Schmuck und Uhren haben als Wertanlage eine lange Tradition. Neuerdings erfreuen sich auch Designermode, Luxus-Handtaschen und andere hochwertige Accessoires einer ansehnlichen Wertsteigerung.
Wertanlagen können auch bunt und abwechslungsreich sein. Designer-Mode und Accessoires von Marken wie Prada, Chanel und Rolex können eine Wertsteigerung erzielen. Wie Kunstwerke, alte Weine und Luxus-Autos zählen inzwischen auch hochwertige Armbanduhren von Rolex, Cartier oder Breitling zu den Klassikern unter den schönen Dingen mit Wertsteigerung. Doch nun sollen sich auch gebrauchte Kleider und Handtaschen steigender Werte erfreuen. Was ist dran an Markenmode als Investment?
Mode als Wertanlage – seriöse Investition oder doch nur ein Modetrend?
Allgemein gilt Secondhand-Kleidung als preisgünstige Alternative zur Neuanschaffung. Lange Zeit traf dieser Grundsatz auch auf hochwertige Markenmode aus zweiter Hand zu. Doch diese Regel gilt nicht mehr, denn neuwertige und getragene Kleidung bekannter Modelabels wie Hermès, Miu Miu oder Gucci sind inzwischen weit entfernt von einer preisgünstigen Alternative. Vielmehr erzielen besonders begehrte Stücke hohe Preise in Shops, die sich auf luxuriöse Vintage-Mode spezialisiert haben, wie die Online-Plattform rebelle.com.
Einzelstücke aus den Entwürfen namhafter Modemarken wie Dior oder Chanel gelten als besondere Werke der Gebrauchskunst und werden zu relativ hohen Preisen gehandelt. Diese belaufen sich ebenso wie die Preise für klassische Modelle, die noch immer in kleinen Auflagen hergestellt werden, meist auf 50 bis 70 % des aktuellen Neupreises für vergleichbare Modelle.
Eine Wertsteigerung ist bei älteren Modellen gegenüber dem einstigen Neupreis möglich, der aufgrund der Preissteigerungsraten deutlich unter dem heutigen Preis für vergleichbare Mode liegt. Die Rendite ist dabei jedoch gering. Die Nachfrage lässt sich zudem nicht auf bestimmte Marken generalisieren, sondern bezieht sich immer nur auf Einzelstücke. Die meisten Modelle erfüllen daher nicht die Voraussetzungen einer sicheren Wertanlage.
Prominenz steigert den Wert
Eine Investition in gebrauchte Mode und Accessoires geht auch mit dem Risiko einher, dass sich aktuelle Trends ändern können. Das Interesse an Modellen, die heute gefragt sind, kann in zwei Jahren nachlassen, mit der Folge, dass die Preise massiv sinken und die Anlage zu einem Verlustgeschäft wird. Anders verhält es sich bei gebrauchten Stücken aus prominentem Eigentum.
Gute Aussichten auf eine Wertsteigerung haben Mode, Accessoires und Schmuck, wenn sie sich einmal im Besitz berühmter Menschen befanden. Gebrauchte Objekte, die einmal bekannten Schauspielerinnen, Musikern oder dem Hochadel gehörten, erzielen bei Auktionen der Londoner Modeexpertin Kerry Taylor regelmäßig Höchstpreise. So wurden dort beispielsweise die Brautschuhe von Lady Di für 30.000 Pfund versteigert.
Handtaschen sammeln mit Gewinn
Handtaschen sind eine Schwäche vieler Frauen. Und da es oft schwerfällt, sich von einem geliebten Stück zu trennen, legen manche Damen im Laufe der Jahre eine beachtenswerte Sammlung an. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine alltägliche Handtasche ihren Wert steigern wird, ist jedoch auch dann gering, wenn es sich um ein qualitativ hochwertiges Markenexemplar handelt.
Besteht die Sammlung aber aus den gefragten Modellen der angesagten Traditionsmarken, kann ihr Wert in unerwartete Höhen schnellen. Während es bei den Preisen für gebrauchte Designer-Kleider auf einen neuwertigen Zustand ankommt, darf eine Birkin Bag von Hermès durchaus Gebrauchsspuren aufweisen. Ihr Preis kann dennoch den Neupreis dieses Taschenmodells übertreffen. It-Bags, also Luxus-Handtaschen, die bereits über zwanzig Jahre alt sind, wie die Flap Bag von Chanel oder einzelne Modelle von Louis Vuitton, werden zwar gebraucht günstiger angeboten als neue Exemplare. Aufgrund ihres Alters übertrifft ihr aktueller Preis aber deutlich den ursprünglichen Kaufpreis.
Uhren und Schmuck – Wertanlage mit Charme
Edelmetalle und Schmuck haben eine lange Tradition als sichere Wertanlage. Insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besinnen sich viele Menschen auf diese bleibenden Werte, die als ultimativer Notgroschen gelten. Die Wertentwicklung von Schmuck aus Edelmetallen und Edelsteinen geht in der Regel mit den Kursen für Gold und Silber sowie den aktuellen Preisen für Edelsteine einher. Allein die Tatsache, dass es sich um Schmuckstücke exklusiver Marken wie Bulgari, Tiffany oder H. Stern handelt, führt nicht zwangsläufig zu einer zukünftigen Wertsteigerung. Lediglich Unikate und seltene Antiquitäten verzeichnen bei einem Eigentümerwechsel eine Wertsteigerung.
Bei dem auf Uhren spezialisierten Auktionshaus Dr. Crott in Mannheim erzielen insbesondere Luxusuhren mit mechanischem Uhrwerk aus den 1940er bis 1970er Jahren hohe Preise. Als zuverlässige Wertanlage eignen sich jedoch nur wenige Modelle, wie die Rolex Daytona mit dem speziellen Paul-Newman-Zifferblatt. Die einst etwa 1.000 D-Mark teure Uhr wird heute für etwa 60.000 Euro gehandelt. Ein weiteres Beispiel ist die Taschenuhr mit Minutenrepetition, Chronograph und ewigem Kalender von Lange & Söhne, die aufgrund der aktuell großen Nachfrage nach antiken Taschenuhren zu Preisen über 300.000 Euro den Eigentümer wechselt.
Ein Beispiel für ein neueres Uhrenmodell mit steigendem Wert ist die Patek Philippe Nautilus 3712. Die Uhr wurde 2006 zum Neupreis von 15.300 Euro verkauft und wird heute für rund 37.000 Euro angeboten. Unterstützung bei der Auswahl hochwertiger Uhren bietet die Plattform uhrenpreisspiegel.de.
Fazit:
- Mode und Accessoires sind vergleichbar mit Kunstwerken als Wertanlage.
- Der Reiz an einer Anlage in Mode und Accessoires besteht auch im Besitz schöner Dinge.
- Einzelstücke können in Auktionen und spezialisierten Shops hohe Preise erzielen.
- Limitierte Serien haben Aussicht auf eine Wertsteigerung.
- Gebrauchte Modeklassiker können im neuwertigen Zustand höhere Preise erzielen.
- Es ist nur schwer absehbar, welcher Trend dauerhaft anhält.
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