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Homeoffice – Notlösung oder neue Zukunftsperspektive?

30.03.2021 13:58

Arbeiten im Homeoffice gewinnt seit Beginn der Coronakrise besondere Bedeutung. Viele Beschäftigte wünschen sich diese Möglichkeit schon seit Langem.

 

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Das Homeoffice ermöglicht eine flexible Einteilung der Arbeitszeit und erleichtert so vielen Menschen den Alltag. Für einige bedeutet das zum Beispiel, weniger pendeln zu müssen und viel Zeit sparen zu können. Für andere wiederrum heißt Homeoffice, die Familie und den Beruf besser vereinbaren zu können. Homeoffice kann aber auch bedeuten, Arbeiten besser verrichten zu können, für die man absolute Ruhe oder möglichst keine Ablenkungen braucht. Viele Unternehmen taten sich dennoch bis zum Beginn der Coronakrise im Frühjahr 2020 schwer, ihren Angestellten diese Möglichkeit zu bieten. Die Corona-Pandemie erzwingt ein Umdenken und verursacht einen rasanten Anstieg der heimischen Arbeitsplätze.

 

Homeoffice in der Coronakrise

Absehbarer Arbeitskräftemangel und gesellschaftliche Entwicklungen veranlassen seit einigen Jahren mehr Unternehmen, ihren Angestellten die Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen. Nach Erhebungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München arbeiteten vor der Corona-Pandemie 18 Prozent der deutschen Beschäftigten und Arbeitnehmer bzw. Arbeitnehmerinnen von zu Hause aus. Während der Coronakrise erhöhte sich der Anteil auf 42 Prozent. Mit 58 Prozent ist der Anteil der Angestellten mit dem Wunsch nach Homeoffice-Arbeit während der Pandemie deutlich höher. Das zeigt eine Umfrage des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft e. V. Weitere 17,4 Prozent können sich die Arbeit im Homeoffice vorstellen. Ein Anspruch auf den häuslichen Arbeitsplatz besteht nicht. Im internationalen Vergleich belegt Deutschland laut einer Veröffentlichung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales während der Covid-19-Pandemie Platz 13.

 

Wie verändert sich die Effizienz im Homeoffice?

Viele Unternehmen befürchten eine geringere Effizienz der Arbeit im Homeoffice. Tatsächlich ist die Effizienz der Arbeit abhängig von den häuslichen Gegebenheiten. Grundsätzlich sind Arbeitskräfte im Homeoffice jedoch ungestörter als im Büro. Die in vielen Unternehmen übliche Betriebsamkeit mit der dazugehörigen Geräuschkulisse entfällt bei der Arbeit zu Hause. Störungen durch Telefonanrufe sind seltener. Daher ist ein deutlich konzentrierteres Arbeiten möglich. Das häusliche Arbeitsumfeld  und flexible Pausen können zudem die Kreativität fördern.

 

Eine von der DAK in Auftrag gegebene Studie zeigt:

  • Während der Coronakrise steigt der Anteil der Beschäftigten mit positiven Erfahrungen im Homeoffice um 37 Prozent.
  • Gleichzeitig sinkt das Empfinden von Stressbelastungen um 29 Prozent.
  • Mit 59 Prozent empfindet die Mehrheit der Arbeitskräfte ihre Arbeit im Homeoffice als produktiver.
  • Beschäftigte im Homeoffice erleben eine hohe Arbeitszufriedenheit und eine ausgewogene Work-Life-Balance.
  • Rund 65 Prozent genießen die flexible Verteilung der Arbeitszeit über den Tag.
  • 68 Prozent der Befragten betrachten den Zeitgewinn durch den Wegfall des Weges zur Arbeit als positiven Effekt.
  • 77 Prozent der Beschäftigten mit Kindern befürworten die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Von diesen Ergebnissen profitieren Betriebe ebenso wie ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Zufriedene Arbeitskräfte sind besonders leistungsfähig. Reduziertes Stressempfinden erleichtert die Konzentration. Abwechselnde Einflüsse erhöhen die Kreativität. Insgesamt verstärkt bei der Mehrzahl der Belegschaft die Arbeit im Homeoffice also die Produktivität.

 

Arbeitszeiterfassung zu Hause – Kontrolle oder Vertrauen?

