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Short gehen – in fallenden Märkten aktiv handeln

06.05.2025 10:21

Kurse von Wertpapieren können steigen, aber auch fallen. Beispiele dafür gibt es zahlreiche. Anfang April 2025 sorgte z. B. die Ankündigung hoher Zusatzzölle für Warenimporte in die USA für starke Kursverluste an den Aktienmärkten. Wie kann in einer solchen Situation reagiert werden? Abwarten und sehen, wie der Depotwert schrumpft? Zwar folgt in der Vergangenheit auf jeden Bärenmarkt irgendwann ein Bullenmarkt. Es gibt allerdings eine Möglichkeit, Kursrückgänge nicht einfach nur „auszusitzen“ – sondern diese aktiv zu nutzen: durch „Shorten“.

 

 

 

 

  • - Durch Shorten ergibt sich bei fallenden Märkten die Chance, Rendite zu erzielen.
  • - Ebenso ist es möglich, bestehende Depot-Positionen durch Short-Geschäfte abzusichern (Hedging).
  • - Bei Knock-Out-Zertifikaten und Optionsscheinen ist das teilweise hohe Risiko bis zum Totalverlust zu beachten. Bei Futures und Optionen sind die Verlustrisiken sogar unbegrenzt.

 

Blogartikel-Short-gehen.jpg

 

Was bedeutet „Short gehen“ genau?

 

Der Begriff „Shorten“ stammt ursprünglich aus dem englischen „to short“ und beschreibt das Verkaufen von geliehenen Wertpapieren in der Hoffnung, sie später günstiger zurückzukaufen. Hierbei wird auf fallende Kurse spekuliert, um aus der Differenz zwischen Verkaufspreis und einem niedrigeren Rückkaufpreis einen Gewinn zu erzielen.

 

Heute steht im Trader-Sprachgebrauch „Shorten“ oder „Short gehen“ allgemein für Geschäfte, bei denen auf einen fallenden Kurs eines Basiswerts, wie z. B. eine Aktie oder ein Index, gesetzt wird. Trifft die negative Markterwartung ein, kann der Trade einen Gewinn abwerfen. Umgekehrt gilt aber auch: Falls die Kurse wider Erwarten steigen, ist wahrscheinlich ein Verlust die Folge. Dabei verstärkt der mögliche Einsatz eines Hebels das Verlustpotenzial.

 

 

Welche Gründe gibt es, Short zu gehen?

 

Das Shorten eines Basiswerts kann aus zwei wesentlichen Überlegungen heraus erfolgen:

 

  • Einerseits dient es dazu, auf fallende Kurse zu spekulieren. Wer erwartet, dass der Preis eines Wertpapiers sinkt, kann durch Short-Positionen von dieser Entwicklung profitieren – sei es kurzfristig, mittelfristig oder langfristig, abhängig vom gewählten Finanzinstrument.
  • Andererseits wird Shorten häufig zur Absicherung bestehender Long-Positionen genutzt. Dieses sogenannte Hedging hilft dabei, Verluste aus bestehenden Investments – etwa Aktien oder ETFs – abzufedern. Die Absicherung kann je nach Strategie entweder vollständig oder nur teilweise erfolgen.

 

 

Auf fallende Kurse setzen – wie geht das?

 

Shorten lässt sich mit einer Reihe von Instrumenten. Zum Einsatz können beispielsweise CFDs, Futures und Optionen sowie (Knock-Out-)Zertifikate und Optionsscheine kommen. Alle diese Instrumente gibt es auf unterschiedliche Basiswerte. Die Bandbreite reicht von Aktien und Indizes bis zu Rohstoffen und Währungen. Die Instrumente weisen verschiedene Eigenschaften und Chancen-/Risiko-Profile auf. CFDs, (Knock-Out-)Zertifikate und Optionsscheine beinhalten ein erhöhtes Risiko bis hin zum Totalverlust. Der Futures- und Optionen-Handel ist wegen unbegrenzter Verlustrisiken nur für professionelle Anleger geeignet.

Für Privatanleger ist das Shorten einfach über Optionsscheine oder Knock-Out-Zertifikate möglich. Put-Optionsscheine steigen im Wert, wenn der Kurs des Basiswerts fällt, während Knock-Out-Zertifikate mit Hebel direkt an der Kursbewegung partizipieren. Beide Produkte ermöglichen es, bereits mit kleinem Kapitaleinsatz auf fallende Kurse zu setzen, bergen aber auch ein erhöhtes Risiko bis hin zum Totalverlust.

 

Die jüngsten Entwicklungen an den Finanzmärkten verdeutlichen die Bedeutung von Short-Strategien. Eine Möglichkeit besteht darin, bereits in Phasen steigender Kurse erste Short-Positionen zur Absicherung aufzubauen. In fallende Märkte zu shorten und auf weiter fallende Kurse zu spekulieren ist hingegen eher für kurzfristig agierende Trader interessant. Hierbei sollte beachtet werden, dass die hohe Volatilität in solchen Phasen Short-Engagements über Put-Optionsscheine oft teuer und riskant macht. Die Volatilität misst die Schwankungsbreite eines Marktes und gilt als Indikator für Unsicherheit. Dies zeigte sich Anfang April deutlich, als der drastische Einbruch der globalen Aktienmärkte die Volatilitätsindizes wie den US-amerikanischen VIX oder den deutschen VDAX sprunghaft ansteigen ließ.

 

Wie man ein Depot absichert, das passende Produkt findet, den Kauf bei der Consorsbank abwickelt und welchen Einfluss die Volatilität hat, erfahren Sie in unserer FinanzCoach-Lerneinheit „Derivate in jeder Marktlage“. Dort gibt es außerdem viele weitere Tipps rund um das Thema „Short gehen“ und den Einsatz von Derivaten in unterschiedlichen Marktsituationen.