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Unicorn-Unternehmen: investieren in Newcomer

29.03.2021 18:38

Einhörner gelten als zauberhafte Fabelwesen, die Mädchenherzen höher schlagen lassen. Aber was sind Einhorn-Unternehmen eigentlich? Wir erklären, was Unternehmen wie airbnb, Zalando und Celonis damit zu tun haben. 

 

Typische Eigenschaften von Unicorn-Unternehmen

 

Der Begriff „Einhorn“ für Start-ups mir fantastischen Perspektiven ist relativ neu und erst seit knapp zehn Jahren gebräuchlich. Um als Unicorn eingestuft zu werden, müssen neue Unternehmen eine Kapitalisierung von mehr als einer Milliarde US-Dollar aufweisen. Dieser Wert ist vor einem Börsengang beziehungsweise einem Verkauf sämtlicher Anteile an einen neuen Eigentümer zu erreichen. Vielleicht erscheint Ihnen diese Voraussetzung als sehr restriktiv – dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass neue Unternehmen heute anders als zu Zeiten des New-Economy-Hypes relativ lange warten, bevor sie einen Börsengang wagen. Ihnen steht eine Vielfalt von Finanzierungsmöglichkeiten mit Wagniskapital zur Verfügung, um Börsenreife zu erreichen. Heutzutage ist es durchaus üblich, dass Start-ups mit bahnbrechenden Geschäftskonzepten erst zehn Jahre nach ihrer Gründung Anteile an die Börse bringen. Dieser verlängerte Zeitraum gibt dem Management mehr Handlungsfreiheit und Spielraum, um das Unternehmen vorteilhaft am Markt zu positionieren, und verringert auf diese Weise die Risiken für Investoren.

 

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Bekannte Einhörner und ihre (Miss-)Erfolgsgeschichte

 

Seit einigen Jahren veröffentlichen renommierte Finanzzeitschriften Listen von Unicorns. Dabei stellen sie Einhörner aus aller Welt vor. Besonders häufig vertreten sind US-amerikanische Unternehmen. Doch auch viele chinesische und andere fernöstliche Start-Ups sowie einige deutsche Newcomer schaffen es in diese Auflistungen.

 

Uber: starke Marktposition, schwache Performance

 

Unter anderem startete der 2009 gegründete Dienstleister Uber seinen beeindruckenden Siegeszug als Unicorn: Weltweit versetzt Uber Taxiunternehmen in Angst und Schrecken, indem es Personentransportleistungen über seine Internetplattform zu sehr günstigen Konditionen neu organisiert. Damit setzt der Konzern die Digitalisierung im Bereich Verkehr radikal und überzeugend um. Experten erwarten, dass dieses Unternehmen auch beim Thema autonomes Fahren die Nase weit vorne haben wird. Allerdings ist es Uber bislang nicht gelungen, aus diesen Pionierleistungen entsprechende Gewinne zu generieren. Im Gegenteil – tatsächlich macht der Konzern vor allem mit großen Verlusten Schlagzeilen.

 

Mit großer Spannung erwartet: der mehrfach verschobene Börsengang von airbnb

 

Das US-amerikanische Start-up airbnb tritt seit dem Jahr 2008 als Vermittler von Ferienimmobilien auf. Es betreibt eine Plattform, auf der sowohl private als auch gewerbliche Anbieter ihre Vermietungsobjekte vorstellen. Touristen und Geschäftsreisende nutzen diesen Service intensiv, um Wohnraum für wenige Tage oder Wochen zu vorteilhaften Konditionen anzumieten. Nach eigenen Angaben vermittelt der Konzern mehr als sieben Millionen Häuser und Wohnungen zur kurzfristigen Miete in über 100.000 Städten weltweit. Immer mehr Bürgermeister großer Städte sagen airbnb wegen der unerwünschten Folgen der Geschäftstätigkeit den Kampf an. Der Hauptvorwurf lautet, dass der kalifornische Konzern die Verknappung von Wohnraum in den Metropolen weiter steigere. Ein diesbezüglicher Rechtsstreit in New York hat verhindert, dass airbnb seinen Börsengang wie geplant in diesem Jahr durchführen kann.

 

Zalando – macht nicht nur Schuh- und Modefans glücklich

 

Zalando überrascht seit seiner Gründung die Fachleute: Kaum einer hätte es für möglich gehalten, dass der deutsche Onlinehändler für Bekleidung und Schuhe große Marktanteile erobern könne. Mit einem geschickt und breit aufgestellten Sortiment und einer frechen Werbekampagne ist dem Einhorn genau das gelungen. Die Zalando-Aktie gilt längst nicht mehr als Geheimtipp.

 

Celonis – ein deutsches Einhorn mit viel Potenzial

 

Zum erlesenen Kreis der Einhörner gehört seit Kurzem auch das Münchener Unternehmen Celonis. Das im Jahr 2011 von drei Studenten gegründete Start-up bietet Software-basierte Unternehmensberatung an. Lernfähige Algorithmen analysieren Geschäftsprozesse und entwickeln Optimierungsvorschläge. Wie gut diese innovative Dienstleistung ankommt, beweist der illustre Kundenkreis: Unter anderem lassen sich Vodafone, Exxon Mobile und General Motors von Celonis unterstützen. Bis jetzt halten sich die Gründer noch bedeckt im Hinblick auf den Zeitpunkt eines Börsengangs.

 

Fazit:

  • Die Geschäftsmodelle von Einhörnern ermöglichen unter Umständen hohe Pioniergewinne
  • Zalando beweist, dass es sich lohnen kann, auf deutsche Unicorns zu setzen
  • eine starke Marktposition bedeutet nicht immer eine gute Performance

 

Erwägen Sie, einen Teil Ihres Portfolios in Einhörner zu investieren? Welche Unicorns halten Sie für besonders innovations- und wachstumsstark?