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Geldmarktfonds: alles, was Sie wissen müssen

20.09.2023 13:27

Aktien sind Ihnen zu riskant, das Tagesgeldkonto bietet keine attraktive Verzinsung und Anleihen sind Ihnen zu kompliziert? Dann sind Geldmarktfonds vielleicht genau das Richtige für Sie. Geldmarktfonds bieten eine attraktive Kombination aus Stabilität, Liquidität und der Chance auf eine moderate Rendite, was sie zu einer interessanten Anlageoption für eine Vielzahl von Anlegenden macht.

 

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Was ist ein Geldmarktfonds?

 

Bevor wir uns näher mit Geldmarktfonds beschäftigen, ist es wichtig, den Begriff „Geldmarkt“ zu verstehen. Der Geldmarkt ist ein spezielles Segment des Finanzmarktes, das für den Handel mit kurzfristigen, hochliquiden und relativ sicheren Schuldverschreibungen bekannt ist. Im Gegensatz zum Kapitalmarkt, auf dem langfristige Anlagen wie Aktien und Anleihen gehandelt werden, konzentriert sich der Geldmarkt auf Anlageprodukte mit Laufzeiten von in der Regel weniger als einem Jahr. Diese kurze Laufzeit macht den Geldmarkt zu einer attraktiven kurzfristigen Finanzierungsquelle für Unternehmen, Banken und Regierungen.

 

Geldmarktfonds sind Investmentfonds, die genau in diese kurzfristigen, liquiden Finanzinstrumente investieren. Geldmarktfonds zeichnen sich vor allem durch Stabilität, Liquidität und eine moderate Rendite aus. Sie bieten Anlegenden die Möglichkeit, ihr Kapital kurzfristig zu parken und dabei von der Verzinsung, Diversifikation und dem professionellen Management eines Fonds zu profitieren. Typische Anlageinstrumente von Geldmarktfonds sind Tages- und Termingelder, kurzfristige Staatsanleihen, Commercial Paper (kurzfristige, unbesicherte Schuldverschreibungen, die von Unternehmen zur Finanzierung ihres kurzfristigen Kapitalbedarfs ausgegeben werden) und Einlagenzertifikate (Schuldverschreibungen, die vorrangig von Kreditinstituten ausgegeben werden). Alle diese Instrumente verfügen in der Regel über eine hohe Bonität und gelten daher als vergleichsweise sichere Anlagen.

 

Übrigens: Neben aktiv gemanagten Geldmarktfonds gibt es auch Geldmarkt-ETFs bzw. geldmarktnahe ETFs. Fonds und ETFs haben viele Gemeinsamkeiten, wie z. B. die Investition in kurzfristige, hochliquide Anlageprodukte, aber es gibt auch wichtige Unterschiede. Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Handelbarkeit. Klassische Geldmarktfonds werden in der Regel einmal täglich zum Nettoinventarwert (NAV) gehandelt, während Geldmarkt-ETFs an der Börse gehandelt werden und somit während der Handelszeiten gekauft und verkauft werden können. Dies ermöglicht mehr Flexibilität, führt aber auch zu den üblichen Börsengebühren und möglichen Preisabweichungen vom NAV. Ein weiterer Unterschied kann in der Gebührenstruktur liegen. So haben ETFs häufig niedrigere Verwaltungsgebühren als aktiv gemanagte Geldmarktfonds.

 

 

Geldmarktfonds oder Tages- und Festgeld?

 

Die Renditen von Tagesgeld und Geldmarktfonds sind in der Regel sehr ähnlich. Denn sowohl die Geldmarktzinsen als auch die Tagesgeldzinsen orientieren sich in der Regel am aktuellen Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). Geldmarktnahe ETFs bilden beispielsweise häufig den Euro Short-Term Rate (ESTER, ESTR oder €STR genannt) ab. Dabei handelt es sich um den eintägigen Interbankenzinssatz für den Euroraum. Zu diesem durchschnittlichen Zinssatz gewähren sich verschiedene europäische Finanzinstitute derzeit Kredite in Euro für einen Tag.

 

Die Entscheidung zwischen Geldmarktfonds und Tages- oder Festgeld hängt daher von weiteren Faktoren wie Anlageziel, Liquiditätsbedarf und Risikobereitschaft ab.

 

Tages- und Festgelder sind in der Regel sehr sichere Anlagen, die durch Einlagensicherungssysteme geschützt sind – in der EU beträgt die gesetzliche Einlagensicherung 100.000 Euro pro Bank und Kunde. Sie bieten eine feste Rendite und sind ideal für alle, die weniger Risiko eingehen möchten. Allerdings sind sie weniger flexibel, vor allem bei Festgeldern ist das Geld für einen bestimmten Zeitraum gebunden. Tagesgeldkonten sind zwar flexibler, aber die Zinsen können sich ändern und viele Angebote sind nur bis zu einem bestimmten Betrag nutzbar sowie oft nur zeitlich befristet oder stehen nur Neukunden zur Verfügung.

 

Das aktuelle Tagesgeld-Angebot der Consorsbank finden Sie hier.

