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Kinderbetreuung – welche Option passt zu Ihnen?

05.02.2016 15:27

Oft auch ohne viele Wahlmöglichkeiten eine quälende Frage: Wie lässt sich Kinderbetreuung organisieren und was kostet sie?

 

Wenn die Arbeit ruft …

 

Oft ist das neue Familienmitglied noch gar nicht auf der Welt, schon müssen die Eltern zu wahren Familienmanagern avancieren. Eine der drängendsten Fragen ist dabei diejenige, wie sich Beruf und Familie vereinbaren lassen. Die Alleinverdienerehe ist für die einen finanziell nicht machbar, für die anderen nicht erstrebenswert – oft trifft auch beides gleichermaßen zu.

 

Eine Kinderbetreuung muss also her – aber möglichst eine gute, liebevolle, fördernde, wohnortnahe und nicht zu kostspielige. Nannys, wie sie Hollywoodstars engagieren, kann sich nur eine ganz kleine Minderheit leisten. Umso extremer ist der Run auf öffentliche und (kostengünstige) private Angebote sowie die Suche nach familieninternen Lösungen. Welche wesentlichen Betreuungsmöglichkeiten es für Kinder grundsätzlich gibt und mit welchen Kosten diese verbunden sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

 

Möglichkeiten der Kinderbetreuung.jpg

 

Vier gängige Optionen und ihre Realisierbarkeit

 

Kinderbetreuung in Eigenregie:

 

Die Kinderbetreuung in Eigenregie – sprich in der Regel durch einen Elternteil – war bis in die 1980er Jahre hinein zumindest in Westdeutschland ein echter Klassiker. Das Modell der Einverdienerehe hält modernen Zeiten allerdings kaum noch Stand: Frauen nehmen ihr Recht auf berufliche Entfaltung wahr und viele Familien sind auf zwei Gehälter angewiesen.

 

Auch die Annahme, die Kinderbetreuung in Eigenregie sei eine kostengünstige Option, ist trügerisch: Wer sich jahrelang der Kinderbetreuung widmet, nimmt im Vergleich zu Berufstätigen nicht nur Lohnausfälle und schlechtere Chancen beim Berufswiedereinstieg, sondern auch geringere Rentenansprüche in Kauf. Altersarmut droht. Vor diesem Hintergrund kann die Kinderbetreuung in Eigenregie für viele Familien nur eine Lösung auf Zeit sein oder aber dann gelingen, wenn sie mit anderen Optionen kombiniert wird.

 

Kinderbetreuung durch Verwandte, Freunde oder Babysitter:

 

Für manch eine Familie ist die Kinderbetreuung beispielsweise durch die Großeltern eine gute (Teil-)Lösung. Allerdings müssen hier zahlreiche Faktoren passen: Idealerweise befinden sich die Großeltern bereits im Ruhestand, sodass sich die Kinderbetreuung nicht nachteilig auf ihren Beruf ausübt. Praktikabel ist diese Lösung meistens auch nur dann, wenn die Großeltern in der Nähe ihrer Enkel wohnen und sich guter Gesundheit erfreuen.

 

Dieses Glück haben nicht alle Familien: Allein für einen guten Job zieht mancher an das andere Ende der Republik, wo er nicht auf die Unterstützung der Eltern zählen kann. Sehr nahe Freunde, Babysitter und Au-pairs sind oft auch keine zufriedenstellende Lösung, da sie häufig nur zeitweise eine Betreuung sicherstellen können. Eltern können es allenfalls wagen, sich mit der Hilfe von Verwandten, Freunden, Babysittern und eventuell auch Au-pairs eine möglichst umfassende Kinderbetreuung zu puzzeln: Ziehen alle an einem Strang, was eine wahre Kraftanstrengung sein kann, kann dieses Betreuungskonzept aufgehen!

 

Kinderbetreuung in Krippe und Kindertagesstätten:

 

Verlässlichkeit, Professionalität, frühe Förderung und Sozialkontakte zu Gleichaltrigen – das sind bedeutende Aspekte, mit denen die Kinderbetreuung in Krippen und Kindertagesstätten im Idealfall punkten kann. Entsprechend begehrt sind hier allerdings auch die Plätze. Zu unterscheiden sind private Einrichtungen von öffentlichen. Beide Varianten sind oft nicht zum Nulltarif zu haben. Fein raus sind Arbeitnehmer, deren Chefs unternehmenseigene Kinderbetreuungseinrichtungen etabliert haben. Mehr zu den Kosten der Kinderbetreuung in Krippe und Kita erfahren Sie weiter unten.

 

Kinderbetreuung durch eine Tagesmutter/einen Tagesvater:

 

Durch den heißen Kampf um Krippen- und Kita-Plätze hat dieses Modell an Bedeutung gewonnen – es wird zum Teil sogar öffentlich gefördert. Die Auswahl einer geeigneten Tagesmutter bzw. eines geeigneten Tagesvaters kann allerdings schwierig sein und muss sorgfältig erfolgen. Läuft alles glatt, sind die Vorteile gegenüber einer Krippe oder Kita mitunter eine höhere Flexibilität sowie die Betreuung der Kinder in kleineren Gruppen. Ausführliche Informationen für Eltern über das Konzept der Kindertagespflege hält der Bundesverband für Kindertagespflege online bereit.

