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Zahlt sich der Umstieg auf ein E-Auto aus?

29.04.2020 08:50

Viele deutsche Autofahrer freuen sich über die neuen Prämien für E-Autos. Der Staat zeigt sich großzügig bei der Förderung der E-Mobilität. Dennoch ergibt es Sinn, die Kosten eines elektrischen Fahrzeugs vor der Anschaffung genau zu kalkulieren. Auf dieser Basis lässt sich anschließend unkompliziert ein Vergleich mit Verbrennern durchführen. Wir verraten Ihnen, worauf zu achten ist und wann sich die Anschaffung eines Elektroautos auszahlt.

 

Die Umweltprämie

 

Niemand muss sich sonderlich beeilen oder unter Druck setzen, um in den Genuss der neuen Förderung zu kommen: Der Umweltbonus kann bis Ende des Jahres 2025 beantragt werden. Dabei ist diese staatliche Unterstützung gar nicht so neu – das Förderprogramm existiert bereits seit 2016. Anfang 2020 wurde lediglich eine Ausweitung beziehungsweise Erhöhung der Prämien beschlossen. Sowohl der Kauf als auch das Leasing von E-Autos und Plug-In-Hybrid-Autos sowie der Bau privater Ladestationen sind förderfähig. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bewilligt diese Zuschüsse. Die förderfähigen Fahrzeuge sind in einer Liste des BAFA aufgeführt. Ihr Netto-Listenpreis muss unter 65.000 Euro liegen. Der Zuschuss beträgt bis zu 6.000 Euro je Fahrzeug.

 

Übrigens: Die Consorsbank bietet Ihnen in Zusammenarbeit mit Arval (BNP Paribas Group) attraktive Leasingverträge für E- und Hybridfahrzeuge an.

 

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Steuervorteile

 

Ihre Entscheidung für ein klimaneutrales E-Fahrzeug wird vom Fiskus belohnt: Für alle batterieelektrischen Autos, deren Zulassung bis zum 31.12.2020 erfolgt, fällt zehn Jahre lang keine Kfz-Steuer an. Elektrische Dienstwagen werden pauschal mit 1 Prozent der Hälfte des Brutto-Listenpreises der Einkommensteuer angerechnet, hier gibt es keinen Unterschied zu einem herkömmlichen Pkw.

 

Höhere Anschaffungskosten

 

Im Vergleich zu Benzinern und Diesel-Autos sind die Preise für E-Autos meist höher. Das liegt vor allem an den zwar immer weiter sinkenden, aber noch hohen Kosten der Batterie. Für ein Tesla Model 3 mit Long Range Batterie, ein Mittelklassefahrzeug, müssen Sie mit  45.000 Euro aufwärts rechnen - das ist der Preis für das Basismodell der Reihe. Für einen kleinen Renault Zoe Z.E 50 sollte man knapp 30.000 Euro veranschlagen. Selbst nach Abzug der Umweltprämie liegen die Anschaffungskosten erheblich über denen für vergleichbare Verbrenner.

 

Unschlagbar günstig im laufenden Betrieb

 

Die hohen Preise sollten Sie jedoch nicht vom Kauf eines umweltfreundlichen Autos abhalten. Denn prinzipiell sind E-Autos sowohl von den Energiekosten als auch vom Wartungsaufwand her wesentlich vorteilhafter als Verbrenner.

Es liegt auf der Hand, dass sich die Instandhaltungs- und Reparaturkosten für E-Autos im vergleichsweise überschaubaren Rahmen bewegen: Im Gegensatz zu Autos mit Verbrennungsmotoren haben sie weder Kupplung, Auspuff noch Getriebe, die anfällig für Verschleiß sind. Darüber hinaus sparen Sie den Ölwechsel. In der Summe errechnen Fachleute um rund ein Drittel niedrigere Wartungskosten für E-Autos.

 

Energiekosten – E-Autos an der Poleposition

 

Während der Preis für Diesel und Öl zum selben Zeitpunkt an allen Zapfsäulen mehr oder weniger gleich hoch ausfällt, ist dies bei den Stromkosten für elektrische Autos nicht der Fall. Hier hängt es vom Betreiber der Ladestation und der Art der Stromerzeugung ab, wie viel Sie zahlen müssen. Besonders fein raus sind Sie als Besitzer bestimmter, früherer Tesla-Modelle (S und X): Sie dürfen unbegrenzt Ihre Autos kostenfrei an den Super-Chargern von Tesla aufladen. Auch zahlreiche Restaurants, Hotels sowie Supermärkte bieten Strom für E-Autos zum Nulltarif an. Für das Aufladen zu Hause stehen verschiedene Optionen zur Auswahl; am preiswertesten tanken Sie von der eigenen Solar-Anlage produzierten Strom. Ansonsten kommt es auf Ihren  Stromvertrag und die Entscheidung für oder gegen Ökostrom an. In der Regel sind die E-Autos in Bezug auf Energie günstiger als Verbrenner.

