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Smart-Home-Technologien

11.02.2016 12:00

Intelligentes Wohnen ist im Trend. Smart-Home-Technologien verbessern den Wohnkomfort, steigern die Sicherheit und helfen beim Sparen von Energie. Gleichzeitig gelten die Vernetzung und die Steuerung der Haustechnik als auch der Unterhaltungselektronik per Smartphone als trendig – Hersteller und Zukunftsforscher prognostizieren ein beträchtliches wirtschaftliches Potenzial.

 

Intelligentes Wohnen.jpg

 

Das Marktpotenzial ist beträchtlich

 

Digitale Vernetzung, der Wunsch nach Komfort, ein steigendes Umweltbewusstsein sowie eine zunehmend alternde Bevölkerung steigern das Interesse am intelligenten Wohnen. Bereits jetzt haben laut den Ergebnissen der vom Internet-Marktforschungsunternehmen Fittkau & Maaß Consulting im Jahr 2013 durchgeführten W3B-Studie unter 27.000 befragten Internetnutzern drei Viertel der Teilnehmer Interesse an den innovativen Technologien gezeitgt.

 

Entsprechend fokussierten sich im Jahr 2014 viele Hersteller bei der Internationalen Funkausstellung IFA auf die Smart-Home-Technologien. Das Consulting-Unternehmen Deloitte schätzt das Marktvolumen bis 2017 auf 4,1 Milliarden Euro, bis 2025 erwarten die Experten auf dem deutschen Markt einen jährlichen Umsatz von 19 Milliarden Euro.

 

Besonders beliebt ist dabei die Fernsteuerung der Haustechnik (Heizung, Fenster und Jalousien, Beleuchtung), wohingegen an der Steuerung einzelner Geräte (Kühlschrank, Fernseher, Drucker) sowie der Pflanzen- und Tierbetreuung via Fernsteuerung bislang wenig Interesse besteht.

 

Plattformübergreifende Infrastrukturen

 

  • Die Telekom gründete im Jahr 2011 gemeinsam mit den Partnern EnBW, eQ-3, Miele und Samsung die Initiative Qivicon, um Geräte verschiedener Hersteller und Typen miteinander zu verbinden sowie Infrastrukturen und Basisstationen bereitzustellen.
  • Samsung, Dell, Intel und Broadcom riefen zu einem ähnlichen Zweck letztes Jahr das Open Interconnect Consortium ins Leben, dem kürzlich Huawei beitrat. 
  • Auch Apple mischt bei intelligenten Wohnlösungen mit und stellte die Software HomeKit für das iOS 8 zur Vernetzung und zentralen Steuerung verschiedener eHome-Produkte vor. Der Konzern arbeitet dabei mit Herstellern wie der französischen Firma Netatmo zusammen. 
  • digitalSTROM stellte auf der IFA Systeme vor, welche beispielsweise durch den Sprachbefehl „Gemüse waschen“ die entsprechende Wassertemperatur regeln; im Badezimmer bieten Duschprogramme diverse Licht- und Soundbegleitung.
  • Kochprogramme ermöglichen die automatische Steuerung von Herd und Dunstabzug. Mit dem Rollstuhlhersteller Ottobock entwickelt das Unternehmen barrierefreie Wohnkonzepte und bedient damit auch den wachsenden Seniorenmarkt.

 

Smart-Home-Technologien.jpg

 

Engagement der Engergiekonzerne

 

RWE baut statt herkömmlicher Messgeräte den durch den Konzern entwickelten Smart Meter, einen intelligenten Stromzähler, ein. Eine Kooperation mit Miele soll außerdem Haushaltsgeräte in das RWE SmartHome-System einbinden.

 

Mit E.ON und Vattenfall beteiligen sich weitere Stromanbieter am Ausbau der Technologien – nicht zuletzt, da sich intelligente Steuerungen durchaus positiv auf die Lastspitzen auswirken.

