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Eiscreme in Deutschland – ein lohnendes Geschäft?

25.05.2018 16:55

Deutsche Verbraucher lieben Speiseeis heiß und innig – für die Lebensmittelindustrie präsentiert sich der Eiscreme-Markt entsprechend attraktiv.

 

Seit ein paar Jahren liegt eine kohlenhydratarme Ernährung, auch als Low Carb bekannt, voll im Trend. Dabei sollen Verbraucher insbesondere möglichst wenig industriell verarbeitete Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt verzehren, um Blutzuckerspiegel und Gewicht im Griff zu behalten. Da liegt die Vermutung nahe, dass diese Auffassung von gesunder Ernährung massiv den Absatz von Speiseeis beeinträchtigt – schließlich besteht die eiskalte Köstlichkeit zu einem großen Teil aus raffiniertem Zucker.

 

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Zur Freude der Lebensmittelindustrie ist das nicht der Fall: Der Konsum von Eiscreme liegt seit Jahren konstant bei über 500 Millionen Litern jährlich, und zwar wetter- und ernährungstrendunabhängig. Daraus ergibt sich ein jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch von immerhin knapp 8 Litern Speiseeis. Umgerechnet in Kugeln ergibt dies eine stolze Anzahl von 113. Zwar beklagen Eishersteller wie Anona einen leichten Rückgang von weniger als einem halben Liter gegenüber dem Verzehr von vor zehn Jahren, doch dies dürfte kaum ins Gewicht fallen. Denn die Eisbranche erzielt insgesamt einen Umsatz von über zwei Milliarden Euro pro Jahr. Die einfache Erklärung für dieses Phänomen liegt wahrscheinlich im unwiderstehlich leckeren Geschmack von Eis am Stiel, Soft-Eis und Co, die immer eine Sünde wert sind.

 

So vielfältig wie die Vorlieben der Konsumenten

 

Heute haben Eisliebhaber die Qual der Wahl, sie können sich zwischen vielen verschiedenen Varianten der erfrischenden Leckerei entscheiden. Der Verband der deutschen Markeneishersteller unterscheidet gemäß der angebotenen Abfüllungen im Einzelnen zwischen:

 

  • Stieleis
  • Hörnchen- beziehungsweise Waffeleis
  • Sandwich-Eis
  • Kleine Becher (Portionen von weniger als 300 ml)
  • Riegel
  • Eiskonfekt
  • Sonstige Formen

 

Diese Einzelportionen fallen unter die Kategorie Impulseis. Darüber hinaus sind Multipackungen, die aus mehreren der oben aufgeführten Eistypen bestehen, sowie Haushaltspackungen verfügbar. Außerdem bieten die Hersteller Großpackungen für die Gastro-Branche an. Erstaunlicherweise kommt das Impulseis auf einen nur vergleichsweise geringen Marktanteil von sieben Prozent. Das Gleiche trifft auf Großverbrauchspackungen für die Gastronomie mit nur sechs Prozent zu. Dagegen machen Haushaltspackungen mit 45 Prozent und Multipackungen mit 42 Prozent den Löwenanteil des Absatzes an Speiseeis in Deutschland aus.

 

Deutsche Eisfans bevorzugen standardisierte Markenprodukte

 

Beim Anblick der zahlreichen Eisdielen, die Laufkundschaft mit bewährten Sorten wie Vanille, Schokolade und Erdbeere genauso zum kalten Genuss verführen wie mit so innovativen und gewagten Kreationen wie Basilikum- oder Chili-Eis, drängt sich der Eindruck auf, dass diese einen hohen Anteil am Eisverzehr hierzulande haben. Doch dem ist nicht so: Industriell hergestelltes Markeneis steht mit einem Marktanteil von über 81 Prozent am gesamten Absatz wesentlich höher in der Gunst der Verbraucher. Eisdielen-Eis bringt es dagegen nur auf etwas mehr als 16 Prozent, von verschwindend geringer Bedeutung ist der Anteil von Softeis mit ganzen 3 Prozent.

