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Fünf Psychotipps fürs Trading

12.11.2019 11:26

Um an der Börse erfolgreich zu sein, müssen Trader ihr Gehirn „umprogrammieren“: fünf Tipps von Norman Welz, Psychotherapeut und Tradingpsychologe, der auch selbst seit vielen Jahren an den Märkten handelt.

 

1. Einzelne Trades nicht überbewerten

 

Im Alltag leben wir in der Welt des Gelingens. „Ich stehe morgens auf, putze mir die Zähne, gehe zur Arbeit. Dass mir das gelingt, ist mehr oder weniger selbstverständlich“, zeigt Psychotherapeut Welz auf. Es bereite uns daher Schwierigkeiten, wenn wir in Situationen kommen, die wir nicht steuern können. „Eine Blockade ist, jeden einzelnen Trade perfektionieren zu wollen. Und sich danach mental zu bestrafen, wenn das nicht klappt.“ Es sei die Summe aller Trades, die erfolgreich mache. „Profis sammeln Gewinne langsam ein.“

 

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Norman Welz, Psychotherapeut und Tradingpsychologe

 

2. Realistische Ziele setzen

 

Welches System für den Einzelnen funktioniert, lässt sich nicht verallgemeinern. Persönliche Ziele sind dafür genauso wichtig wie mentale Stärken und Schwächen. Die Frage ist: Mit welcher Art zu handeln mache ich immer wieder kleine Gewinne? „Realistische Ziele sind immens wichtig“, betont der Tradingpsychologe. „Schnell reich werden“ ist kein realistisches Ziel. „Damit frustriert man sich nur immer wieder selbst“, meint Welz. „Ein Ziel kann sein: Heute handele ich ein, zwei Trades, und das genau nach meinem Plan. Dann kann ich das Ziel erreichen, und das motiviert mich.“

 

3. Den Tradingplan aufschreiben

 

Hilfreich ist, sich den Plan genau aufzuschreiben und nicht nur in Gedanken zu fassen. Warum kaufe ich? Wie verhalte ich mich, wenn der Markt sich gegen mich wendet? Warum verkaufe ich? Möchte ich fundamental oder nach technischer Analyse handeln? „Es geht darum, dass man sich einen Leitfaden macht, eine Gebrauchsanweisung“, unterstreicht Welz. An diesem Plan sollte man möglichst genau festhalten und nicht gleich einen neuen fassen, wenn er einmal nicht aufgeht.

Klicken Sie auf das Bild, um das Video bei YouTube zu starten.

 

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4. Präzise wiederholen, was funktioniert hat

 

„Das Gehirn ist nicht zum Traden gemacht“, stellt Psychotherapeut Welz fest. „Den evolutionär älteren Teilen des Gehirns geht es vor allem darum, die Art zu erhalten.“ Diese streben nach Sicherheit und lösen dann zum Beispiel Angst aus, wenn etwas Unerwartetes passiert. „Um erfolgreich zu traden, muss ich mein Gehirn in gewisser Weise umprogrammieren.“ Das bedeutet: Das, was man richtig gemacht hat, präzise wiederholen. „Studien zeigen, dass wir für all das, was wir 400-mal richtig machen, eine unbewusste Kompetenz aufbauen – wie beim Zähneputzen.“

 

5. Ein „Nein“ akzeptieren

 

Beim Trading kommen immer wieder Emotionen ins Spiel, die unbewusst das Handeln in eine bestimmte Richtung lenken. „Das sind Mechanismen, die schneller ablaufen, als wir bewusst denken können“, zeigt Tradingpsychologe Welz auf. Ein „Nein“ zum Beispiel höre niemand gern. Das sei ein Angriff aufs Ego. „Wer aber einen Stopp gesetzt hat und dann aus dem Markt geworfen wird, muss dieses ‚Nein’ des Markts zu seiner Handelsidee annehmen.“

 

Fazit:

 

  • Das Unterbewusstsein hemmt oft den Tradingerfolg
  • Ein schriftlicher Tradingplan hilft dabei, die Psyche zum Verbündeten zu machen
  • Realistische Ziele sind Voraussetzung, diese auch zu erreichen
  • Trading ist ein Prozess: Profis sammeln Gewinne langsam ein

 

Welche Denkblockaden behindern Sie beim Trading? Teilen Sie uns Ihre Meinung in einem Kommentar mit.

5 Kommentare

Häufiger Besucher

Große Kursverluste einer Aktie lösen bei mir Panik aus . Ich bin mir aber im Klaren, das Qualitätsaktien wie Sixt oder Airbus oder LVMH wieder zurückkommen. Außerdem achte ich immer darauf , das meine Aktien ordentliche Dividende erbringen

von anderen Anlageformen habe ich keine Ahnung. ETF SIND MIR ZU langweilig 


Regelmäßiger Autor

@baker

du bekommt Panik bei Kurseinbrüchen? Dann solltest du Aktien überdenken ;).

Nur auf die Dividende schauen ist gefährlich..


Häufiger Besucher
Setze auf Blue Chips, die es sehr wahrscheinlich in zwanzig oder dreißig Jahren auch noch geben wird. Streue in mind. zehn Werte aus mind. vier verschieden Sektoren. Investiere einen bestimmten Betrag, regelmäßig in diese Werte. (Cost average Effekt).


Gelegentlicher Autor

Der Kursgewinn ist immer wichtiger als die Dividende.


Autorität

@totolina11

[...] Der Kursgewinn ist immer wichtiger als die Dividende. [...]

Meiner Meinung nach stimmt diese Aussage nur bedingt. Was kann ich mir vom Kursgewinn kaufen? Nichts. Der Kurs vom Wertpapier kann einbrechen, aber die erhaltenen Erträge hat man auf dem Konto und kann diese ausgeben bzw. erneut investieren. Vom Kursgewinn hat man nur etwas, wenn man das Wertpapier verkauft und danach hat man vom weiteren Kursgewinn nichts mehr.

Bei thesaurierenden Fonds und ETF hat man von Kursgewinnen sogar weniger, da dort unter Umständen die jährlich Vorabpauschale fällig werden kann, ohne dass man Erträge hatte. Ist der allgemeine Verrechnungstopf leer und auch der Freistellungsauftrag erschöpft, wird die Steuer vom Verrechnungskonto eingezogen. Bei einem Verkauf wird die gezahlte Vorabpauschale entsprechend angerechnet.