 

Kinderbetreuung - die Kostenfrage.jpg

 

Die Kostenfrage

 

Die Kostenfrage stellt sich insbesondere bei den Betreuungsoptionen Krippe, Kita und Tagesmutter/-vater – hier sind die Kosten nämlich anders als bei der Betreuung in Eigenregie direkt zu spüren. Eltern haben es oft doppelt schwer, eine angemessene Lösung in Sachen Kinderbetreuung zu finden. Zum einen sind die Plätze in Krippen und Kitas sowie bei Tagesmüttern/-vätern heiß begehrt, zum anderen gibt es keine allgemeingültige Faustformel, mit der die genauen Kosten für diese Betreuungsoptionen herzuleiten sind.

 

Häufig entscheidet über die Kosten für Krippe und Kita, in welcher Kommune die Eltern leben, wie umfangreich (zeit- und angebotsbezogen) die Betreuung ausfällt und wie die jeweilige Familie sozial gestellt ist.

 

Weitere Faktoren haben häufig ebenfalls Einfluss auf die Betreuungskosten: So gibt es den grundsätzlichen Unterschied zwischen privaten und öffentlichen Einrichtungen, der sich auch im Portemonnaie bemerkbar machen kann.

 

Die benannten Ausgaben für die Kinderbetreuung erscheinen zunächst moderat – auch in Bezug auf die Gesamtausgaben für das Kind. Der Einzelfall kann, wie immer, wenn die Rede von Durchschnittswerten ist, davon allerdings bedeutend abweichen. Zudem existieren auch gänzlich andere Durchschnittswerte, die unterstreichen, dass Kinderbetreuung durchaus eine kostspielige Angelegenheit sein kann.

 

Dies legt unter anderem eine Leserbefragung nahe, welche ZEIT und ZEIT ONLINE durchgeführt haben:

 

  • Durchschnittlich 277 Euro pro Monat und Haushalt zahlen demnach Leser von ZEIT und ZEIT ONLINE für ihre nicht schulpflichtigen Kinder in Sachen Kinderbetreuung. Sogar 329 Euro pro Monat und Haushalt kämen durchschnittlich bei Familien zusammen, bei denen die Kinder unter drei Jahre alt sind.

Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der ZEIT sind ohne Frage schwer miteinander zu vergleichen: Sie erfassen unterschiedliche Zeiträume und Familienkonstellationen und es ist anzunehmen, dass sich bei der Leserbefragung nur Eltern einer bestimmten sozialen Schicht zu Wort gemeldet haben, die zudem wahrscheinlich auch tatsächlich aktuell Kinderbetreuung in Anspruch nehmen.

 

Fest steht aber auch, dass die Kosten für Kita-Plätze in Deutschland nicht einheitlich sind: Somit ist davon auszugehen, dass vor allem je nach Wohnort, Verdienst der Eltern, Betreuungsumfang und Einrichtung die Kosten sehr stark variieren. Ähnliches ist auch in Bezug auf Tagesmütter und -väter anzunehmen, die im Übrigen ebenfalls komplett privat finanziert oder öffentlich gefördert sein können.

 

Es hilft also alles nichts: Eltern müssen bei den zuständigen Stellen an ihrem Wohnort genauere Auskünfte einholen und sollten erst dann entscheiden, welche Betreuungsoption insgesamt am besten für ihre individuelle Situation geeignet ist.

 

Geschickt kombinieren!

 

Insbesondere für den Fall, dass in der eigenen Kommune die Kosten für Kita- oder Krippenplätze ordentlich zu Buche schlagen, empfiehlt es sich zumindest aus finanzieller Sicht, unterschiedliche Betreuungsoptionen zu kombinieren. Reduziert sich der Betreuungsumfang bei Kitas, Tagesmüttern und Co., mindern sich in der Regel auch die Kosten. Allerdings sind Eltern dann besonders gefordert, eine lückenlose Betreuung ihrer Kinder eventuell auch durch die Einbeziehung von Verwandten zu realisieren. Dies kostet ohne Frage Kraft und erfordert maximales Planungsgeschick.

 

Cortal Consors Blog.png

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

 

  • Die Kinderbetreuung in Eigenregie – durch einen oder beide Elternteile –, die Betreuung durch private Vertrauenspersonen sowie die Kinderbetreuung in Krippen, Kitas und bei Tagesmüttern sind gängige Optionen.
  • Alle Optionen der Kinderbetreuung weisen spezifische Vor- und Nachteile auf. Bei der Betreuung in Eigenregie und durch private Vertrauenspersonen sind versteckte Kosten bedingt durch den Berufsausstieg bzw. komplexe Planungsleistungen die entscheidenden Nachteile. Bei der professionellen Betreuung in Krippen, Kitas und bei Tagesmüttern stellt sich die Frage nach finanziellen Kosten und Verfügbarkeit.
  • Die Kosten für Krippen und Kitas variieren in Deutschland stark. Eltern müssen die Kosten für ihren Wohnort individuell erfragen, es gibt keine allgemeingültige Faustformel für die Ermittlung dieser Kosten.
  • Grundsätzlich ist es auch möglich, diverse Kinderbetreuungsoptionen miteinander zu kombinieren, um das Ziel einer bezahlbaren Lösung zu erreichen.