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Europawahl 2014 – Was bedeutet das Ergebnis für die Börse?

04.02.2015 15:40

Die Europäer haben gewählt und die Sitze des Europäischen Parlaments wurden neu verteilt – mit einigen Überraschungen. Wie reagierten die Börsen darauf?

 

Vom 22. bis 25. Mai 2014 fand – nun schon zum 8. Mal – die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Etwa 400 Millionen Wählerinnen und Wähler aus 28 EU-Mitgliedstaaten waren dazu aufgerufen ihre Stimme abzugeben. Obwohl es mit dem Ergebnis keine großen Veränderungen geben wird, sorgten die Stimmengewinne der euroskeptischen und rechtsextremen Parteien für Schlagzeilen.

 

In Frankreich holte der Front National 24 Sitze für das europäische Parlament, die anti-europäische Partei UKIP gewann in Großbritannien ebenfalls 24 Sitze, die griechische linke Syriza kam auf 6 Sitze und auch in Deutschland schafften es die Euroskeptiker mit der AfD auf 7 Sitze.

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Mit der Europawahl 2014 ziehen deutlich mehr europakritische Parteien ins europäische Parlament ein als bei der letzten Wahl 2009. Doch sie bilden noch lange keine gefährliche Mehrheit. Namentlich tauchen sie nicht einmal in der offiziellen Sitzverteilung auf des Europäischen Parlaments auf – sie sind lediglich unter den „Anderen“ oder „Fraktionslosen“ zu finden.

 

Die etablierten europäischen Parteien verfügen weiterhin über mehr als zwei Drittel der Parlamentssitze und der pro-europäische Kurs in Straßburg ist nicht gefährdet. Ein weiterer Grund dafür, dass die Finanzmärkte der Wahl keine große Aufmerksamkeit schenken liegt auch darin, dass der Ministerrat und die Kommission vom Wahlausgang nicht betroffen sind.

 

Zwei Tage nach der Wahl markierte der Dax sogar einen neuen Rekord: Er stieg zeitweilig bis auf 9941 Punkte. Und auch im Europa-Index Eurostoxx legten fast alle Werte zu. Außerdem rutschten die Werte der Athener Börse nach dem Wahlerfolg des Linksbündnisses vorübergehend ins Minus, erholten sich kurz darauf aber wieder. Paris schwächelte wegen des Wahlsieges der Front National ebenfalls ein wenig, erholte sich aber auch wieder – bis der CAC 40 sogar den höchsten Stand seit 6 Jahren erreichte.

 

Alles in allem schien die EU-Wahl die Börsen und Anleger eher zu beruhigen als sie zu verunsichern. Und das spiegelt auch die Meinung der Deutschen – wenn sie sagen, die EU biete in Krisenzeiten besonderen Schutz (72 Prozent) und sorge "dafür, dass es uns wirtschaftlich gut geht" (68 Prozent).