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Siemens Healthineers – ein neues DAX-Schwergewicht?

09.03.2018 14:18

Mit Healthineers bringt Siemens in diesem Jahr seine Medizintechniksparte an die Börse. Erfahren Sie hier mehr über die Medizinsparte des Konzerns.

 

Der deutsche Konzern Siemens plant, seine Medizintochter Healthineers in diesem Jahr an die Frankfurter Börse zu bringen. Dabei handelt es sich um den größten Börsengang der letzten 20 Jahre in Deutschland. Damals, im November 1996, kam die T-Aktie der Deutschen Telekom auf den Markt, die es mit ihrem anschließenden Wertverfall zu trauriger Berühmtheit gebracht hat. Eine derartige Entwicklung ist bei Healthineers allerdings nicht zu befürchten.

 

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Bei Healthineers handelt es sich um ein echtes Branchenschwergewicht – nach Einschätzung von Experten liegt der Wert der Medizintechnik-Sparte von Siemens bei immerhin 40 Milliarden Euro. Sollte Siemens beim bevorstehenden Börsengang wie vermutet 15 bis 25 Prozent der Anteile verkaufen, ergibt sich daraus ein Volumen zwischen sechs und zehn Milliarden Euro.

Dass es sich bei diesem Vorhaben um ein echtes Großprojekt handelt, wird auch an der Anzahl der beteiligten Banken deutlich: Neben Goldman Sachs, JP Morgan und der Deutschen Bank als globale Koordinatoren sind BNP Paribas, BofA Merrill Lynch, Citigroup und UBS Investment Bank als weitere Konsortialbanken mandatiert. Das Initial Public Offering soll bereits in der ersten Jahreshälfte 2018 stattfinden. Siemens möchte mit dem Börsengang von Healthineers seine Position als weltweit führender Anbieter von Medizintechnik weiter ausbauen.

 

Endgültige Entscheidung für ein Offering in Deutschland

 

Lange Zeit wurde innerhalb des Siemens-Vorstands die Diskussion geführt, ob der Börsengang in Deutschland oder in den USA erfolgen soll. Für ein Offering in New York spricht dabei das Argument, dass ein Großteil der internationalen Wettbewerber ebenfalls an diesem Standort gelistet ist. Darüber hinaus sind die Bewertungen der Medizintechnik-Aktien in den USA allgemein etwas höher. Doch seit Kurzem ziehen die Notierungen auch hierzulande leicht an. Vertreter der Gewerkschaft IG Metall zeigten sich erleichtert, dass sich Siemens nun entschlossen hat, Frankfurt als Handelsplatz der Healthineers Aktien den Vorzug vor New York zu geben. Schließlich hatten sie schon befürchtet, dass die Rechte der Arbeitnehmer im Rahmen der Mitbestimmung in Gefahr sind.

 

Die Bedeutung des Börsengangs für Siemens

 

Mit dem Verkauf der Anteile an Healthineers setzt die Konzernleitung ihr Konzept um, Siemens langfristig stärker als eine Holding zu gestalten. Der Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser betont, dass diese Strategie den einzelnen Tochterunternehmen ein Maximum an Schlagkraft und Flexibilität verschaffen soll. Indem ihre Steuerung nicht von der Konzernspitze aus, sondern vielmehr dezentral durch die jeweils eigene Geschäftsleitung erfolgt, können sie schnell auf aktuelle Trends- und Marktentwicklungen reagieren. Mit diesem Organisationsprinzip trägt Siemens der Tatsache Rechnung, dass die Geschwindigkeit von Innovationen und Veränderungen der Anforderungen von internationalen Märkten im Bereich der Medizintechnik während der letzten Jahrzehnte stark zugenommen hat.

 

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Darüber hinaus möchte Siemens mit einem erfolgreichen Börsengang von Healthineers beweisen, dass das Debakel des Verkaufs der Anteile an seiner Windkraftsparte ein einmaliger Ausrutscher war. Im vergangenen Sommer brachte der deutsche Konzern diesen an sich zukunftsträchtigen Bereich im Wege einer Fusion mit dem spanischen Unternehmen Gamesa an die Börse. Daraus entwickelte sich allerdings ein veritabler Flop, Siemens Gamesa plant, demnächst 6.000 Stellen zu streichen. Außerdem verschafft sich Siemens mit dem Börsengang von Healthineers eine gut gefüllte Kasse. Mit diesem Geld kann der Konzern Zukäufe in interessanten Marktsegmenten tätigen, um sich für die Zukunft optimal aufzustellen.

 

Gute wirtschaftliche Aussichten für Healthineers

 

Auch Fachleute glauben nicht, dass die Medizintechnik von Siemens vor ähnlichen Problemen stehen könnte wie Siemens Gamesa . Denn der Umsatz und die Ergebnisse von Healthineers lassen keine Wünsche offen: Dem Spezialisten gelang es im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/2017, seinen Umsatz um drei Prozent zu steigern, sodass er bei deutlich über 14 Milliarden Euro liegt. Die während des gleichen Zeitraums erzielte Umsatzrendite, die aus dem operativen Bereich resultiert, beträgt stolze 18 Prozent. Damit gilt diese Sparte als die zweit rentabelste der gesamten Gruppe.

 

Große Nachfrage nach Healthineers Aktien erwartet

 

Auf Basis dieser Zahlen ist es leicht nachzuvollziehen, dass Experten mit regem Interesse an den Healthineers Anteilen rechnen. Unter der Voraussetzung, dass nicht überraschenderweise negative Nachrichten bekannt werden, ist davon auszugehen, dass der Börsengang von Healthineers ein großer Erfolg wird. Aufgrund des hohen Volumens handelt es sich bei der Neuemission um einen potenziellen DAX-Kandidaten. Wenn die Hoffnungen auf weitere Expansion und Gewinnsteigerungen nicht trügen, werden die Healthineers Aktien aller Voraussicht nach eine wesentlich erfreulichere Kursentwicklung zeigen als seinerzeit die T-Aktie.

 

Fazit:

 

  • Der Börsengang von Siemens Healthineers wird ein milliardenschweres Volumen aufweisen
  • Die aktuellen Geschäftszahlen des Unternehmens präsentieren sich gut
  • Experten gehen davon aus, dass sich das Offering an der Frankfurter Börse zu einem großen Erfolg entwickeln wird
  • Die Zeichnung wird auch über die Consorsbank als Marke der BNP Paribas möglich sein. Informationen folgen nach Zeichnungsstart auf der Website. Die aktuellen Marktinfos und Produkte finden Sie hier

 

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