:
Ein Anleger überlegt, einen Call-Optionsschein zu erwerben.
Call-Optionsschein
Basispreis
36,00 EUR
Bezugsverhältnis
0,1
Aktueller Kurs
0,56 EUR
Laufzeit
1 Jahr und 3 Monate
Aktueller Aktienkurs von X
38,41 EUR
Wie viel Euro Zeitprämie sind im Optionsscheinpreis enthalten?
Formel:
Rechnung:
Der Zeitwert des Call-Optionsscheins beträgt 0,32 EUR, also mehr als die Hälfte des gesamten Optionspreises. Die Option besitzt noch eine lange Laufzeit und liegt im Geld.