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Food Incubator und Crowd-Investing: das tut sich am Markt für Lebensmittel

29.03.2021 18:38

Start-up-Unternehmen revolutionieren die Food-Branche mir ihren innovativen Konzepten. Außerdem bieten sie lohnende Anlagechancen für große und kleine Investoren.

 

Die Lebensmittelindustrie wird trendy

 

Hätten Sie es für möglich gehalten, dass die Herstellung von Nahrungsmitteln einmal zu einem hochinteressanten Wirtschaftszweig mit vielen spannenden Entwicklungen avanciert? Genau das ist eingetreten: Unzählige Start-ups, aber auch seit vielen Jahrzehnten am Markt vertretene Konzerne entwickeln neuartige Lebensmittel und erzielen damit große Gewinne.

 

Welche großen Themen greifen innovative Food-Start-ups auf?

 

Personalisierte Ernährung, deren Zusammensetzung und Kaloriengehalt präzise auf den Kunden abgestimmt ist, stellt einen Megatrend dar. Diese neuartigen Lebensmittel passen prima in die Selbstoptimierungsstrategie moderner Großstädter. Genauso fragen immer mehr Konsumenten, vor allem im urbanen Raum, Lebensmittel online nach. Diese neue Form des Shoppens ersetzt nicht nur den traditionellen Einkauf im Supermarkt, sondern eröffnet ganz neue Möglichkeiten, beispielsweise das Bestellen von:

 

  • Zutaten und Kochanleitungen für aufwendige Gerichte beziehungsweise Menüs
  • Food-Abos
  • Lieferungen ins Büro

 

Foodie.jpg

 

Wie verhalten sich die großen Lebensmittelhersteller angesichts dieser Herausforderung?

 

Auch etablierte Food-Konzerne möchten vom Boom der innovativen Nahrungsmittelhersteller profitieren. So investiert beispielsweise Katjesgreenfood als Tochtergesellschaft des bekannten Süßigkeiten-Produzenten in verschiedene neue Food-Unternehmen. Dazu gehören unter anderem Haferkater, der gesunde Imbissstationen mit Porridge in vielen verschiedenen Variationen betreibt, sowie die vegetarische Supermarkt-Kette Veganz. Den Mischkonzern Vorwerk kennen Sie bestimmt vom bekannten Super-Kocher Thermomix. Doch der Bezug zu Lebensmitteln von Vorwerk reicht wesentlich weiter: Auch Hello Fresh und Flaschenpost sowie Dinner for Dogs zählen zu den Beteiligungen des Konzerns.

 

Bahlsen als Wegbereiter für Food-Innovationen

 

Der Kekshersteller Bahlsen hat noch in 2019 die Kitchentown Berlin nach dem Vorbild der gleichnamigen Einrichtung in Kalifornien eröffnet. Die Kitchentown in San Francisco bietet Gründern aus der Food-Szene die Möglichkeit, neue Produkte zu überschaubaren Kosten in einer Art Großküche herzustellen. Diese sehr gefragte Institution trägt die originelle Bezeichnung "Food Incubator" (Lebensmittelbrutkasten). In Berlin können demnächst foodbegeisterte Existenzgründer im Bahlsen Coworking-Space die folgenden Maschinen und Einrichtungen zu günstigen Tarifen nutzen:

 

  • Küchenmaschinen
  • Lagerräume
  • IT-Infrastruktur für den Online-Vertrieb

So gelingt es, ohne größeren Aufwand innerhalb von kurzer Zeit in die Massenproduktion von neuartigen Lebensmitteln einzusteigen. Die Unterstützung bei Unternehmensplanung und -organisation vom Businessplan bis hin zur Logistik sowie der Finanzierung erhöht die Erfolgsaussichten der jungen Unternehmen. Mit diesem Projekt beweist Bahlsen, dass der mittlerweile knapp 130 Jahre alte Lebensmittelhersteller die Zeichen der Zeit erkannt hat.

 

Auch Mars steigt ein

 

Die beiden ehemaligen Rocket Internet Manager Tobias Schübe und Philipp Schrempp verkauften vor kurzem ihr Start-up Foodspring an den weltweit agierenden Familienkonzern Mars. Das Unternehmen vertreibt Protein-Riegel und Fitness-Drinks, die insbesondere bei Sportlern und Abnehmwilligen hoch im Kurs stehen. Damit bilden die Erzeugnisse von Foodspring einen bemerkenswerten Gegensatz zu den typischen Marsprodukten, bei denen es sich vor allem um fett- und zuckerhaltige Schokoriegel handelt. Auch dieser Lebensmittelgigant setzt also auf Diversifikation und neuartige Lebensmittel.

Vielleicht denken Sie an dieser Stelle: Wie schade, dass Bahlsen keine Publikumsaktiengesellschaft ist, sondern ein Familienunternehmen in Form einer GmbH & Co KG, sodass sich private Anleger nicht daran beteiligen können. Dasselbe trifft auf Mars, Katjes und Vorwerk zu. Doch es gibt andere Möglichkeiten, vom Food-Boom zu profitieren – zum Beispiel über Anleihen. Beim Kauf von Anleihen wird der Käufer nicht zum Miteigentümer, sondern zu einem Gläubiger des Unternehmens. Am Erfolg partizipiert man auch als Anleihen-Käufer, da das Unternehmen Zinsen ausbezahlt.

