Bei der Fundamentalanalyse wird eine Aktie aufgrund von wirtschaftlichen Kennzahlen bewertet.
Die wichtigsten Größen bei der Fundamentalanalyse sind:
die Profitabilität, d. h. die Erträge des Unternehmens
die Finanzkraft z. B. durch Kennzahlen wie Cash-Flow / Zinsaufwendungen etc.
Kurs-Gewinn-Verhältnis
Wachstumschancen
konjunkturelle und fiskalpolitische Rahmenbedingungen
Anhand dieser Informationen wird versucht, die Geschäftstätigkeit der Aktiengesellschaft und dessen Rentabilität zu prognostizieren, um daraus Chancen auf Kursgewinne abzuleiten.
Bei der Fundamentalanalyse geht man in den folgenden Phasen vor:
Chancen:
Fundamentale Analysen bieten die Möglichkeit, Unter- oder Überbewertungen zu ermitteln.
Mit der Fundamentalanalyse wird versucht, Überrenditen im Vergleich zum Markt zu erzielen.
Risiken:
Die Fundamentale Analyse ist sehr zeitintensiv.
Aufgrund der vielen "ungewissen" Parameter in der Fundamentalanalyse, kann das Ergebnis nur als Richtwert betrachtet werden. Es kann passieren, dass sich die Einflussgrößen, wie z. B. Gewinn oder Wachstum, ändern.
Beispiel:
Ein Investor hat nach der gesamtwirtschaftlichen Analyse und Branchenanalyse das Unternehmen X als interessant eingestuft. Er möchte es mit Hilfe des Discounter Cash Flow Models bewerten. Der Free Cash Flow des Unternehmens X wird im kommenden Jahr auf 4,73 EUR je Aktie geschätzt. Das Unternehmen erwartet in Zukunft ein Wachstum von 2 % für den Free Cash Flow. Die Kapitalkosten belaufen sich auf 12,25 %. Der Aktienkurs des Unternehmens liegt aktuell bei 36,60 EUR. Ist das Unternehmen X unterbewertet?
Formel:
Rechnung:
Es ergibt sich ein innerer Wert von 46,15 EUR je Aktie. Zum aktuellen Kurs von 36,60 EUR bietet sich ein Kurspotenzial von ca. 26 %. Die Aktie des Unternehmens X kann als unterbewertet betrachtet werden.
Literatur:
Bruns, Christoph / Steiner, Manfred. Wertpapiermanagement. Stuttgart: 2007, S. 231-246.