 

Ein bisschen kompliziert – die Gesamtkalkulation

 

Die günstigeren Energie- und Wartungskosten wirken sich logischerweise umso stärker aus, je länger und intensiver Sie Ihr E-Auto nutzen. Dabei rechnen Sie mit zwei großen Unbekannten: der künftigen Entwicklung der Öl- und der Strompreise. Genauso kann die Umweltpolitik Ihre Rechnung beeinflussen, vor allem durch eine weitere Erhöhung der Besteuerung von Mineralöl. Wenn Sie über einen E-Dienstwagen nachdenken, hängt auch hier die Steuerersparnis von Ihrem Grenzsteuersatz und damit vom zukünftig erzielten Einkommen ab. Wer gerne selbst rechnet, sollte unterschiedliche Szenarien durchkalkulieren, bei denen die entscheidenden Faktoren (Laufleistung, Öl- und Strompreis etc.) variieren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich bei jedem dieser Rechenexempel die Überlegenheit der elektrischen Alternative zeigen.

 

Im Netz gibt es verschiedene Kostenrechner, die Ihnen bei der Kalkulation helfen können. Den Rechner von Focus und Chip Online finden Sie hier. Und nicht vergessen: Das gute Gefühl, einen wichtigen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz zu leisten, gibt es für alle Fahrer von E- oder Hybrid-Autos gratis dazu!

 

Weitere Argumente für oder gegen den Umstieg

 

Die Leistung und die Verfügbarkeit von Ladestationen werden laufend optimiert. Allerdings stoßen Sie als Vielfahrer, der häufig in unterschiedlichen Regionen unterwegs ist, (noch) an Grenzen. Wenn Tagesstrecken regelmäßig über der maximalen Reichweite des E-Autos liegen, ist es das Durchrechnen allemal wert.

 

In Mobilität investieren

 

Insgesamt ist der Markt für Mobilitätsdienstleistungen in Bewegung. In einer Studie zur Transformation der Automobilindustrie zeigt die Unternehmensberatung pwc auf: Die automobile Zukunft ist unter anderem elektrisch, autonom und vernetzt. Der Wandel der Mobilität kann deshalb als Megatrend bezeichnet werden. Durch die vielfältigen Auswirkungen, die Megatrends haben können, ergeben sich neue Anlagechancen. 

 

Fazit:

 

  • Neben der Umweltprämie beim Kauf eines E- oder Hybridautos besteht die staatliche Förderung in lohnenden Steuervorteilen
  • Besonders günstig ist der Betrieb von E-Autos mit selbst erzeugtem Solarstrom
  • Mit einem zunehmenden Ausbau von Ladestationen und einem Anstieg der Reichweite werden E-Autos noch attraktiver

 

Planen Sie die Anschaffung eines E-Autos oder eines Modells mit konventionellem Antrieb? Teilen Sie mit uns und unseren Lesern Ihre Meinung über E-Mobilität!

5 Kommentare

Regelmäßiger Autor

E-Autos werden sich trotz staatlicher Förderung nicht durchsetzen, zukunftsträchtiger halte ich Fahrzeuge,  die mit Wasserstoff/ Brennstoffzellen  betrieben werden.

Leider vergeuden regierungsverantwortliche Politiker/innen unsere Steuergelder und favorisieren   nur  die eine Antriebsart.

Auf Dauer setzt sich nur durch, was die Verbraucher bevorzugen, E- Autos gehören nicht dazu. 


Aufsteiger

Stimme zu, mit einer Einschränkung: Auch die Alternative des Antriebs mit Brennstoffzellen löst nicht das Problem des Individualverkehrs. Hierzu bedarf es m.E. weitergehender Konzepte.


Regelmäßiger Autor

@Akkermann 

Die Vorteile des Individualverkehrs sind aktuell evident, im Auto sind Sie besser vorm Corona- Virus geschützt als in überfüllter Bahn oder Bus.

 


Aufsteiger

Der Markt für Elektroautos ist im stettigen Wandel. Neben Tesla ist auch der chinesische Konzern BYD (Build your Dreams) in diesem Markt aktiv, was auch die zukünftigen Preise beeeinflußen wird.  Neben den PKW baut der o.g. Konzern aber auch Nutzfahrzeuge wie ein vollautomatisches Müllauto. Beim Anfahren ist nur ein leises Sirren zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=zc698I2A8aw

 

Allerdings trifft die Coronakrise auch in China den Markt für E-Autos ziemlich hart: https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-03-31/buffett-backed-byd-posts-42-drop-in-profit-on-wan...

 

 


Aufsteiger

"Die Vorteile des Individualverkehrs sind aktuell evident, im Auto sind Sie besser vorm Corona- Virus geschützt als in überfüllter Bahn oder Bus".

 

Welche Vorteile? Das Auto als Corona- Schutz? Entschuldigung, aber das scheint mir doch etwas zu kurz gefasst in der Argumentation für den Individualverkehr und erscheint kaum zukunftssicher, oder anders ausgedrückt: nicht enkeltauglich.