 

Nestlé und Symrise

 

Der Nestlé Konzern kauft kein Food-Start-up, sondern fördert ein internes Weiterentwicklungsprojekt. Er beabsichtigt, innovative und gesündere Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Zu diesem Zweck investiert der Food-Konzern stark an seinem  Forschungs- und Entwicklungszentrum Lausanne. Hinter dieser Strategie steckt die Erkenntnis, dass es Verbrauchern weltweit immer weniger um Marken und Namen als vielmehr um ausgewogene und gesunde Lebensmittel geht. Der Aktienkurs von Nestlé hat sich in den letzten fünf Jahren positiv entwickelt: Er stieg von knapp 70 auf über 100 Schweizer Franken.

 

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Entwicklung der Nestlé-Aktie von 01/15 bis 01/19 (Stand: 13.12.2019). Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

 

Die Symrise AG aus Holzminden zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Geschmacks- und Duftstoffen für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie. Der Konzern beliefert unter anderem die folgenden Food-Giganten:

 

 

Auch Symrise investiert massiv in die Entwicklung neuer und gesunder Lebensmittel. Seit dem Jahr 2012 arbeitet das Unternehmen mit dem schwedischen Biotechnologiekonzern Probi AB zusammen, um probiotische Nährstoffe zu entwickeln. Diese sollen Milcherzeugnisse, Nahrungsergänzungsmittel sowie diverse Getränke optimieren. Die Anleger finden die Unternehmensstrategie des Konzerns offenbar sehr vielversprechend: Der Kurs der Symrise-Aktie hat sich innerhalb von nur fünf Jahren verdoppelt:

 

Chart_Symrise.jpg

 

Symrise-Aktie von 01/15 bis 01/2019. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

 

Fonds-Investment in die Foodbranche

 

Fonds und ETFs sind eine gute Möglichkeit, in Food-Unternehmen zu investieren, ohne auf eine geeignete Risikostreuung zu verzichten. Bei aktiv gemanagten Fonds gibt es einen Fondsmanager. Dieser hat die Möglichkeit, Investitionen auf aussichtsreiche Märkte auszurichten und eine individuelle Gewichtung verschiedener Anlageklassen vorzunehmen. ETFs dagegen sind nicht aktiv gemanagt, sondern bilden den Markt ab. Dadurch fallen die Verwaltungskosten geringer aus als bei Fonds.

Beispiele für Fonds und ETFs aus der Food-Branche sind:

 

 

Crowdinvesting für risikofreudige Kleinanleger

 

Darüber hinaus können Sie sich als einer von vielen Kapitalgebern mit relativ überschaubaren Beträgen an einem Food-Start-up beteiligen. Diese Anlageform bietet lohnende Chancen, ist aber gleichzeitig mit erheblichen Risiken verbunden. Sie finden diese interessanten Investmentalternativen auf spezialisierten Internetplattformen.

 

Fazit:

 

  • Die Lebensmittelbranche erlebt zurzeit einen Umbruch. Er ist durch den Markteintritt neuer Wettbewerber ebenso gekennzeichnet wie durch die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen
  • Bahlsen eröffnet demnächst die Kitchentown in Berlin als Coworking-Space für Food-Start-ups
  • Anleger können Aktien von großen Lebensmittelkonzernen kaufen oder sich als Crowdfunder betätigen

Was halten Sie von dieser Entwicklung der Lebensmittelbranche? 

1 Kommentar

Aufsteiger

Dass alle dieser genannten Firmen zum Ausgleich für den Lebensmittel genannten total

vermixten + erhitzten Kram 20 % der Gewinne an die Krankenversicherungen zur 

Behandlung der hierdurch entstandenen chronischen Krankheiten der Konsumenten

zahlen sollten. Seit meine Familie und ich seit fast 30 Jahren auf diese fragwürdigen

Produkte verzichten, geht es uns besser als in jungen Jahren und Arztbesuche sind

so gut wie gar nicht nötig. Vor 30 Jahren waren wir alle schwerstkrank wegen Rücken-

und anderer Gelenkprobleme, ja sogar Krebs, ständige Müdigkeit und Fitnessprobleme

mit ständigen Arztbesuchen genervt. Da soll mir noch einer sagen, dass gesundes Essen

nichts nützt ?? Aber so bald etwas durch eine Fabrik gegangen ist, handelt es sich nur

noch um denaturiertes Zeug, dass zu keiner Gesunderhaltung mehr taugen kann.

Tut mir leid, dass ich ein so hartes Urteil treffen muss, aber es basiert auf der gemachten

praktischen Erfahrung.

Es ist nun mal leider so, dass man nicht alles gleichzeitig haben kann: Genuss wo immer

einem danach ist und gute Gesundheit sind zwei verschiedene Schuhe und daraus

wird auf die Dauer erst recht kein gleiches Paar ohne ständig die Unterstützung von

Ärzten und Medikamenten in Anspruch nehmen zu müssen. Dies ist der wahre Grund

dafür, dass in Zukunft sowohl die Kosten als auch die Beiträge immer weiter steigen

werden, nicht nur die ungünstige Demografie. Die Ungerechtigkeit ist, dass alle dafür

mitbezahlen müssen, und die, die nur geringe Kosten verursachen werden für diese

Folgen mitbestraft. Mir ist klar, dass die Industrie diese Zusammenhänge natürlich

nicht sehen will und vehement abstreitet.