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In erneuerbare Energien investieren für Ihr grünes Portfolio

02.07.2024 10:04

Der Klimawandel schärft das Bewusstsein für die Notwendigkeit, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Erneuerbare Energien gewinnen damit weiter an Bedeutung.

 

 

 

  • - Der Bedarf an erneuerbaren Energien wächst weltweit weiter an.
  • - Smart Grids helfen Stromengpässe und Netzüberlastungen zu vermeiden.
  • - Erneuerbare Energieaktien können eine interessante Depotbeimischung sein.

 

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Der weltweite Energieverbrauch steigt kontinuierlich an. Allein der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz wird enorme Energiemengen verschlingen. Eine Studie der VU Amsterdam School of Business and Economics schätzt den Stromverbrauch von künstlicher Intelligenz bis 2027 auf 85 bis 134 Terawattstunden (TWh) pro Jahr.1 Das entspricht in etwa dem jährlichen Energieverbrauch der Niederlande. Andere Schätzungen gehen sogar noch weiter. Die US-Bank Morgan Stanley rechnet damit, dass generative KI bis 2027 so viel Energie verbrauchen könnte, wie Spanien im Jahr 2022 für seine Stromversorgung benötigte.2 Dies entspricht einem Energiebedarf von rund 230 TWh.3

 

Um den hohen Energiebedarf möglichst klimafreundlich zu decken, müssen die erneuerbaren Energien deutlich ausgebaut werden. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) ist der weltweite Zubau erneuerbarer Kapazitäten im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um fast 50 % auf rund 510 Gigawatt (GW) gestiegen.4 Dies ist das 22. Jahr in Folge, in dem der Zubau erneuerbarer Kapazitäten einen neuen Rekordwert erreicht. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen ist das Ausbautempo nicht hoch genug, um das Ziel der UN-Klimakonferenz in Dubai 2023 zu erreichen: Bis 2030 sollen die Kapazitäten verdreifacht werden. Für Anlegerinnen können sich daraus Chancen ergeben.

 

 

Verschiedene Arten von erneuerbaren Energien

 

Erneuerbare oder auch grüne Energien stehen im Gegensatz zu den üblicherweise verwendeten fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Nach Angaben des US-Energieministeriums (DOE)5 sind fossile Brennstoffe endliche Ressourcen, die im Laufe von Jahrmillionen entstanden sind. Die Industrie fördert diese Energieträger und verbrennt oder raffiniert sie, um Strom und Kraftstoffe zu erzeugen. Erneuerbare Energie hingegen ist Energie aus natürlichen Quellen, die sich schneller erneuern als sie verbraucht werden. Die gängigsten Formen der erneuerbaren Energieerzeugung sind:

 

  • Solarenergie: Solartechnologien wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um, entweder durch Photovoltaikmodule oder durch Spiegel, die die Sonnenstrahlung bündeln.
  • Windenergie: Windenergie nutzt die kinetische Energie der bewegten Luft mit Hilfe großer Windturbinen, die an Land (Onshore) oder im Meer oder Süßwasser (Offshore) aufgestellt werden.
  • Geothermie: Die Geothermie nutzt die im Erdinneren vorhandene Wärmeenergie. Durch Bohrungen wird die Wärme aus geothermischen Reservoiren gewonnen.
  • Wasserkraft: Wasserkraft nutzt die Energie des Wassers, das von höheren zu tieferen Ebenen fließt. Sie kann aus Stauseen und Flüssen gewonnen werden. Wasserkraftwerke in Stauseen nutzen das in einem Stausee gespeicherte Wasser. Wasserkraftwerke in Flüssen gewinnen die Energie aus der Strömung des Flusses.
  • Bioenergie: Bioenergie wird aus einer Vielzahl organischer Stoffe gewonnen, die als Biomasse bezeichnet werden, z. B. Holz, Holzkohle, Dung und andere Düngemittel. Bioenergie wird zur Wärme- und Stromerzeugung genutzt. Darüber hinaus können aus landwirtschaftlichen Pflanzen flüssige Biokraftstoffe hergestellt werden.

 

 

Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland

 

In Deutschland ersetzen erneuerbare Energien im Zuge der Energiewende nach und nach die fossilen Energieträger. Im Jahr 2023 wurden 272,4 Terawattstunden (TWh) Ökostrom erzeugt, 7 % mehr als im Vorjahr. Erstmals konnte mit 51,8 % mehr als die Hälfte des gesamten Bruttostromverbrauchs durch grüne Energien gedeckt werden. Im Jahr 2022 lag dieser Anteil noch bei 46,2 %. Neben der gestiegenen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien trug allerdings auch die konjunkturbedingt um 5 % gesunkene Stromnachfrage zu diesem Erfolg bei.6

 

Wind- und Sonnenenergie lieferten 2023 fast drei Viertel des erneuerbaren Stroms. Der Rest stammte aus Wasserkraft, Biomasse und zu einem sehr geringen Teil aus Tiefengeothermie.

