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Instagram - hat sich der Kauf für Facebook gelohnt?

10.04.2019 13:00

Im Jahr 2012 erwarb Facebook den Bilddienst Instagram für eine Milliarde US-Dollar. Damals äußerten sich einige Beobachter kritisch und bezweifelten, dass dieser Kauf tatsächlich den hohen Preis wert ist. Sie wurden mittlerweile eines Besseren belehrt.

 

Zukauf eines aufstrebenden Medienunternehmens

 

Als die beiden Stanford-Absolventen Kevin Systrom und Mike Krieger im Jahr 2010 Instagram entwickelten, ahnten sie nicht, welche Begeisterung ihre App auslösen würde. Als Instagram verkauft wurde, beschäftigte das Unternehmen gerade einmal 13 Mitarbeiter, Kevin Systrom hatte nach seinem Studium unter anderem bei Google erste Erfahrungen in der Internet-Branche gesammelt. Instagram basiert auf einer verblüffend einfachen Idee: Mithilfe eines leicht zu bedienenden Programms können Smartphone-Besitzer die mit ihrem Handy gemachten Fotos bearbeiten, um sie anschließend mit anderen über das Internet zu teilen. Für die Bildbearbeitung stellt Instagram Filter und Effekte zur Verfügung, mit denen sich die Qualität der Fotoaufnahmen deutlich verbessern lässt.

 

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Nach der Freischaltung nahm die Zahl der Instagram-Nutzer von Tag zu Tag rasant zu. Innerhalb weniger Monate avancierte Instagram zur beliebtesten Apple-App. Fachleute stuften Instagram schnell als attraktivstes Internet-Start-up der Branche ein. Kurz vor dem Verkauf besaß Instagram 30 Millionen Nutzer weltweit. Auf diesen Umstand wies auch Mark Zuckerberg in seiner Rede hin, die er kurz nach dem gelungenen Coup hielt. Der Facebook-Chef betonte, dass sein Konzern zum ersten Mal ein Unternehmen mit einer derart großen Anzahl an Nutzern gekauft hat. Dies rechtfertigte aus seiner Sicht den sehr hohen Kaufpreis von einer Milliarde US-Dollar für Instagram, die bis zu diesem Zeitpunkt die größte Investition von Facebook darstellte. Die Ausgangssituation und die Höhe des Kaufpreises dieser Transaktion erinnern an den Kauf von Youtube durch Google.

 

Weitere Gründe für den Erwerb von Instagram

 

Neben der hohen Zahl an Nutzern, erwies sich die Eingliederung von Instagram in den Facebook-Konzern auch als strategisch sinnvoll, da es sich um eine reine App handelt: Im Gegensatz zu Facebook war Instagram von Anfang an für die Nutzung auf mobilen Smartphones und nicht auf dem Desktop konzipiert. Außerdem hat Zuckerberg damals den Trend der Zeit richtig erkannt: Bilddienste, die sich unkompliziert nutzen ließen und das sofortige Teilen von Fotos ermöglichten, waren und sind sehr angesagt. Darüber hinaus war der Kauf des Unternehmens unbedingt erforderlich, um zu verhindern, dass Instagram selbst zu einem ernsthaften Rivalen aufsteigt oder bereits am Markt aktive Wettbewerber, insbesondere Google oder Twitter, den Fotodienst kauften. Danach hatte einzig Snapchat zwischenzeitlich das Potenzial, Facebook gefährlich zu werden. Nachdem Zuckerberg mit seinem Vorhaben, auch diesen Dienst zu kaufen, gescheitert war, reagierte er clever: Er schuf die Stories-Funktion, sodass Instagram eine vergleichbare Möglichkeit besaß, kurze Episoden oder Geschichten zu teilen.

 

Instagram und Facebook – ein voller Erfolg

 

Wie im Rahmen der Kauftransaktion zugesagt, hat Facebook Instagram als eigenständiges Unternehmen erhalten. Dadurch kam es zu keiner Abwanderung von Nutzern. Vor Kurzem gab Mark Zuckerberg bekannt, dass nun 2,5 Milliarden Menschen auf der ganzen Welt eine der Anwendungen des Konzerns, zu denen neben Facebook und Instagram auch WhatsApp gehört, nutzen. Der Kauf von Instagram kann auch deswegen positiv bewertet werden, weil die App insbesondere bei jungen Nutzern hoch im Kurs steht. Während die Zielgruppe von Facebook im Schnitt immer älter wird, gelingt es Zuckerberg mit Instagram, die jüngere Generation an den Konzern zu binden. Facebook hat durch den Kauf von WhatsApp und Instagram verhindert, dass andere Messenger-Apps zu ernsthaften Konkurrenten werden könnten. Zunehmend entdecken auch Unternehmen die Möglichkeit, über Instagram unkompliziert und authentisch mit Kunden und Fans zu kommunizieren: Mittlerweile besitzen mehr als eine Million Firmen einen entsprechenden Account.

 

Ausblick

 

Durch den Kauf von Instagram hat sich Facebook den Spielraum geschaffen, den das Unternehmen dringend benötigt, um sich neu aufzustellen. Zuckerberg hat nun den Rücken frei und selbstverständlich auch die erforderlichen finanziellen Mittel, die ihm das Erarbeiten einer innovativen Konzeption ermöglichen, mit der er den Status des Facebook-Konzerns als Nummer Eins auf dem Markt auch in Zukunft verteidigen kann. Dennoch agiert Facebook nicht völlig losgelöst, auch für den Mediengiganten gelten die Regeln des Marktes und der Börse: Diese Erfahrung musste Zuckerberg Ende Juli 2018 machen, als der Aktienkurs massiv einbrach. Der Börsenwert ging dabei um insgesamt 121 Milliarden Dollar zurück. Grund für diesen Kurssturz war die Veröffentlichung der Mitteilung, dass Facebook seine Umsatzerwartungen etwas nach unten korrigierte. Auch der Datenskandal im letzten Jahr verunsicherte die Nutzer der Plattform zusehends und ließ das Vertrauen in das Netzwerk zurückgehen. Im September 2018 folgte die Meldung: Die beiden Instagram-Gründer, die nach dem Kauf bei Faceboook arbeiteten, verließen nach sechs Jahren das Unternehmen. Aktuell scheint sich die Facebook-Aktie zumindest etwas vom Tief im Vorjahr zu erholen - Instagram bleibt weiterhin der Wachstumsmotor für Facebook (Stand: März 2019).

 

Fazit:

 

  • Durch den Erwerb von Instagram erweiterte Facebook die Anzahl der Nutzer schlagartig um mehrere Millionen
  • Instagram erfreut sich großer Beliebtheit und bleibt damit Wachstumsmotor von Facebook
  • Der Kauf von Instagram hat sich für Facebook gelohnt

Wie schätzen Sie als Leser den Erfolg des Kaufs ein? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!