Als Option bezeichnet man ein Derivat, dessen Käufer das Recht auf den Kauf oder Verkauf eines bestimmten Wertpapiers zu einem bestimmten Kurs hat.
Optionen sind bedingte Termingeschäfte; der Käufer einer Option besitzt also das Recht, aber nicht die Pflicht auf Erfüllung des Geschäftes. Der Verkäufer einer Option, der sogenannte Stillhalter, ist gezwungen stillzuhalten, er muss abwarten bis sich der Käufer der Option für oder gegen eine Ausübung entscheidet. Der Käufer versucht mit Optionen von steigenden oder fallenden Kursen zu profitieren. Der Verkäufer erhält als Ausgleich eine Optionsprämie.
Optionen zählen zu den Derivaten, d. h. ihr Wert leitet sich aus einem Basiswert ab. Der Basiswert auf das sich das Geschäft bezieht, ist häufig eine Aktie. Basiswerte können aber auch Rohstoffe, Indizes, Anleihen oder Zinsfutures sein. Es gibt zwei Arten von Optionen, die Kaufoption, genannt Call, und die Verkaufsoption, genannt Put.
Grundsätzlich existiert eine Unterscheidung in europäische und amerikanische Optionen. Amerikanische Optionen können während der ganzen Laufzeit ausgeübt werden, europäische Optionen nur am Laufzeitende. Eine andere Möglichkeit für den Investor ist der Kauf von verbrieften Optionen bzw. Optionsscheinen. In Deutschland kann der Investor über die EUREX Optionen kaufen und damit z.B. im Rahmen einer Putoption seinen Aktienbestand absichern. Der Investor sichert dann z.B. mit einer Option (1 Kontrakt) 100 Aktien ab.
Der Käufer einer Kaufoption nimmt eine Long Position, also eine Kaufposition, ein. Dieses Geschäft wird Long Call genannt. Er möchte ein Kaufrecht zu einem bestimmten Kurs erwerben. Die Erwartung des Käufers einer Kaufoption sind steigende Kurse. Er geht davon aus, dass der Basiswert über den Ausübungspreis, genannt Strike, steigt. Der Long Call befindet sich in der Gewinnzone, sobald der Basiswert den Basispreis um die bezahlte Optionsprämie übersteigt. Der Verkäufer einer Kaufoption nimmt eine Short Position, also eine Verkaufsposition, ein. Dieses Geschäft wird Short Call genannt. Seine Erwartung sind fallende bis stagnierende Kurse. Solange der Basiswert unter dem Basispreis liegt, erhält er die volle Optionsprämie. Die Verlustzone des Short Call beginnt sobald der Basiswert den Basispreis um die Optionsprämie übersteigt. Das Verlustpotential eines Short Call ist theoretisch unbegrenzt. Beim Long Call ist der Verlust auf die bezahlte Optionsprämie begrenzt.
Der Käufer einer Verkaufsoption nimmt eine Long Position ein. Dieses Geschäft wird Long Put genannt. Er kauft sich ein Verkaufsrecht zu einem bestimmten Kurs. Er geht davon aus, dass die Kurse fallen werden. Der Long Put erreicht die Gewinnzone, sobald der Basiswert um mehr als die Optionsprämie unter den Basispreis fällt. Der Verkäufer der Verkaufsoption nimmt eine Short Position, also Verkaufsposition, ein. Er erwartet steigende bis stagnierende Märkte. Solange der Basiswert über den Basispreis notiert befindet er sich in der Gewinnzone. Die Verlustzone beginnt, sobald der Basiswert um mehr als die Optionsprämie unter den Basispreis fällt.
Chancen:
Optionen besitzen eine Hebelwirkung, d. h. bei geringem Kapitaleinsatz in Form der Optionsprämie sind hohe Gewinne möglich.
Mit Optionen können Positionen abgesichert werden.
Optionen eigenen sich zur Spekulation.
Mit Optionen kann je nach Marktmeinung auf fallende oder steigende Kurse gesetzt werden.
Optionen können sofern gewünscht individuell, als OTC-Geschäft vereinbart werden. Dafür sind jedoch bestimmte Mindestsummen erforderlich.
Risiken:
Optionen unterliegen aufgrund ihrer Hebelwirkung starken Kursschwankungen.
Die Bewertung von Optionen ist äußerst komplex. Der Optionspreis ist von Faktoren wie Zinsniveau, Volatilität, Restlaufzeit, Basiswert, Basispreis etc. abhängig.
Optionen besitzen eine begrenzte Laufzeit.
Zum Erwerb der Option fallen Transaktionsgebühren an.
Ein Nachteil in der Handelbarkeit von Optionen gegenüber Optionsscheinen ist, dass sie nur über spezielle Börsen handelbar sind, z.B. die EUREX.
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