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IPOs 2025: Wer wagt den Sprung aufs Börsenparkett?

28.01.2025 10:01

2024 war ein durchwachsenes Jahr für Börsengänge. Regional gab es große Unterschiede in der IPO-Aktivität. Wie sind die Aussichten für 2025 und welche Unternehmen sind potenzielle IPO-Kandidaten?

 

 

 

 

 

  • - Weltweit könnten dieses Jahr wieder vermehrt Unternehmen an die Börse gehen.
  • - SHEIN und Klarna werden voraussichtlich zu den größten IPOs 2025 gehören.
  • - In Deutschland ist STADA ein großer IPO-Kandidat.

 

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IPOs 2024: USA Top, Asien Flop

 

Im vergangenen Jahr verlief die Entwicklung der Börsengänge weltweit höchst unterschiedlich. Während in den USA ein deutlicher Aufschwung zu beobachten war, kämpfte Asien, insbesondere China inklusive Hongkong, mit erheblichen Rückgängen. Die Zahl der IPOs in den USA stieg von 127 auf 183, das Emissionsvolumen legte kräftig zu und kletterte von 22,20 auf 32,70 Mrd. US-Dollar. Europa zeigte ebenfalls positive Ansätze: Das Volumen der Börsengänge stieg von 13,50 auf 19,10 Mrd. US-Dollar, obwohl die absolute Zahl der IPOs leicht von 148 auf 125 zurückging. Im globalen Vergleich sah die Bilanz jedoch weniger rosig aus. Weltweit reduzierte sich die Anzahl der IPOs 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 10 % auf 1.215. Das Emissionsvolumen schrumpfte ebenfalls und sank um 4 % auf rund 121,20 Mrd. US-Dollar.1

 

 

Blog-IPOs-Statistik.jpgQuelle: EY Global IPO Trends 2024 Year-end edition

 


Die Experten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY sehen die Hauptursache für die regional unterschiedlichen Entwicklungen im wirtschaftlichen Umfeld. Zinssenkungen in den USA und Europa sowie steigende Aktienmärkte sorgten in diesen Regionen vermutlich für ein freundlicheres IPO-Klima.

In Asien hingegen dürften geopolitische Spannungen und die zunehmende Deglobalisierung als Belastungsfaktoren wirken. Besonders China musste deutliche Rückgänge hinnehmen: Dort fiel die Anzahl der IPOs um 56 %, das Emissionsvolumen sogar um 65 %.

 

 

IPOs im Jahr 2025: Trends und Aussichten

 

Wie könnte sich der IPO-Markt 2025 entwickeln? Laut EY werden auch in diesem Jahr mehrere Schlüsselfaktoren entscheidend sein: die konjunkturelle Entwicklung, die Wachstumschancen im Zuge der digitalen und grünen Transformation sowie die Auswirkungen geopolitischer Veränderungen. In den USA könnte die neue Regierung mit ihrer angekündigten Deregulierung für positive Impulse sorgen und den Börsenmarkt weiter beleben. Allerdings gibt es auch Risiken: Geplante Handelsbeschränkungen könnten sich negativ auswirken und das Klima für Börsengänge belasten.

 

In Deutschland hängt die Entwicklung voraussichtlich stark von der Politik ab. Eine neue Regierung könnte den Markt positiv beeinflussen, vorausgesetzt, sie ergreift rasch und entschlossen Maßnahmen zur Stärkung der Konjunktur. EY hält unter diesen Voraussetzungen bis zu zehn Börsengänge im laufenden Jahr für realistisch. Auch die IPO-Studie von Kirchhoff Consult2 geht von 8 bis 10 Börsengängen aus, was auf eine deutliche Belebung des deutschen IPO-Marktes hindeuten könnte.

 

 

„Sofern sich das positive Momentum im Kapitalmarkt fortsetzt und eine neue Regierung die notwendigen Schritte zur wirtschaftlichen Belebung schnell und konsequent umsetzt, sind bis zu 10 Börsengängen im kommenden Jahr in Deutschland möglich.“

Dr. Martin Steinbach, Partner und Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei EY.

 

 

SHEIN, Klarna & STADA gelten als heiße IPO-Kandidaten

 

Das Jahr 2025 verspricht spannend zu werden – sowohl für Unternehmen, die den Sprung an die Börse wagen wollen, als auch für Anleger, die auf der Suche nach neuen Investitionsmöglichkeiten sind. Mit den richtigen Voraussetzungen könnte 2025 ein Jahr werden, das wieder mehr Dynamik in den IPO-Markt bringt.