Homeoffice ist Vertrauenssache – eine Herausforderung für viele Unternehmen. Sie befürchten, die tatsächlich geleistete Arbeitszeit nicht kontrollieren zu können. Dieser Einwand ist jedoch unbegründet, da zahlreiche technische Möglichkeiten zur Arbeitszeitregistrierung bestehen. Spezielle Software übernimmt die Aufgabe der digitalen Stechuhr und ermöglicht die Zeiterfassung an jedem Ort.

 

Vertragliche Vereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Angestellten regeln bei Bedarf die Einhaltung fester Kernarbeitszeiten. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Beschäftigten im Homeoffice zu bestimmten Zeiten verfügbar sind. Zeiterfassungssysteme addieren die zu anderen Zeiten erfolgten Arbeitsleistungen im Laufe des Tages und erlauben damit einen Überblick über die Gesamtarbeitszeit.

 

Steuerliche Neuerung 2020 – Homeoffice-Pauschale

Die Arbeit zu Hause ist mit Kosten verbunden. Der Energieverbrauch steigt durch:

  • längere Heizperioden (die Monate im Jahr, in denen gewöhnlich geheizt wird)
  • Einsatz von Computer und Peripheriegeräten
  • Beleuchtung im Homeoffice

Dagegen stehen Ersparnisse durch den Wegfall des Arbeitswegs. In Betriebsvereinbarungen (oder z. B. auch Einzelvereinbarungen) sind Regelungen über eine Kostenerstattung durch den Arbeitgeber möglich. Im Dezember 2020 beschloss der Finanzausschuss des Bundestages zudem die Einführung einer Homeoffice-Pauschale für die Jahre 2020 und 2021. Fünf Euro sollen Beschäftigte für jeden Tag, an dem sie zu Hause arbeiten, von der Einkommenssteuer absetzen können. Allerdings ist der jährliche Gesamtbetrag auf 600 Euro begrenzt. Insofern erkennt das Finanzamt gerade einmal die Homeoffice-Kosten für 120 Tage im Jahr an.

 

Da die Homeoffice-Pauschale mit der allgemeinen Werbungskosten-Pauschale von 1.000 Euro im Jahr abgedeckt ist, profitieren viele Beschäftigte nicht von der neuen Regelung. Lediglich wenn Ihre Werbungskosten insgesamt diesen Betrag überschreiten, wirkt sich die Homeoffice-Pauschale auf die Höhe Ihrer Einkommenssteuer aus. Dabei müssen Sie jedoch berücksichtigen, dass Sie Fahrten zum Arbeitsplatz an Homeoffice-Tagen nicht absetzen können.

 

Homeoffice als Zukunftsperspektive

Das Home-Office wird so schnell nicht wieder aus den Leben der Menschen wegzudenken sein – ob mit oder ohne Pandemie. Daher könnte es auch für Anlegende spannend sein, in diesem Bereich durch zu investieren. Wir haben dazu einige Fonds und ETFs beispielhaft für Sie zusammengestellt: 

 

Was halten Sie von der Arbeit im Homeoffice? Teilen Sie uns und unseren Lesern und Leserinnen Ihre Meinung dazu mit.

 

Diclaimer:

Bitte beachten Sie, dass die vorgenannten Informationen keine konkrete Handelsempfehlung zu Finanzprodukten darstellen, sondern lediglich als Informationsgrundlage für Ihre persönliche Anlagestrategie zu verstehen sind. Weiter sind diese Informationen nicht zwangsläufig auf Ihre persönlichen Verhältnisse zutreffend und stellen keine individuelle Beratungs- oder Auskunftsdienstleistung dar. Trotz sorgfältiger Recherche übernimmt die Consorsbank keine Garantie über Richtigkeit und Vollständigkeit. Eine Haftung für eventuelle Fehler oder Irrtümer ist ausgeschlossen. Der Artikel enthält möglicherweise nicht alle für Ihr Investment relevanten bzw. aktuellen Daten. Gegebenenfalls existieren andere Produkte und Dienstleistungen, welche besser zu Ihren finanziellen Zielen passen. Informieren Sie sich vor jeder Investmententscheidung sorgfältig über möglich Chancen und Risiken und beachten Sie insbesondere die steuerlichen und Rechtlichen Konsequenzen einer Wertpapiertransaktion. Aus der Wertentwicklung eines Finanzprodukts in der Vergangenheit kann grundsätzlich nicht auf zukünftige Erträge geschlossen werden. Informationen über die Consorsbank selbst finden Sie im Impressum