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Zeit der Angebote: wie sich Black Friday und Weihnachten auf die Börse auswirken

21.11.2023 09:15

Der Black Friday, der Tag nach dem amerikanischen Erntedankfest, läutet traditionell die Weihnachtseinkaufssaison ein und hat sich zusammen mit dem Cyber Monday zu einem globalen Phänomen entwickelt. Mit spektakulären Rabatten und Sonderangeboten locken Einzelhändler weltweit Kunden in ihre Geschäfte und Online-Shops, um den Umsatz anzukurbeln. Dass die umsatzstärksten Tage des Jahres für den Einzelhandel von großer Bedeutung sind, steht außer Frage, doch welche Auswirkungen hat dieses Ereignis auf die Aktienmärkte?

 

 

Black Friday und Cyber Monday schnell erklärt

 

Ursprünglich ist der Black Friday ein amerikanisches Phänomen und bezeichnet den Freitag nach Thanksgiving. Viele Amerikaner nutzen diesen Brückentag, um ihre Einkäufe für das bevorstehende Weihnachtsfest zu tätigen. Zusätzlich versüßen viele Einzelhändler das Einkaufserlebnis mit großzügigen Rabattaktionen.

 

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Doch warum trägt ein solcher Tag den vermeintlich negativen Namen Black Friday? Gehen wir zurück in die 1960er Jahre, als der Begriff für den Beginn der Weihnachtseinkaufssaison verwendet wurde. Das „Schwarz“ bezog sich auf den Wechsel von roter zu schwarzer Tinte in der Buchhaltung, wo mit schwarzer Tinte Gewinne ausgewiesen wurden. Die Farbe „schwarz“ ist also positiv zu sehen und steht dafür, dass viele Einzelhändler durch dieses Einkaufsereignis in die Gewinnzone gekommen sind.

 

Der Cyber Monday ist ein neueres Shopping-Event. Der Begriff wurde Anfang der 2000er Jahre von der National Retail Foundation (NRF) eingeführt, um die Popularität von Online-Verkäufen am Montag nach Thanksgiving zu steigern. Er diente als Online-Gegenstück zum Black Friday, der in erster Linie in Ladengeschäften stattfand.

 

In diesem Jahr findet der Black Friday am 24. November und der Cyber Monday am 27. November statt. Je nach Händler erstrecken sich die Rabattaktionen auch auf die Tage vor dem Black Friday und nach dem Cyber Monday. Diese Zeiträume werden als Black Friday Week bzw. Cyber Week bezeichnet.

 

 

Black Friday 2022: Umsatzrekord in den USA und geteiltes Echo in Deutschland

 

Die Bedeutung des Black Friday für den Einzelhandel hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert. Auch heute noch machen viele Geschäfte an den Tagen nach Thanksgiving den größten Umsatz des Jahres. Allein in den USA wurden im vergangenen Jahr laut influencer Marketing Hub 211,7 Mrd. US-Dollar umgesetzt. Darüber hinaus werden laut Zippia fast 13 % aller Einzelhandelsumsätze in den USA zwischen Black Friday und Weihnachten erzielt.

 

In Deutschland zeigte sich im vergangenen Jahr ein etwas zweigeteiltes Bild. Während die hohe Inflation und die Angst vor steigenden Energiepreisen viele Menschen online auf Schnäppchenjagd gehen ließ, litt der stationäre Einzelhandel noch unter den Nachwirkungen der Coronakrise. So verzeichnete der Online-Handel hierzulande laut dem E-Commerce-Portal „Internet World“ am Black Friday ein Umsatzplus von 156 % gegenüber dem Jahresdurchschnitt. In den Fußgängerzonen und Einkaufszentren ging es dagegen ruhiger zu. Laut Handelsverband Deutschland verlief das Weihnachtsgeschäft im vergangenen Jahr eher durchwachsen.

 

Die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in Deutschland dürften in diesem Jahr auf einem ähnlichen oder sogar leicht niedrigeren Niveau liegen als 2022. Das zumindest geht aus dem „Weihnachtsshopping Report 2023“ hervor, den das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag von eBay Ads erstellt hat. Demnach will rund jeder fünfte Deutsche in diesem Jahr weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben als im Vorjahr. Mehr investieren wollen dagegen nur 3 %.

 

Übrigens: Laut der Online-Fachzeitschrift für Marketing und E-Commerce „acquisa“ geben die Deutschen durchschnittlich 520,40 Euro für Weihnachtsgeschenke aus (Stand: 2022). Die beliebtesten Geschenke sind Lebensmittel und Getränke, gefolgt von Kleidung, Schuhen und Accessoires. Etwas mehr, nämlich 599,29 Euro, geben die US-Amerikaner im Durchschnitt für Geschenke aus.