 

Hersteller von Endprodukten

 

  • Das in den Vereinigten Staaten beheimatete Start-up Nest – zwischenzeitlich für 2,3 Milliarden von Google übernommen – verbindet intelligente Steuerungen mit ansprechendem Design. Die Nest-Gründer ließen sich von Apple inspirieren.
  • Der Konzern Diehl Controls mit 2.600 Mitarbeitern produziert an verschiedenen internationalen Standorten in den Sparten AKO (Lösungen für Hausgeräte), Platinum (Photovoltaik) und Smart Home (Lösungen für Energieversorgungssysteme) mehr als 80.000 Elektroniken täglich.
  • Das Unternehmen Dialog Semiconductor stellt innovative Halbleiter-Lösungen her, die für störungsfreie Funkverbindungen sorgen und in Produkten der Firma Everspring zum Einsatz kommen. Die Technik basiert dabei auf dem energiesparenden DECT-ULE-Funk, den auch die Telekom als Standard der Datenübertragung durchsetzen will.
  • Philips vernetzt sein Lichtsystem hue mit dem Smartphone. Bis zu 50 Lampen lassen sich damit kabel- und batterielos steuern. Auf dem Kaffeemarkt bietet Saeco eine Maschine mit passender App, die jedem Benutzer die angemessenen Einstellungen zu Wassermenge, Brühtemperatur, Mahlgrad und Menge des Kaffees offeriert.
  • Samsung bietet Waschmaschinen an, die sich von unterwegs steuern lassen. Oral-B vermarktet interaktive Zahnbürsten mit Smart Guide, die das Putzverhalten des Nutzers überprüfen. Die Einsatzgebiete sind also vielfältig, besondere Investitionspotenziale bieten dabei vor allem Hersteller, die sich auf Smart-Home-Lösungen konzentrieren.

 

Fazit und Prognose

 

Die Smart-Home-Technologien stecken bislang noch in den Kinderschuhen, versprechen jedoch für die kommenden Jahre ein enormes Wachstumspotenzial. Nicht alle Bereiche werden sich gleichermaßen durchsetzen, da einige Technologien wie zum Beispiel die zur Überwachung der Mindesthaltbarkeitsdaten von Lebensmitteln im Kühlschrank (Fa. Bosch) Probleme schaffen, die keine sind, und der Nutzwert damit gering ist.

 

Auch bestehen bislang Hürden in der technischen Umsetzung durch gewerkübergreifende Technik, die sich jedoch mittels Kooperationen verschiedener Unternehmen zur Entwicklung von Komplettlösungen verringern wird. Potenzial bietet auch die Datenschutz-Technologie, wobei sich hier bislang keine Akteure besonders hervorheben konnten.

 

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Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

 

  • Smart Home-Technologien versprechen ein beträchtliches wirtschaftliches Potenzial – bis 2025 geschätzte Umsätze von 19 Mrd. Euro jährlich.
  • Verschiedene Unternehmens-Kooperationen sind beim Ausbau von Infrastrukturen vorhanden – unklar, wer sich durchsetzen wird.
  • Auch Energiekonzerne versuchen auf dem Markt Fuß zu fassen.
  • Endprodukte zwischen Usability und Design – nicht jede Lösung verspricht einen wirtschaftlichen Erfolg.
1 Kommentar

Gelegentlicher Besucher

Solange das Vernetzen von allem mit allem nicht im Genesis endet,

ist das sicherlich hier und da zugebrauchen genauso wie das Internet der Dinge (dank IPv6).

 

Wessentlich interessanter bleiben jedoch weiterhin Projekte und Geräte die irgendjemand mal gebaut hat. Ob mit Raspberry pi, Banana pi oder Orange pi da gibt es viele tolle und auch schöne Dinge zu finden und vorallem mit Lean Production und Quantity 1.

 

Diese Kompatiblitätsprobleme bei Smart-Home und Smart-Irgendwas sind doch schon

auch hausgemacht. Denn niemand will wirklich das die Dinge alle so einfach mit einander kommunizieren können.

 

Und ne Heizung per App steuern ist schon lange nicht mehr High-Tech.

Es haben vorher nur zu Wenige danach gefragt. Es gibt auch sehr viele Leute die das

mal eben selber basteln können.

 

Mein Fazit:

 

viele dieser mega High-Tech SmartHome Dinge werden

a. ziemlich teuer sein, nicht lange halten und somit keine bis wenig Kosten sparen

ausser hier und da vielleicht etwas Energie.

 

b. sie werden kaum Zeitersparnis mit sich bringen sondern eher noch mehr sinnlose Zeit kosten

 

Man sollte sich das ganz genau überlegen warum man das haben will.

Nicht vergessen wir brauchen immer was Neues da wir uns über unser Wirtschaftssystem dem Wachstum verpflichtet haben und das heisst das wir sehr viele absolut sinnlose Dinge machen.