In den USA ist Jim Cramer vor allem als Moderator des Börsenmagazins Mad Money und als Bestseller-Autor bekannt – was zeichnet sein Leben und Wirken aus?
In den USA kennt jeder Jim Cramer. Der Moderator des Börsenmagazins Mad Money beim Sender CNBC liefert aktuelle Börsenberichte und Analysen in markantem Stil. Die Karriere von Jim Cramer ist ein typisches Beispiel für den American Way of Life. Mit einer ordentlichen Portion Unterhaltung bringt Cramer den Amerikanern die Themen Börse und Aktien näher.
By Tulane Public Relations (Mad Money Uploaded by AlbertHerring), CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Kindheit und Jugend
Am 10. Februar 1955 erblickt James J. „Jim“ Cramer als Sohn jüdischer Eltern in Wyndmoor das Licht der Welt. Wyndmoor liegt im US-Bundesstaat Pennsylvania und ist ein Vorort von Philadelphia. Seine Mutter ist Künstlerin, sein Vater besitzt eine Fabrik für Verpackungsmaterialien. Schon während der Schulzeit verdient Jim Cramer sein erstes Geld. Er verkauft Eiscreme während der Heimspiele des örtlichen Baseball-Teams, der Philadelphia Phillies. Nach dem Besuch der Springfield Township Highschool beginnt er das Studium der Politikwissenschaften am altehrwürdigen Harvard College. Dort macht er erste Erfahrungen im Bereich Journalismus und schreibt für die College Zeitung Havard Crimson, die er später leitet.
Erste Erfahrungen als Journalist
Nach seinem Abschluss im Jahr 1977 arbeitet Cramer für verschiedene Zeitungen als Journalist. 1978 schreibt er für den Tallahassee Demokrat und berichtet über die Ted-Bundy-Morde, danach führt ihn sein Weg zum Los Angeles Herald-Examiner. In seiner Zeit in Los Angeles wird seine Wohnung mehrfach ausgeraubt und Cramer verliert wortwörtlich alles. Er lebt einige Monate in seinem Auto. Neben seiner journalistischen Tätigkeit strebt Jim Cramer einen Abschluss als Rechtsanwalt an. Er studiert Jura und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Alan Dershowitz. Dieser strebt die Freilassung des vermeintlichen Mörders Claus von Bülow an. Auch hier wirkt Cramer mit, obwohl er selbst von der Schuld Bülows überzeugt ist. Seit 1985 ist Cramer Mitglied der Anwaltskammer von Los Angeles. Er verliert seine Zulassung im Jahr 2009, da er seine Beiträge nicht bezahlt hat.
Der Investor Jim Cramer
Bereits während des Jurastudiums beginnt Cramer, mit Aktien zu handeln. Er überzeugt dabei Martin Peretz, den Besitzer des Politmagazins New Republic, und dieser stellt ihm eine halbe Million US-Dollar zur Verfügung. Innerhalb von zwei Jahren erwirtschaftet Cramer einen Gewinn von 150.000 Dollar. Dieser Erfolg dient Cramer als Türöffner und er beginnt 1984 seine Arbeit als Börsenmakler. Bereits wenige Jahre später betreut er seinen ersten eigenen Hedgefonds. Im Jahr 2001 zieht sich Cramer aus dem Börsengeschäft zurück. Bis dahin bringen seine Fonds eine durchschnittliche jährliche Rendite von 24 Prozent ein. Der Erfolg Cramers ist nicht unumstritten: Zu den Investoren in Cramers Fonds gehört der Herausgeber einer führenden Wirtschaftszeitung. Durch gezielte Veröffentlichungen von Nachrichten soll Cramer einen persönlichen Vorteil von rund 2 Millionen Dollar erlangt haben.
Cramer als Fernsehstar
Seit dem Jahr 2005 ist Jim Cramer als Moderator des Börsenmagazins Mad Money einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Cramer ist wegen seiner authentischen Art und außergewöhnlichen Show beliebt. Er versteht es, einer breiten Öffentlichkeit Finanzwissen unterhaltend und einfach verständlich zu vermitteln. Seine Zusammenarbeit mit dem Kabelsender CNBC verbietet Cramer, vor Ablauf einer Frist von fünf Tagen nach der Ausstrahlung der Sendung Aktien zu kaufen oder zu verkaufen. Trotzdem macht Cramer weiter Picks und spricht Empfehlungen aus. Die Sendung besteht aus verschiedenen Blöcken und hat das Ziel, den Zuschauer mit dem nötigen Wissen und praktischen Werkzeugen zu versorgen, um ein besserer Investor zu sein. Zusätzlich ist Cramer in vielen weiteren Sendungen präsent und unterhält eine Radiosendung.
Cramer als Autor
Seine Verbindungen zum Print-Journalismus hat Cramer nie gekappt. Er vermarktet sein Wissen nicht nur in Funk und Fernsehen, mittlerweile hat er auch mehrere Besteller herausgebracht. In deutscher Sprache ist von Jim Cramer „Real Money, Ihr Wegweiser durchs Börsenchaos“ erhältlich. In den USA sind dagegen besonders seine Werke in Anlehnung an seine Sendung erfolgreich, dazu gehört unter anderem „Mad Money: Get Rich - Watch TV“. Durch seinen hohen Bekanntheitsgrad und seine geradlinige Art, komplexes Wissen zu vermitteln, sind sowohl die Sendungen als auch die Bücher in Amerika sehr gefragt. Recht zurückhaltend ist Jim Cramer dagegen, was sein Privatleben angeht. Er hat zwei Kinder aus erster Ehe. Seit dem 18. April 2016 ist er mit seiner zweiten Frau verheiratet.
Fazit:
- Jim Cramer ist eigentlich Rechtsanwalt.
- Bereits während des Jurastudiums wird er als Börsenmakler aktiv.
- Er arbeitet einige Jahre bei Goldmann Sachs.
- Später wechselt er zum Fernsehen und moderiert das Börsenmagazin Mad Money.
- Er ist der Autor zahlreicher Bestseller zum Thema Aktienhandel und Investment.
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