 

Eine Auswahl der interessantesten Börsenkandidaten für 2025:

 

STADA Arzneimittel: Bald zurück an der Börse?

 

Einer der größten potenziellen IPO-Kandidaten aus Deutschland ist die STADA Arzneimittel AG. Das Unternehmen war bereits von 1997 bis 2019 an der Börse notiert, zuletzt im MDAX. Das Delisting erfolgte nach der Übernahme durch die Private-Equity-Gesellschaften Bain Capital und Cinven. Die beiden Eigentümer könnten STADA nun wieder an die Börse bringen. Eine entsprechende Option wird nach Angaben des Unternehmens geprüft.3 Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Unternehmenskreisen erfuhr, gilt der April als realistisches Ziel für eine Rückkehr an die Frankfurter Börse.4 Wie viele Aktien die Alteigentümer verkaufen könnten, sei noch nicht bekannt.

 

STADA entwickelt Arzneimittel und setzt dabei auf eine Drei-Säulen-Strategie bestehend aus rezeptfreien Consumer-Healthcare-Produkten (z. B. Grippostad, Lemocin, Snup) sowie verschreibungspflichtigen Generika (z. B. Tilidin, Amoxiclavulan, Atorvastation), die jeweils 40 % zum Gesamtumsatz beitragen. Das dritte Standbein mit einem Umsatzanteil von 20 % sind Spezialpharmazeutika im Bereich chronischer, schwerer oder seltener Erkrankungen (z. B. Silapo zur Behandlung von Blutarmut). Die Produkte werden in über 100 Ländern vertrieben, wobei Deutschland, Italien und Großbritannien die drei größten Absatzmärkte sind.

 

 

Brainlab: digitale Medizintechnik

 

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt auch der Spezialist für digitale Medizintechnik Brainlab einen Börsengang in Frankfurt5. Unter dem Dach des Münchner Unternehmens sind vier Tochtergesellschaften gebündelt, die Soft- und Hardwarelösungen in den Bereichen Chirurgie und Strahlentherapie entwickeln: Snke (Softwareplattform), Mint Medical (automatisierte Datenerfassung), medPhoton (Bildgebungslösungen) und Dr. Langer Medical (Neuromonitoring-Lösungen). Brainlab hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 15.000 Systeme in 127 Ländern installiert.

 

 

Raisin: Deutsches Fintech revolutioniert Geldanlage

 

Ebenfalls aus Deutschland ist das Berliner Fintech Raisin. Es ist hierzulande vor allem für seine Zinsplattform Weltsparen bekannt. Auf dieser und ähnlichen Angeboten unter der Marke raisin in anderen Ländern (z. B. Spanien, Niederlande, Großbritannien, USA) können Sparerinnen und Sparer die Konditionen von Fest- und Tagesgeldangeboten verschiedener Anbieter vergleichen. Außerdem können sie ihr Geld dort direkt anlegen. Das Unternehmen hat weltweit mehr als eine Million Sparerinnen und Sparer und verwaltet Kundengelder in Höhe von über 70 Mrd. Euro6. In Deutschland bietet Raisin auch ETF-basierte Anlage- und Vorsorgeprodukte, Kryptowährungen sowie Investitionen in Private Equity an.

 

Zu den Investoren von Raisin, die sich beispielsweise in Finanzierungsrunden an dem Unternehmen beteiligt haben, gehören Goldman Sachs, PayPal Ventures und M&G Catalyst.

 

 

SHEIN: Fast-Fashion aus Singapur

 

Ein weiterer Börsenkandidat ist der Online-Händler für Mode und Lifestyle SHEIN. Ursprünglich 2008 in China gegründet, wurde der Firmensitz 2022 nach Singapur verlegt. Von dort aus bedient das Unternehmen mittlerweile Kunden in über 150 Ländern7. Regionen wie die USA, Brasilien und Südchina sind für das Unternehmen als Absatzmarkt oder Produktionsstandort besonders wichtig.