 

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Handelsmarken und Unilever teilen den Markt unter sich auf

 

Unilever spielt mit seiner Kernmarke Langnese schon seit vielen Jahren eine dominante Rolle auf dem Eismarkt. Der Lebensmittelgigant bringt es regelmäßig auf einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent. Damit muss er sich nur den Handelsmarken der großen Discounter- und Supermarktketten geschlagen geben, die mit ihren Eissorten knapp die Hälfte der Nachfrage bedienen. Weit abgeschlagen sind dagegen die übrigen Hersteller von Markeneis, wie zum Beispiel Schöller oder Häagen Dasz. Allerdings besetzt der US-amerikanische Eisproduzent, dessen exklusive Spezialitäten mit kreativen Geschmackskompositionen punkten und sowohl in eigenen Filialen als auch im Lebensmitteleinzelhandel verfügbar sind, hartnäckig die Nische für Premium-Eis.

 

Plain Vanilla – auch hierzulande der Favorit der Massen

 

Obwohl die Experimentierfreudigkeit bei den Eissorten deutlich zugenommen hat, bleibt Vanille die bei deutschen Verbrauchern beliebtestes Geschmacksrichtung. Dies ist auch durch die vielseitige Verwendbarkeit von Vanille-Eis begründet: Es lässt sich mit heißen Kirschen oder Beeren aller Art genauso gut aufwerten wie mit Schokoladensoße oder -streuseln. Außerdem gewinnt es zunehmend an kulinarischer Bedeutung als leckere und leichtere Alternative zu Sahne. Vanille-Eis wird so zum Beispiel zu Apfelstrudel und Obstsalat gegessen. Eiscreme wird deshalb vermutlich auch in Zukunft ein echter Verbraucher-Liebling bleiben. Der Eiscreme-Markt profitiert davon durch gute Umsatzzahlen.

 

Fazit:

 

  • Der deutsche Eiskonsum beträgt relativ konstant knapp acht Liter pro Jahr und Kopf.
  • Eis ist vor allem in Haushaltspackungen gefragt, wie sie der Lebensmittelhandel anbietet.
  • Die Unilever-Marke Langnese sowie die Handelsmarken der Supermärkte und Discounter beherrschen den deutschen Eismarkt.

 

Kannten Sie die großen Hersteller auf dem Speiseeismarkt? Und glauben Sie, dass der Verbrauch stabil bleibt? Teilen Sie uns gern Ihre Meinung mit.

2 Kommentare

Autorität

Auf die Frage, ob  Eiscreme in Deutschland ein lohnenendes Geschäft ist, geht der Blog. nicht ein.

Ja, Eiscreme in D ist beliebt. Eiscreme wird zu über 80% bei den Discountern und Supermärkten gekauft. Führende Anbieter sind:

Unilever mit den Marken Langnese und Cremissimo

Nestle mit den Marken Mövenpick, Schöller

Ich würde auch gern wissen, ob die Eishersteller mit ihren Produkten Geld verdienen. Meiner Ansicht nach ist der Markt heiß umkämpft. Immer wieder wird Premium Eis bei den Discounter zu Schnäppchenpreisen angeboten. So kostet die Haushaltspackung Cremissimo oder Mövenpick nur 1,99 €, No Name Packungen noch viel günstiger.

In anderen Ländern ist Eis viel teurer.

 

Auch in deutschen Eisdielen wird Eis günstiger als in Spanien z.B. angeboten. Eine Eisdiele habe ich in Soller (Mallorca)  kennen und lieben  gelernt: Giovanni L.

Nun habe ich Giovanni L.  auch in D entdeckt. Bei meiner Recherche habe ich dann festgestellt, dass dieses Unternehmen den Ursprung in Deutschland hat und im Franchising Verfahren viele Eisdielen unter dem Markenzeichen vor allem in Deutschland eröffnet hat.

Gelato de luxe von Giovanni L. ist nicht nur von den Eissorten Spitze, die hübschen Eisverkäuferinnen  mit ihren feschen Kopfbedeckungen machen Giovanni L. zu einem Erlebnis.:smileytongue

Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben.Smiley (zwinkernd)

 


Häufiger Besucher

Ich finde schon, dass der Artikel auf die Frage "lohnendes Geschäft?" eingeht. Die Umsatzzahlen und wenigen Einbußen (trotz Low Carb Hype) sprechen doch für sich.

Lohnend wird vielfach mit ständig wachsend gleich gesetzt. Vom Standpunkt eines Produzenten reicht es aber wohl offensichtlich aus, wenn damit genug Umsatz generiert wird, ansosten wäre das Speiseeis schon aus den Sortiment geflogen...