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Kostbares Nass: So kann man in Wasser investieren

07.03.2024 11:43

Der Gardasee ist ein beliebter Touristen-Hotspot und wichtiger Wirtschaftsfaktor für Italien. Im Februar 2023 sorgte eine schmale Landbrücke, mit der die im See gelegene Insel San Biagio trockenen Fußes zu erreichen war, für Schlagzeilen. Das Naturschauspiel hatte jedoch einen ernsten Hintergrund: Der Wasserstand im größtem See Italiens befand sich aufgrund ausgebliebener Niederschläge und wenig Schnee in den Alpen auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als 30 Jahren.

 

Niedrige Pegelstände in Seen und Flüssen häufen sich in den letzten Jahren. Dies hat weitreichende Auswirkungen. Man denke nur an die Versorgung der privaten Haushalte mit Trinkwasser, die Energieerzeugung aus Wasserkraft, die Schifffahrt oder die Kühlung von Kraftwerken – überall wird Wasser benötigt. Durch den Klimawandel bedingte längere Hitzeperioden begünstigen die Knappheit von Wasser. Eine marode Infrastruktur verschärft die Problematik zusätzlich. Gerade in Italien. Im Jahr 2020 bezifferte die italienische Statistikbehörde Istat den Anteil des Trinkwassers, das durch Lecks ungenutzt im Boden versickerte, auf im Schnitt 40,00 %. In einigen Regionen stiegen die Verluste sogar bis auf 70,00 %. Das Beispiel zeigt zugleich, dass das Potenzial vorhanden ist, die Versorgung mit Wasser in Zukunft zu verbessern.

 

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Warum kann ein Investment in Wasser interessant sein?

Wasser ist eine knappe Ressource, an der ein hoher Bedarf besteht. Langfristige Trends wie die wachsende Weltbevölkerung verstärken die Nachfrage nach Trinkwasser. Der anhaltende Zuzug von Menschen in Großstädte und Ballungsgebiete (Urbanisierung) wiederum bedeutet eine Herausforderung für die Wasserversorgung, Wasseraufbereitung und Instandhaltung der Wasserinfrastruktur. Unternehmen, die in den genannten Bereichen tätig sind, bieten sich durch die steigende Nachfrage aussichtsreiche Wachstumsperspektiven für die Zukunft.

 

So muss beispielsweise die Wasserinfrastruktur einer Stadt mit der steigenden Zahl ihrer Einwohner Schritt halten und ausgebaut werden, um die Versorgung zu gewährleisten. Dies betrifft neben dem Verlegen neuer Rohrleitungen auch das Thema der Wasseraufbereitung in den Klärwerken. Zudem muss die Wasserinfrastruktur kontinuierlich gewartet werden, um Verluste durch Lecks zu reduzieren und möglichst gering zu halten.

 

Die grundlegenden Trends, die eine anhaltenden Nachfrage nach Wasser mit sich bringen, machen das Thema auch für Anlegende interessant. Allerdings geht es nicht darum, direkt in das kostbare Nass zu investieren. An der Börse sind einer Vielzahl von Unternehmen notiert, deren Geschäftsmodell ganz oder teilweise mit der Ressource Wasser zusammenhängt. Beispiele hierfür sind die Versorgung mit Trinkwasser, die Wiederaufbereitung von Wasser, die Wartung und Instandhaltung von Leitungssystemen oder die Produktion von Wassertechnik wie Bewässerungssystemen.

 

Mit einem Investment in Wasser muss daher nicht auf die Knappheit von Wasser spekuliert werden. Im Gegenteil: Firmen, die in den zuvor genannten Bereichen tätigt sind, tragen vielmehr dazu bei, die Versorgung mit dem Leben spendenden Element sicherzustellen bzw. zu verbessern. Unternehmen im Bereich der Wasserversorgung haben dafür meist längerfristige Verträge mit ihren Kunden geschlossen, was das Geschäft planbar macht. Sie sind somit typische Vertreter aus dem Value-Bereich und bieten oft attraktive Dividenden.

 

Wie kann ich in Wasser investieren?

 

Eine Möglichkeit, breit gestreut in börsennotierte Unternehmen mit dem Geschäftsfokus Wasser zu investieren, bieten Fonds und ETFs. Die folgenden Investitionsmöglichkeiten stellen keine Anlageempfehlung dar. Beispielhafte Investitionsmöglichkeiten in die Ressource Wasser sind:

 

  • Der L&G Clean Water UCITS ETF bildet die Wertentwicklung des Solactive Clean Water Index NTR ab. Der Index beinhaltet Unternehmen aus den Bereichen Wasserversorgung (mindestens 90,00 % des Umsatzes muss mit Wasser generiert werden), Wassertechnik (mindestens 50,00 % des Umsatzes muss mit Wasser generiert werden) sowie Technologie/Digitalisierung (mindestens 10,00 % des Umsatzes muss mit dem Wassergeschäft generiert werden). Unternehmen aus den USA sind mit einem Anteil von über 60,00 % derzeit am stärksten vertreten, wobei jedes Unternehmen im Index das gleiche Gewicht erhält.

 

  • Der iShares Global Water UCITS ETF investiert in Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern. Bei der Titelauswahl wird auf eine gleichmäßige Verteilung von Firmen aus dem Bereich Wasserversorger & Infrastruktur sowie Wasserausrüstung & Materialien geachtet. Trotz der globalen Diversifizierung machen Firmen aus den USA mit knapp 60,00 % mehr als die Hälfte des Index aus.

 

  • Der BNP Paribas Aqua ist im Gegensatz zu den zuvor genannten ETFs ein aktiv gemanagter Fonds, der global in Unternehmen mit Bezug zu Wasser investiert. Diese kommen vor allem aus den Bereichen der Wasseraufbereitung, Transport- und Verteilungsinfrastruktur sowie der Wasserversorgung. Besonders erwähnenswert ist der nachhaltige thematische Auswahlansatz. Das Fondsmanagement investiert in Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen konkrete Lösungen für ökologische und/oder soziale Herausforderungen bieten, beispielsweise eine bessere Versorgung mit Trinkwasser. Zugleich wird darauf geachtet, dass die Investitionen die Umstellung auf niedrigere CO2-Emissionen in der Wasserwirtschaft fördern.

 

Weitere interessante Fakten zum Thema Wasser sowie detaillierte Informationen zu den drei Anlageprodukten finden Sie in unserem Consorsbank-Update „Anlagetrend Wasser“.



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