Das Börsenjahr war bisher aus IPO-Sicht äußerst ruhig, doch das ändert sich nun. Der Mainzer Glaskonzern SCHOTT plant, seine Tochtergesellschaft SCHOTT Pharma am 28. September an den regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) zu bringen. Dies wäre der größte deutsche Börsengang im Jahr 2023.
Marktführer bei Aufbewahrungs- und Verabreichungssystemen für pharmazeutische Produkte
SCHOTT Pharma hat sich auf die Entwicklung fortschrittlicher Lösungen zur Lagerung und Verabreichung von Medikamenten für die Pharma- und Biotech-Industrie spezialisiert. Das Unternehmen mit Sitz in Mainz ist ein führender Anbieter von Glasverpackungen, die bei der Verabreichung von Medikamenten, Impfstoffen und anderen Therapien eine wichtige Rolle spielen. Das Unternehmen ist bekannt für seine hochwertigen Glasbehälter wie Fläschchen, Ampullen, Karpulen und Spritzen.
Darüber hinaus bietet SCHOTT Pharma eine Reihe von Dienstleistungen und Technologielösungen an. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung und Gestaltung von Aufbewahrungs- und Verabreichungssystemen für Medikamente, analytische Tests, die Verbesserung von Fill-and-Finish-Prozessen (konkret das Abfüllen und Verschließen von Proben) sowie die Beratung zu Nachhaltigkeitsanforderungen und regulatorischen Bestimmungen.
SCHOTT Pharma blickt auf eine über 100-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Heute verfügt das Unternehmen über 16 Produktionsstandorte in 14 Ländern. Das Unternehmen beschäftigt etwa 4.700 Mitarbeitende und genießt nach eigenen Angaben das Vertrauen der 30 weltweit führenden Pharmaunternehmen sowie von insgesamt über 1.800 Kunden. Interessante Randnotiz: Jede Minute werden durchschnittlich mehr als 25.000 Injektionen mit einem Produkt von SCHOTT Pharma an Patienten verabreicht.
Erstnotiz der SCHOTT Pharma AG am 28.09.2023
Die Zeichnungsfrist für die Aktien von SCHOTT Pharma läuft vom 19.09. bis zum 27.09.2023. Die Erstnotiz im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgt einen Tag später am 28.09.2023.
Die Preisspanne für den Emissionspreis wurde auf 24,50 Euro bis 28,50 Euro festgelegt. Zu welchem Preis die Aktien am Ende der Zeichnungsfrist zugeteilt werden, hängt maßgeblich von der Nachfrage ab. Je mehr Zeichnungsaufträge vorliegen, desto wahrscheinlicher ist ein Emissionspreis im oberen Bereich der Preisspanne.
Für den Börsengang werden keine neuen Aktien auf den Markt gebracht, es findet also keine Kapitalerhöhung statt. Insgesamt beabsichtigt die Muttergesellschaft SCHOTT AG, die zu 100 % der Carl-Zeiss-Stiftung gehört, bis zu 23 % ihrer Anteile, d. h. 34,641 Mio. Aktien, an interessierte Anleger auszugeben.
Emissionserlös für Wachstum und Nachhaltigkeit vorgesehen
Mit der bekannten Emissionspreisspanne würde SCHOTT Pharma zum Börsenstart eine Marktkapitalisierung von 3,69 bis 4,29 Mrd. Euro erreichen. Durch den Börsengang würden dem Konzern zwischen 848,7 und 987,3 Mio. Euro zufließen.
Schott Pharma beabsichtigt, diese Erlöse zur Beschleunigung des Wachstums und zur Finanzierung der Nachhaltigkeitsstrategie einzusetzen. Gleichzeitig erhöht das Unternehmen mit diesem Schritt seine unternehmerische Flexibilität und erhält einen besseren Zugang zu den Kapitalmärkten.
SCHOTT Pharma plant weiteres Wachstum
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres (das Geschäftsjahr 2023 läuft von Oktober 2022 bis September 2023) stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 8,40 % auf 670 Mio. Euro. Gleichzeitig erhöhte sich die Profitabilität um 9,30 % auf 187,4 Mio. Euro bei einer EBITDA-Marge von 28 %. Ein wesentlicher Teil dieses Wachstums ist den sogenannten High-Value-Solutions (HVS) zu verdanken, die bereits rund 47 % des Umsatzes ausmachen – mittelfristig soll der Anteil auf über 60 % steigen. Um die Marktchancen in diesem Segment zu nutzen, hat SCHOTT Pharma seine Produktionskapazitäten ausgebaut, unter anderem durch die Eröffnung einer hochmodernen Produktionsstätte in Deutschland sowie durch Kapazitätserweiterungen in den USA und Ungarn.
Besonders gute Wachstumschancen sieht SCHOTT Pharma im expandierenden Markt für injizierbare Medikamente. Laut dem Datenanalyse- und Beratungsunternehmen GlobalData wächst dieses Segment mit einer prognostizierten jährlichen Rate von über 8 % deutlich schneller als der gesamte Pharmamarkt und soll bis 2026 ein Volumen von 579 Mrd. Euro erreichen. Im speziellen Zielmarkt von SCHOTT Pharma, der sich auf pharmazeutische Lager- und Verabreichungssysteme konzentriert, wird sogar ein jährliches Wachstum von 9 % erwartet. Das Unternehmen sieht sich gut positioniert, um von neuen Arzneimittelkategorien wie mRNA-Medikamenten und Therapeutika mit dem Stoffwechselhormon GLP-1 zu profitieren, die in der Behandlung von Typ-2-Diabetes und Adipositas an Bedeutung gewinnen.
Wie kann ich meine Zuteilungschancen für Aktien von SCHOTT Pharma erhöhen?
Wer seine Chance auf eine Zuteilung von SCHOTT Pharma Aktien erhöhen möchte, sollte bei der Emission das obere Ende der Preisspanne als Limit wählen. Dabei ist zu beachten, dass auf dem Konto ein entsprechender Betrag für den Kauf der Aktien zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist es von Vorteil, die Orders über die mit dem IPO beauftragten Banken oder Broker abzuwickeln. Für den Börsengang von SCHOTT Pharma ist BNP Paribas Mitglied des Emissionskonsortiums. Eine Zeichnung über die Consorsbank ist daher möglich. Weitere Informationen zum SCHOTT Pharma IPO finden Sie hier.
🖊 Übrigens: Wir haben diesen Blogartikel am 19.09.2023 veröffentlicht. Das Datum wird bei Änderungen automatisch aktualisiert – lediglich die Formatierung haben wir nachträglich für Sie optimiert und zusätzlich ein Inhaltsverzeichnis ergänzt.