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Mit Anleihen-ETFs das Risiko bei der Geldanlage streuen

21.01.2025 11:26

2025 könnte es an den Aktienmärkten zu größeren Kursschwankungen kommen. Eine gute Gelegenheit, mit Anleihen-ETFs das Risiko zu streuen und das Depot breiter aufzustellen.

 

 

 

 

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2024 war für Anleger ein gutes Jahr – Aktienindizes wie der DAX, S&P 500, Nikkei 225 oder der MSCI World legten zweistellig zu. Aber ob 2025 genauso gut läuft? Da gibt es einige Fragezeichen.

 

 

Mehrere Faktoren haben das Risiko für Kursrückschläge erhöht:

 

  • Mögliche Handelskonflikte durch Donald Trumps Amtsantritt als US-Präsident.
  • Die Wirtschaft schwächelt im Euroraum.
  • Hohe Bewertungen an den US-Aktienmärkten.
  • Weniger Zinssenkungen durch die US-Notenbank – aktuell werden für 2025 nur noch zwei erwartet.
  • Geopolitische Spannungen wie der Krieg in der Ukraine und die Situation im Nahen Osten.

 

Vor allem der Amtsantritt von Donald Trump am 20. Januar 2025 sorgt für Unsicherheit. Was passiert, wenn er wie angekündigt Strafzölle einführt? Wie reagieren andere Länder, und was bedeutet das für den Welthandel? Solche Unsicherheiten könnten zu erhöhten Kursschwankungen führen. Allen voran bei Unternehmen, die außerhalb der USA produzieren, aber einen großen Teil ihrer Produkte in die Vereinigten Staaten von Amerika exportieren.

 

 

Warren Buffet hielt sich mit Kauf von Aktien zurück

 

Auch Investorenlegende Warren Buffett blieb zurückhaltend: Im dritten Quartal 2024 hat seine Investmentholding Berkshire Hathaway kaum neue Aktien gekauft, aber ordentlich verkauft – unter anderem Aktien der Bank of America und von Apple. Der Cash-Bestand von Berkshire stieg bis Ende September 2024 auf 325,20 Milliarden US-Dollar (im Juli waren es noch 276,90 Milliarden).1 Die erhöhten Reserven an Barmitteln könnten ein Anzeichen dafür sein, dass Buffett derzeit keine günstigen Kaufgelegenheiten sieht und lieber abwartet.

 

 

Zinserträge aus Anleihen

 

Angesichts der aktuellen Risiken könnte es für Anlegerinnen und Anleger sinnvoll sein, das Depot breiter aufzustellen. Anleihen sind hier eine gute Möglichkeit. Erstens bieten Anleihen regelmäßige Einnahmen in Form von Zinsen. Zweitens weisen sie im Vergleich zu Aktien in der Regel geringere Kursschwankungen auf. Dafür liegen aber auch die Renditeerwartungen unter denen des Aktienmarkts.

 

 

Wer gut schlafen will, kauft Anleihen, wer gut essen will bevorzugt Aktien.“
Börsenlegende André Kostolany

 

 

Eine Ausnahme in Bezug auf die geringeren Kursschwankungen bildete das Jahr 2022, in dem die Notenbanken die Zinsen in kurzer Zeit stark anhoben. Vertiefende Informationen, warum die Kursnotierungen von Anleihen fallen, wenn die Zinsen steigen und wie Anleihen das Depot stabilisieren können, gibt es im Blogbeitrag „Was sind Anleihen?“.

 

 

Zinsen von US-Anleihen höher als bei Bundesanleihen

 

Nicht nur zur Risikostreuung kann es sinnvoll sein, den Anteil der Anlageklasse Anleihen im Depot zu erhöhen. Mit Blick auf die 2024 eingeleitete Zinswende nach unten lässt sich dadurch auch das derzeitige Zinsniveau je nach Laufzeit der Anleihen für mehrere Jahre sichern.

 

Doch welche Anleihen könnten für ein Investment infrage kommen? 10-jährige US-Staatsanleihen bieten mit 4,62 % aktuell eine deutlich höhere Rendite als deutsche Bundesanleihen mit 2,45 % (Stand: 07.01.2025). Dieser Unterschied könnte sogar noch größer werden, weil die Europäische Zentralbank (EZB) voraussichtlich die Zinsen 2025 stärker senkt als die US-Notenbank Federal Reserve (Fed).

 

 

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Quelle: Bloomberg; Stand: 07.01.2025

 

 

Allerdings gibt’s einen Haken: Anlegerinnen und Anleger, die aus dem Euroraum kommen und Anleihen in einer anderen Währung kaufen, müssen das Währungsrisiko im Blick behalten. Ein stärkerer Euro könnte den Zinsvorteil wieder auffressen. Umgekehrt steigert ein schwächerer Euro die Rendite sogar noch zusätzlich.

