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Richard Branson: Die Erfolgsgeschichte des Unternehmers

30.05.2017 14:03

Richard Branson gilt als der erfolgreichste britische Unternehmer. Ohne Schulabschluss brachte er es bis zum Multimilliardär. Erfahren Sie mehr über die Erfolgsgeschichte des Entrepreneurs.

 

Richard Branson ist eine Persönlichkeit, die ihren Erfolg nicht versteckt. Lernen Sie hier den wohl schillerndsten Unternehmer Großbritanniens kennen. Aus eigener Kraft hat es der heute 65-Jährige zu einem Firmenimperium gebracht. Aktuell schätzt das Forbes Magazine seinen Reichtum auf 4,9 Milliarden Dollar (Stand 2015). Doch während seiner Schulzeit sah es nicht so aus, als ob Branson einmal die Ausnahmeerscheinung des britischen Unternehmertums werden würde. Heute ist der Milliardär der erfolgreichste Unternehmer der Insel.

 

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© 2017 Virgin Galactic  

 

Die frühen Jahre des Richard Branson

 

Sir Richard Charles Nicolas Branson OBE wird am 18. Juli 1950 in Blackheath, London geboren. Branson ist Legastheniker und hat in der Schule große Schwierigkeiten. Im Alter von 16 Jahren verlässt er deshalb die Mittelschule ohne Abschluss. Trotz der Lese- und Rechtschreibschwäche bringt er nach der Schule eine Studentenzeitschrift heraus.

 

In dem Blatt mit dem Titel „Student“ veröffentlichten unter anderem namhafte Autoren wie John Le Carré oder Jean-Paul Sartre, dennoch erwies sich die Zeitschrift als finanzieller Misserfolg. Aber solche Rückschläge konnten Richard Branson nicht stoppen.

 

Vom Plattenversand zum Multimilliardär

 

Im Jahr 1970 gründet der damals 20-jährige Branson das Unternehmen Virgin. Er beginnt mit dem Versand von Schallplatten und erweitert das Geschäft um Plattenläden vor Ort. Im Jahr 1971 macht der junge Unternehmer erste Bekanntschaft mit dem Gesetz. Nachdem sein Steuerspartrick, Platten erst nach Belgien zu exportieren und sofort wieder nach Großbritannien einzuführen, auffliegt, verbringt er eine Nacht in Gewahrsam und muss eine hohe Geldstrafe zahlen.

 

Er baut sein Unternehmen dennoch weiter aus und gründet ein Musikstudio. Der erste große Coup für Virgin Records ist die Entdeckung des damals noch unbekannten Mike Oldfield. Branson nimmt den Musiker unter Vertrag. Das erste Album Tubular Bells verkauft sich 5 Millionen Mal und macht Branson zum Millionär. In den folgenden Jahren arbeitet Virgin Music mit Musiklegenden wie Phil Collins, Genesis und den Rolling Stones. Das Schallplattengeschäft legte den Grundstein für alle weiteren Unternehmungen.

 

Virgin wird zur Marke

 

Richard Branson gründet unter der Dachmarke Virgin zahlreiche weitere Unternehmen. Die Virgin Airways, Nachtklubs, Reise- und Immobilienagenturen, Virgin Fuel – ein auf erneuerbare Energien ausgerichtetes Unternehmen – Virgin Radio und Virgin Galactic für Kurzreisen ins Weltall sind nur ein kleiner Ausschnitt der unternehmerischen Tätigkeiten. Später gehört Branson zum Beraterstab von Tony Blair und im Dezember 1999 schlägt Queen Elisabeth II. Branson zum Ritter. Doch nicht nur im unternehmerischen Bereich macht Richard Branson von sich reden.

 

Virgin America.jpg

 Bildquelle: https://www.virginamerica.com/cms/about-our-airline/photos

 

Richard Branson, der Abenteurer

 

Branson ist ein begnadeter Selbstdarsteller, der seine Freizeitaktivitäten gezielt nutzt, um seine Unternehmen bekannt zu machen. Lange vor der Werbebranche erkennt Branson, dass ein Unternehmen eine gute Geschichte braucht, um zur Marke zu werden. Waghalsige Stunts und aufregende Rekorde machen den Rebellen der britischen Unternehmerszene weltweit bekannt.

 

Er überquert als Erster mit dem Heißluftballon den Atlantik und später den Pazifik und war der älteste Kitesurfer, der je den Ärmelkanal überquerte. Trotz aller unternehmerischen Härte setzt sich Richard Branson mit der Virgin Healthcare Foundation für die AIDS-Prävention ein, unterstützt eine Beschränkung der Werbung für Alkohol und Zigaretten beim Sport und engagiert sich für den Klimaschutz.

 

Richard Branson – Selfmade-Man oder Blender?

 

Viele Jahrzehnte lang war Richard Branson der Liebling der Wirtschaftsredaktionen. Er ist das britische Beispiel für den „Tellerwäscher“, der den Aufstieg zum Milliardär geschafft hat. Kaum eine Branche war vor dem visionären Unternehmer sicher.

 

Doch seit dem Jahr 2014 kratzt die von Tom Bower geschriebene Biografie „Branson: Behind the Mask“ am Image des milliardenschweren Lebemanns. Bower bezweifelt, dass Branson tatsächlich so reich ist, wie die Magazine schätzen. Er behauptet, dass viele Informationen von Branson selbst in die Welt gesetzt worden sind und einer Überprüfung kaum standhalten können. Schließlich ist das Firmengeflecht Virgin kaum zu durchschauen.

 

Tom Bower geht davon aus, dass Richard Branson nur vier bis sechs Unternehmen besitzt. An den meisten anderen soll er nur kleine Anteile halten oder Lizenzgebühren kassieren. Er hält das Virgin-Imperium für stark geschrumpft und sieht den Selfmade-Man auf einem absteigenden Ast. Unternehmen wie die Fluglinie seien längst von Mitbewerbern wie Ryanair oder Easyjet geschlagen. Das Unternehmen Virgin Galactic erweist sich als kostspielige Vision, die auch langfristig nur hohe Verluste bringt.

 

Fazit:

 

  • Ohne Schulabschluss schaffte es Richard Branson zum bekanntesten Entrepreneur Großbritanniens.
  • Aus einem Plattenversand formte der britische Rebell ein Firmenimperium, das in nahezu jeder Branche vertreten ist.
  • Seine visionären Ideen finden nicht immer Zustimmung.
  • Der auffällige Unternehmer nutzte seinen sportlichen Ehrgeiz zur Unternehmenspräsentation schon lange, bevor Red Bull Leistungssport und Werbung eng verknüpfte.

 

Wie sehen Sie die Karriere von Richard Branson? Ist dieser Mann ein Ausnahme-Entrepreneur oder ein geschickter Marketing-Stratege, der in erster Linie sich selbst verkauft? Diskutieren Sie jetzt mit uns und den anderen Lesern!