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Jenseits von Passiv: Aktive ETFs als alternative Anlageoption

01.06.2023 11:52

Aktiv gemanagte ETFs kombinieren aktives Fondsmanagement mit der Effizienz börsengehandelter Fonds. Sie bieten Anlegenden zusätzliche Möglichkeiten, Marktchancen zu nutzen und diversifizierte Anlagestrategien zu verfolgen.

 

 

Warum setzen Anlegende auf ETFs?

 

ETFs haben sich bei Anlegenden als feste Anlageklasse etabliert. Sie sind einfach zu handhaben und weisen im Vergleich zu klassischen Fonds günstigere Gebühren auf. Vor allem Privatanlegende nutzen diese Form der Geldanlage, um unkompliziert breit gestreut zu investieren und über Sparpläne kontinuierlich ein Portfolio aufzubauen. Am häufigsten kommen dabei passive ETFs zum Einsatz. Sie bieten eine einfache, kostengünstige und effiziente Möglichkeit, in verschiedene Anlageklassen, Länder oder Branchen zu investieren. Passive ETFs verfolgen eine Buy-and-Hold-Strategie, bei der die Portfoliowerte ohne häufiges Umschichten langfristig gehalten werden. Sie eignen sich daher besonders gut für langfristig orientierte Anlegende, die eine breite Marktabdeckung suchen. Denn passive ETFs zielen darauf ab, die Wertentwicklung eines bestimmten Basisindex wie DAX oder S&P 500 möglichst genau abzubilden. Passiv bedeutet dabei, dass der ETF keine eigene Auswahl von Einzeltiteln trifft.

 

 

Was sind aktive ETFs?

 

Im Gegensatz dazu haben aktive ETFs Fondsmanager und Fondsmanagerinnen, die die Portfolios aktiv verwalten, um bestimmte Anlagestrategien und Anlageziele zu verfolgen. Beispiele hierfür sind nachhaltige Investments, Smart-Beta-Strategien, sektorale oder regionale Schwerpunkte oder andere spezialisierte Investmentansätze. Aktive ETFs verbinden somit Elemente des aktiven Fondsmanagements mit den Vorteilen von ETFs wie einfache Handhabung, hohe Liquidität und hohe Transparenz. Zudem sind sie in der Regel kostengünstiger als herkömmliche aktive Investmentfonds. Aktive ETFs bieten Anlegenden somit die Möglichkeit, von den Fähigkeiten des Fondsmanagements zu profitieren und potenziell eine bessere Performance zu erzielen als mit passiven ETFs.

 

 

Mehr Flexibilität

 

Im Gegensatz zu passiven Handelsansätzen kann das Management aktiver ETFs die Anlageentscheidungen flexibel treffen, um auf Markttrends zu reagieren und Anlagechancen zu nutzen. Dies kann die Auswahl von Einzeltiteln, die Anpassung von Gewichtungen im Portfolio oder auch taktische Umschichtungen beinhalten, um eine bessere Rendite zu erzielen. Auch ein aktives Risikomanagement ist möglich, z. B. durch den Einsatz von Absicherungsstrategien oder Risikominderungstechniken, um das Risiko in ihrem Portfolio zu minimieren oder zu steuern.

 

 

Höhere Chancen, höhere Risiken

 

Aktive ETFs ermöglichen Anlegenden den Zugang zu bestimmten Anlagechancen, die bei passiven ETFs nicht gegeben sind. Durch die aktive Suche nach Gewinnchancen bieten aktive ETFs potenziell höhere Renditen als passive ETFs. Dies gilt insbesondere in Märkten, in denen das Fondsmanagement eine überlegene Anlagestrategie erfolgreich umsetzen kann. Den potenziell höheren Renditen stehen jedoch auch höhere Risiken gegenüber. Die Performance hängt von den Anlageentscheidungen des Fondsmanagements ab. Eine große Herausforderung besteht darin, langfristig eine Outperformance gegenüber dem Markt zu erzielen. Aktive ETFs können daher in Abhängigkeit von ihrer Strategie langfristig niedrigere Renditeerwartungen haben als passive ETFs, die lediglich versuchen, die Performance eines zugrunde liegenden Index oder Referenzindex abzubilden.

 

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Für aktiv Anlegende

 

Aktive ETFs eignen sich daher als alternative Anlagemöglichkeit vor allem für Anlegende, die auch bei der Strukturierung ihres Portfolios einen eher aktiven Investmentansatz verfolgen. Die spezifischen Anlagestrategien aktiver ETFs funktionieren in verschiedenen Marktphasen unterschiedlich gut. Eine regelmäßige Überprüfung erscheint daher sinnvoll. Wichtig ist auch, dass sich Anlegende vor einer geplanten Investition in einen aktiven ETF intensiv mit dessen Anlagestrategie und dessen Anlageziel auseinandersetzen. Es gilt herauszufinden, ob der jeweilige ETF zu den eigenen Anlagezielen und Risikopräferenzen passt. Zu beachten ist auch, dass bei aktiven ETFs höhere Gebühren und Kosten anfallen können als bei passiven ETFs. So erheben aktive Fondsmanager häufig höhere Verwaltungsgebühren, um die Kosten für ihre aktive Anlagestrategie und die damit verbundenen höheren Handelsaktivitäten abzudecken. Dies kann die Gesamtrendite des ETF schmälern.

 

 

Beispiele für aktive ETFs

 

Die wohl bekanntesten aktiven ETFs sind die des US-amerikanischen Emittenten ARK Investment Management, der von der Starinvestorin Catherine Wood geleitet wird. Das Flaggschiff ARK Innovation ETF und die anderen ARK-ETFs sind allerdings in der EU nicht zum Vertrieb zugelassen. Insgesamt gibt es hierzulande rund 80 ETFs, die nach den UCITS-Richtlinien reguliert und damit für Anlegende handelbar sind. Gemessen am verwalteten Volumen gehören die folgenden drei aktiven ETFs mit einem Morningstar Rating von mindestens 4 Sternen zu den größten:

 


Der ETF investiert in Unternehmen aus Industrieländern. Der Fonds strebt eine höhere Rendite als der Vergleichsindex MSCI World Index (Total Return Net) an. Dabei kann das Fondsmanagement Unternehmen ausschließen, die bestimmte ESG-Kriterien nicht erfüllen.

 

 

  • JPMorgan Global Emerging Markets Research Enhanced Index Equity (ESG) UCITS ETF USD (WKN: A2DWM5)

    Der ETF investiert hauptsächlich in Aktien aus Schwellenländern, ist aber nicht auf diese beschränkt. Das Fondsmanagement nimmt diejenigen Unternehmen in das Portfolio auf, von denen es das größte Potenzial erwartet, die Wertentwicklung des Referenzindex MSCI Emerging Market (Total Return Net) zu übertreffen. Dabei kann das Fondsmanagement Aktien ausschließen, die bestimmte ESG-Kriterien nicht erfüllen.

 

Übrigens: Mit einem Sparplan bei der Consorsbank ist ein Besparen von ETFs, Fonds und Aktien schon ab 10 Euro pro Monat möglich. Ein Sparplan lässt sich jederzeit verändern, pausieren oder beenden, sodass Sie flexibel bleiben.