 

 

Anleihen von Staaten aus Europa oder Unternehmensanleihen als Depotbeimischung

 

Wenn man die Inflation berücksichtigt, sind die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen nicht besonders attraktiv. Im November 2024 lag die jährliche Inflationsrate im Euroraum nach Angaben des Statistischen Amts der Europäischen Union bei 2,20 %. Der Realzins, die Differenz zwischen Rendite und Inflation, ist somit aktuell nur minimal positiv. Daher kann es aussichtsreich sein, auch Anleihen aus anderen Euroländern ins Auge zu fassen und mögliche Renditeunterschiede zu nutzen Während deutsche Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit im vierten Quartal 2024 Renditen zwischen 2,00 % und 2,50 % boten, lagen französische Anleihen im selben Zeitraum zwischen 2,80 % und 3,20 %. Italienische Staatsanleihen waren sogar noch lukrativer, mit Renditen von 3,19 % bis 3,74 %.

 

 

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Quelle: Bloomberg; Stand: 07.01.2025

 

 

Die höheren Renditen bei französischen und italienischen Anleihen sind Ausdruck der geringeren Kreditwürdigkeit (Bonität), die diese Länder im Vergleich zu Deutschland aufweisen. Ein Grund dafür ist deren höhere Staatsverschuldung. Gleichwohl erscheint der Zahlungsausfall eines Mitgliedstaates der Eurozone aktuell eher unwahrscheinlich, da eine solche Krise schon 2012 erfolgreich abgewendet wurde.

 

 

Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.“
Mario Draghi (ehemaliger Präsident der Europäischen Zentralbank), 26. Juli 2012

 

 

Auch Unternehmensanleihen von Firmen mit guter Bonität (Investmentgrade-Rating) können interessante Möglichkeiten bieten. Angesichts der schwachen Wirtschaft im Euroraum ist es jedoch wichtig, genau hinzusehen: Wie stark hängt das Geschäftsmodell von der Konjunktur ab, und wie sind die Rahmenbedingungen der jeweiligen Branche? Besonders europäische Automobilhersteller stehen vor großen Herausforderungen: die Umstellung auf Elektromobilität, zunehmender Wettbewerb aus China und eine schwache Nachfrage belasten die Branche.

 

 

Anleihen-ETFs (Rentenfonds): Zinsen kassieren, Risiko streuen

 

So interessant Anleihen klingen, das Investieren ist nicht immer ganz einfach. Bei zahlreichen festverzinslichen Wertpapieren liegt der Mindestbetrag, den man investieren muss bei 10.000 Euro oder gar mehr. Zudem droht bei Einzelinvestments in Anleihen eines oder weniger Emittenten ein Klumpenrisiko im Depot

 

Anleihen-ETFs sind eine praktische Alternative. Sie streuen das Investment über zahlreiche Anleihen von Staaten oder Unternehmen aus verschiedenen Regionen. Außerdem ermöglichen sie Anlegerinnen und Anlegern, in verzinsliche Wertpapiere mit unterschiedlichen Laufzeiten zu investieren. Diese Diversifikation über verschiedene Laufzeiten hilft, das Risiko von Kursschwankungen zu minimieren, die beispielsweise durch Entscheidungen der Notenbanken entstehen können.

 

Die ETF-Suche der Consorsbank ermöglicht es, gezielt nach Anleihe-ETFs zu suchen. Dabei können verschiedene Filter wie Region, Branche, Sektor oder auch die Option für sparplanfähige ETFs und StarPartner-Aktions-ETFs genutzt werden, um die Auswahl einzugrenzen. Die Bezeichnung der jeweiligen Fonds oder ETFs liefert dabei wichtige Hinweise zur Art, Region und Laufzeit der enthaltenen Anleihen.

 

 

Beispiele für ETFs auf Staatsanleihen in Euro:

 

 

Beispiele für ETFs auf Unternehmensanleihen in Euro:

 

 

Was denken Sie über die Rolle von Anleihen in einem ausgewogenen Portfolio? Haben Sie schon Erfahrungen mit Anleihe-ETFs gemacht oder haben Sie Fragen dazu? Teilen Sie Ihre Gedanken und Anregungen gerne in den Kommentaren. Wir freuen uns auf Ihr Feedback!

 

1 Quelle: Berkshire Hathaway Inc. (https://www.berkshirehathaway.com/qtrly/3rdqtr24.pdf)