 

 

Black Friday und Weihnachtsgeschäft als Indikatoren für Konsum und Aktienkurse

 

Da die Verbraucherausgaben fast 70 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der USA ausmachen, können die Umsätze am Black Friday und Cyber Monday Investoren einen Einblick in die Gesundheit der größten Volkswirtschaft der Welt geben. So werden die Umsätze am Black Friday häufig als Indikator für den Zustand des gesamten Einzelhandels herangezogen. Auch wenn der Anteil des Konsums am BIP in Deutschland geringer ist, können die Zahlen des Black Friday und des Weihnachtsgeschäfts auch hierzulande von Interesse sein und einen Hinweis auf die Stimmung der Menschen geben.

 

Ein besonders guter Start in das Weihnachtsgeschäft könnte beispielsweise ein Zeichen dafür sein, dass die Verbraucher trotz der zuletzt vielfach gestiegenen Preise wieder bereit sind, mehr zu konsumieren. Für viele Online-Händler und stationäre Einzelhändler wäre dies ein positives Signal und auch die Aktienkurse vieler E-Commerce- und Shoppingunternehmen, die in den letzten Monaten zum Teil deutlich Federn lassen mussten, könnten neue Impulse erhalten. Verläuft das Weihnachtsgeschäft hingegen schleppend und bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück, ist dies in der Regel eher negativ zu interpretieren.

 

Welche Aussagekraft die vier Wochen vor Weihnachten für den Zustand des Einzelhandels haben, ist allerdings umstritten. Einige Branchenexperten halten die Stichprobe für zu klein, um ein klares Bild zu erhalten.

 

 

Black Friday klug nutzen: sparen bei Schnäppchen und investieren in Aktien

 

Black Friday und Cyber Monday locken mit scheinbar unwiderstehlichen Angeboten und Rabatten, die das Potenzial haben, die rationalen Käufer in uns in den Hintergrund treten zu lassen. Im Rausch der Schnäppchenjagd ist es wichtig, nicht den Überblick zu verlieren und sich auf echte Rabatte zu konzentrieren, anstatt auf künstlich aufgeblasene „Vorher-Nachher“-Preise hereinzufallen. Ein kritischer Blick auf die Preisentwicklung der gewünschten Produkte im Vorfeld des Black Friday kann helfen, echte Ersparnisse von geschickten Marketingstrategien zu unterscheiden. Außerdem sollte man sich vor dem Kauf über die eigenen Bedürfnisse im Klaren sein, um Impulskäufe zu vermeiden, die man später bereuen könnte. Eine Liste der gewünschten Produkte und ein festgelegtes Budget sind einfache, aber wirksame Mittel, um der Versuchung unüberlegter Ausgaben zu widerstehen.

 

Das so gesparte Geld bietet eine einmalige Gelegenheit, in die Aktien der Lieblingsunternehmen zu investieren. Statt kurzfristigen Konsumimpulsen nachzugeben, kann eine umsichtige Investition in Aktien bewährter Unternehmen langfristig zu einem Vermögenszuwachs führen. Wenn Sie also auf die neuesten Elektronik- oder Modeprodukte verzichten und stattdessen in die Unternehmen investieren, die hinter diesen Produkten stehen, könnten Sie von deren Wachstum und Erfolg profitieren. Dies kann eine doppelte Befriedigung bringen: die Freude, Aktionär eines Unternehmens zu sein, das man schätzt, und die potenzielle finanzielle Belohnung in Form von Dividenden und Kursgewinnen im Laufe der Zeit. Indem Sie Ihre Konsumausgaben in kluge Investitionsentscheidungen umwandeln, schaffen Sie eine solide finanzielle Grundlage, von der Sie langfristig profitieren können.

 

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  • Black Friday und Cyber Monday generieren einen signifikanten Anteil des Jahresumsatzes im Einzelhandel und haben damit eine Indikatorfunktion für die Wirtschaft.
  • Eine kritische Bewertung der Angebote und ein strategisches Ausgabenmanagement am Black Friday und in der Vorweihnachtszeit können zu erheblichen Einsparungen führen.
  • Langfristige Investitionen anstelle von kurzfristigem Konsum können zum Vermögensaufbau beitragen, wobei Aktien von Lieblingsunternehmen interessante Anlagemöglichkeiten bieten.
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