 

SHEIN hat sich zum Ziel gesetzt, Mode für jedermann erschwinglich zu machen. Dazu setzt das Unternehmen auf ein nachfrageorientiertes Modell, das durch eine digitalisierte Lieferkette unterstützt wird. Neue Produkte werden in kleinen Mengen getestet und auf der Grundlage von Kundenfeedback angepasst, um Überproduktion zu vermeiden und erschwingliche Preise anzubieten. Dieses Geschäftsmodell wird auch als Fast Fashion bezeichnet, da es darauf abzielt, Modetrends schnell und kostengünstig für die Verbraucher verfügbar zu machen. Der Umsatz von SHEIN wird für das Jahr 2023 auf 32,20 Mrd. US-Dollar geschätzt, im vergangenen Jahr könnte er auf 50 Mrd. US-Dollar deutlich gesteigert worden sein8.

 

 

Klarna: „Buy Now, Pay Later“-Dienste

 

Auch der schwedische Anbieter von „Buy Now, Pay Later“-Diensten Klarna plant für 2025 einen Börsengang. Das Unternehmen bereitet offenbar eine Erstnotiz in den USA vor. Es hatte im November 2024 Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission eingereicht, um den Prozess einzuleiten9. Die Anzahl der anzubietenden Aktien und die Preisspanne für das geplante Angebot wurden noch nicht festgelegt. Es könnte sich jedoch um einen der größten Börsengänge des Jahres handeln.

 

Klarna bezeichnet sich selbst als globales KI-basiertes Zahlungsnetzwerk und Einkaufsassistent. Das 2005 gegründete Unternehmen ermöglicht es Konsumentinnen und Konsumenten, offene Zahlungen schnell, einfach und sicher sofort, später oder in Raten zu begleichen. Dazu arbeitet es mit mehr als 600.000 Händlern zusammen. Die Zahl der aktiven Kundinnen und Kunden wird weltweit auf 85 Millionen geschätzt10. Während „Buy now, pay later“ das Kerngeschäft ist, erweitert Klarna sein Portfolio mit verschiedenen Fintech-Dienstleistungen und digitalen Bankprodukten der nächsten Generation.

 

 

Weitere mögliche IPO-Kandidaten für 2025:

 

  • Discord (Online-Kommunikation)
  • DKV Mobility (Anbieter von Tank- und Ladekarten)
  • Personio (Personalsoftware)
  • Rubrik (Cybersicherheit)
  • Skims (Unterwäsche)
  • Stepstone (Jobportal)
  • Stripe (Zahlungsdienstleister)
  • Syngenta (Agrarchemie)

 

 

In Neuemissionen investieren

 

Sobald ein Börsengang angekündigt wird, interessieren sich in der Regel viele Menschen für das neue Wertpapier. Ist eine Zeichnung bei der Consorsbank möglich? Wenn ja, haben Sie die Chance, die Aktie zum Emissionspreis zu erwerben. So partizipieren Sie von der ersten Minute an der Kursentwicklung.

 

Bei welchen Unternehmen eine Zeichnung bei der Consorsbank möglich ist und wie ein Zeichnungsauftrag erteilt werden kann, erfahren Sie hier.

 

 

 

1 Quelle: EY (https://www.ey.com/de_de/newsroom/2024/12/ey-ipo-barometer-q4-2024)

2 Quelle: Kirchhoff Consult (https://www.kirchhoff.de/news/deutscher-ipo-markt-bleibt-2024-herausfordernd-zeichen-fuer-belebung-i...)

3 Quelle: STADA (https://www.stada.com/de/blog/posts/2025/januar/stada-stellt-weichen-fuer-die-zukunft-erfahrener-hea...)

4 Quelle: Börse Frankfurt (https://www.boerse-frankfurt.de/nachrichten/IPO-ROUNDUP-2-Pharmakonzern-Stada-vor-milliardenschwerem...)

5 Quelle: ntv (https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/Muenchner-Medizintechnikunternehmen-plant-wohl-IPO-in...)

6 Quelle: weltsparen by raisin (https://www.weltsparen.de/)

7 Quelle: SHEIN (https://www.sheingroup.com/about-us/shein-at-a-glance/)

8 Quelle: Reuters (https://www.reuters.com/business/retail-consumer/shein-weighs-sale-less-than-10-company-london-ipo-s...

9 Quelle: Klarna (https://www.klarna.com/international/press/klarna-announces-confidential-submission-of-draft-registr...)

10 Quelle: Klarna (https://www.klarna.com/international/about-us/)