 

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Smart Grids: Intelligente Stromnetze ermöglichen die Energiewende

 

Für eine erfolgreiche Energiewende ist auch der Ausbau der Infrastruktur notwendig. Schließlich gilt es, die vorhandene Energie effizient zu nutzen. Dazu gehören vor allem intelligente Stromnetze, sogenannte Smart Grids. Smart Grids sind fortschrittliche Netzsysteme, die digitale Kommunikationstechnologien nutzen, um den Stromfluss besser zu steuern. Sie sammeln und analysieren Echtzeitdaten von Verbrauchern und Erzeugern, um die Energieverteilung zu optimieren. Smart Grids erfassen beispielsweise wie viel Strom jeder Haushalt zu welcher Uhrzeit verbraucht und wie viel Strom jede Solar- oder Windanlage gerade produziert. So können Stromengpässe und Netzüberlastungen vermieden werden.

 

Eine Herausforderung besteht darin, dass Windenergie nur dann zur Verfügung steht, wenn der Wind weht und Solarenergie nur dann, wenn die Sonne scheint. Durch Schwankungen in der Stromerzeugung drohen Stromausfälle, auch Blackouts genannt. Um das Problem zu lösen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind Smart Grids notwendig. Dies gilt vor allem im Hinblick auf den steigenden Anteil erneuerbarer Energien.

 

Wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral werden will, müssen daher als ein wichtiger Baustein neben den erneuerbaren Energien auch die Stromnetze deutlich ausgebaut werden. Der Aus- und Umbaubedarf der Stromnetze wird bis 2030 auf rund 200.000 Kilometer geschätzt und ist mit hohen Investitionen verbunden.7

 

 

Warum in erneuerbare Energien investieren?

 

Die Welt braucht mehr grüne Energie, um fossile Brennstoffe als Energiequelle zu ersetzen. Und eine starke Nachfrage spricht für Energieinvestitionen in Wind- und Solarenergie. Um die Energiewende zu schaffen, müssen Regierungen weltweit verstärkt auf erneuerbare Energien setzen. Sie unterstützen deren Ausbau unter anderem durch Subventionen und steuerliche Anreize. Darüber hinaus werden grüne Unternehmen auch durch politische Regulierungen beeinflusst. So können Regierungen beispielsweise vorschreiben, dass ein bestimmter Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen muss. Oder Unternehmen, die fossile Brennstoffe nutzen, müssen höhere Abgaben leisten, wovon grüne Unternehmen profitieren. Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien sind zudem oft innovativ und wachstumsstark. Allerdings reagieren sie zum Teil auch sehr sensibel auf allgemeine Marktturbulenzen und geopolitische Unsicherheiten. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf den Auftragseingang sowie die Umsatz- und Gewinnentwicklung haben. Die Folge können hohe Kursschwankungen und Verluste sein.

 

Investitionen in erneuerbare Energien bieten die Möglichkeit, das eigene Portfolio zu diversifizieren. Denn erneuerbare Energien sind weniger abhängig von den Preisschwankungen traditioneller Energieträger wie Öl und Gas. Hinzu kommt, dass Investitionen in Wind-, Solar- und Wasserkraftprojekte häufig mit langfristig stabilen Erträgen verbunden sind. Denn viele dieser Projekte sind durch langfristige Verträge abgesichert.

 

Investitionen in grüne Energien und Technologien können somit eine interessante Anlage sein. Nebenbei wird ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

 

 

Mit ETFs und Fonds in erneuerbare Energien investieren

 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in erneuerbare Energien zu investieren. Der direkteste Weg besteht darin, einzelne Unternehmen zu identifizieren, deren Geschäftsmodell auf erneuerbaren Energien basiert. Die Suche nach erneuerbare Energieaktien kann jedoch zeitaufwändig sein. Zudem ist es schwierig, mit Einzelinvestments breit zu diversifizieren. Die Folge kann ein hohes Einzeltitelrisiko sein. Einfacher ist es dagegen, einen Investmentfonds oder ETF zu finden, der einen breiten Korb von grünen Energieaktien enthält. Wir haben einige Beispiele für Sie vorausgewählt:

 

Fonds:

 

ETFs:

  

 

Wer profitiert von Green Energy?

 

Erneuerbare Energien und smarte Stromnetze bieten neue Chancen, möglicherweise auch für Investoren. Wie können Investoren an den aktuellen Trends partizipieren? Wie wird sich der Markt in diesem Jahr verändern und welche Rolle hat KI beim Ausbau der Netzinfrastruktur? Die Details gibt’s von unserem Chief Investment Strategist Stephan Kemper im Video.

 

Kennen Sie andere Fonds und ETFs, die in erneuerbare Energien investieren? Oder sind Sie eher skeptisch? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.

 

1 Quelle: Vrije Universiteit Amsterdam, Alex de Vries „The growing energy footprint of artificial intelligence“; Frankfurter Rundschau (https://www.fr.de/wirtschaft/ki-studie-strom-verbrauch-umwelt-klimawandel-energie-zr-92745772.html)
2 Quelle: Morgan Stanley (https://www.morganstanley.com/ideas/ai-energy-demand-infrastructure)
3 Quelle: Enerdata, Globales Energie- und Klimastatistik - Jahrbuch 2023 (https://energiestatistik.enerdata.net/strom/strom-heimisches-verbrauch-data.html)
4 Quelle: IEA (https://www.iea.org/reports/renewables-2023/executive-summary)
5 Quelle: U.S. Department of Energy  (https://www.energy.gov/eere/renewable-energy)
6 Quelle: Umweltbundesamt (https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/2024_uba_hg_erneuerbaree...)
7 Quelle: Statista (https://de.statista.com/themen/1964/smart-grid/#topicOverview)