Das aktuelle Festgeld-Angebot der Consorsbank finden Sie hier.

 

Geldmarktfonds hingegen bieten in der Regel mehr Flexibilität und Liquidität, da sie börsentäglich handelbar sind. Sie bieten auch die Möglichkeit der Diversifizierung, da sie in eine Reihe von kurzfristigen Anlagen wie Tagesgelder, Festgelder und kurzfristige Staatsanleihen investieren. Sie sind jedoch nicht durch Einlagensicherungsfonds geschützt und das Kapital ist daher nicht zu 100 % geschützt. Außerdem fallen Gebühren und Kosten durch das Fonds- bzw. ETF-Management an, die die Rendite schmälern.

 

Kurz gesagt: Für risikoaversere Anlegende, die Rendite suchen und bereit sind, auf eine gewisse Flexibilität zu verzichten, könnten Tages- oder Festgelder besser geeignet sein. Für alle anderen, die eine Kombination aus Flexibilität, Liquidität und Diversifikation suchen und bereit sind, ein etwas höheres Risiko einzugehen, könnten Geldmarktfonds die bessere Wahl sein.

 

 

Vor- und Nachteile von Geldmarktfonds

 

Geldmarktfonds oder Geldmarkt-ETFs bieten eine Reihe von Vorteilen, die sie für viele Anlegende attraktiv machen. Die hohe Liquidität ermöglicht jederzeit einen unkomplizierten Zugriff auf das Fondsvermögen, während die kurzen Laufzeiten der in den Fonds enthaltenen Finanzinstrumente eine rasche Reaktion auf Marktschwankungen oder persönliche Finanzbedürfnisse erlauben. Die im Vergleich zu Aktienfonds geringere Volatilität macht Geldmarktfonds gerade in unruhigen Marktphasen zu einem stabilen und verlässlichen Investment. Darüber hinaus können sie ein hervorragendes Mittel zur Diversifizierung eines Portfolios sein und als finanzieller Puffer dienen, wenn andere, risikoreichere Anlageklassen nicht die erwartete Rendite liefern.

 

Geldmarktfonds oder Geldmarkt-ETFs sind jedoch nicht frei von Risiken und Nachteilen. Die im Vergleich zu risikoreicheren Anlageformen wie Aktien oder Anleihen in der Regel niedrigeren Renditen können für manche Anlegenden abschreckend wirken. Ebenso besteht das Risiko, dass die Rendite eines Geldmarktfonds oder ETFs die Inflationsrate nicht übersteigt, was den realen Wert des investierten Kapitals schmälert. Das Risiko eines Kapitalverlusts ist zwar geringer als bei anderen Anlageklassen, besteht aber dennoch – auch Geldmarktfonds unterliegen Schwankungen. Darüber hinaus können in einem extremen Niedrigzinsumfeld die jährlichen Gebühren die Performance aufzehren.

 

 

Was ist bei der Auswahl eines Geldmarktfonds zu beachten?

 

Wenn Sie sich für einen Geldmarktfonds interessieren, gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten. Erstens schauen Sie auf die Gebühren. Hohe Kosten können Ihre Rendite schmälern und das möchten Sie sicher vermeiden. Zweitens ist ein großes Fondsvolumen oft ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass viele Anleger dem Fonds vertrauen. Drittens sollten Sie einen Blick auf die Währung des Fonds werfen. Wenn der Fonds in einer anderen Währung als Ihrer Heimatwährung angelegt ist, sollten Sie das Währungsrisiko im Auge behalten. Und schließlich sollten Sie sich über die vergangene Wertentwicklung des Fonds informieren und prüfen, in welche Anlageformen er investiert. Beachten Sie jedoch, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse ist. Gerade im Zinsbereich sollte man bedenken, dass die beste Schätzung für die zu erwartende Rendite nicht eine historische Performance ist. Es ist die Rendite, welche ein Papier zum Kaufzeitpunkt aufweist.

 

 

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  • Geldmarktfonds sind eine Anlagemöglichkeit, die Stabilität und Liquidität mit einer moderaten Renditechance verbinden. Sie investieren in kurzfristige, sehr liquide Anlageprodukte wie Tages- und Termingelder oder kurzfristige Staatsanleihen.
  • Geldmarktfonds bieten eine gewisse Stabilität, können aber in Zeiten von Inflation oder extrem niedrigen Zinsen an Attraktivität verlieren.
  • Bei der Auswahl eines Geldmarktfonds sollten Anleger auf Gebühren, Fondsvolumen und Währungsrisiken achten.

 

Ein wenig Recherche kann Ihnen helfen, einen Fonds zu finden, der zu Ihnen und Ihren Zielen passt. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, haben wir eine kleine Auswahl Geldmarktfonds und geldmarktnaher ETFs zusammengestellt:

 

BNP Paribas Enhanced Bond 6M C (EUR)
BNP Paribas Euro Money Market C (EUR)

Amundi ETF Gov 0-6M Euro InvGrd DR EUR
Xtrackers EUR Overnight Rate Swap ETF 1C
Lyxor Euro Overnight Return ETF Acc