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Edelsteine – eine interessante Alternative für Anleger?

06.04.2017 09:37

Lesen Sie hier, welche Vor- und Nachteile eine Geldanlage in Diamanten und Co. birgt und was Sie dabei beachten sollten.

 

Edelsteine gelten als klassische Krisenwährung, da sie aufgrund ihrer Wertbeständigkeit einen guten Schutz vor Geldentwertung durch Inflation bieten. Was Sie bei einer Geldanlage in Diamanten und farbige Edelsteine beachten müssen, lesen Sie hier.

 

Hinweis: Wie Investments in Edelmetalle werfen auch Diamanten und farbige Edelsteine, anders als Aktien, Anleihen oder Immobilien, keinerlei laufende Erträge ab. Um mit ihnen einen Gewinn zu erzielen, kommt deswegen nur ein Verkauf zu einem höheren Preis infrage. Darüber hinaus setzen Edelsteine als erfolgsversprechende Anlage stets ein langfristiges Engagement voraus. Sie eignen sich ausschließlich für geduldige Investoren, die Zeit haben und es sich leisten können, die langsame und kontinuierliche Wertsteigerung ihrer kostbaren Steine abzuwarten.

 

Was bei der Anlage in Edelsteine beachtet werden sollte.jpg

 

Vorteile der Geldanlage in Edelsteinen

 

Gold erfüllt im Hinblick auf den Inflationsschutz die gleiche Funktion wie Edelsteine. Allerdings besitzen Edelsteine zwei entscheidende Vorteile gegenüber dem Edelmetall: Zum einen lassen sie sich aufgrund ihres Gewichts wesentlich leichter transportieren. Ein Rubin oder Smaragd von überragender Qualität kann zum Beispiel mit einem Gewicht von nur wenigen Gramm den Wert eines ein Kilo schweren Goldbarrens erreichen. Diese extrem hohe Mobilität von Edelsteinen begründet deren Ruf als perfekte Fluchtwährung. Zum anderen weist die Wertentwicklung von Edelsteinen in der Regel eine wesentlich geringere Schwankungsbreite als die Notierungen von Gold auf. Die niedrigere Volatilität macht das Investment in Edelsteine auch für Anleger mit einer wenig ausgeprägten Risikoneigung attraktiv.

Hinweis: Als Schmuckstücke gefasste Edelsteine, wie Ringe oder Kettenanhänger, eignen sich nicht als Anlageobjekte. Beim Preis für Schmuck spielen neben dem Wert der Materialien auch Design und der Aufwand für die Herstellung eine entscheidende Rolle.

 

Nachteile der Geldanlage in Edelsteinen

 

Für Edelsteine gibt es keinen geregelten Markt. So werden für Edelsteine, anders als zum Beispiel bei Gold, keine offiziellen Kurse ermittelt. Der Ertrag bei Verkauf der Steine ist also letztlich davon abhängig, wie viel ein potenzieller Käufer bereit ist zu zahlen. Auch hier gibt es für eine Wertsteigerung also keine Garantie. Zudem sollte für die Suche nach einem Käufer ausreichend Zeit eingeplant werden. Darüber hinaus ist ohne entsprechendes Fachwissen die Gefahr groß, von unseriösen Händlern überteuerte Edelsteine zu kaufen, die später günstiger wieder verkauft werden müssen. Somit ist die Wertschätzung durch einen oder mehrere Experten ratsam.

 

Diese Edelsteine sind gefragte Anlageobjekte

 

Grundsätzlich lassen sich mit Diamanten und Farbsteinen zwei verschiedene Klassen von Edelsteinen als Investments unterscheiden. Beide Edelsteinsorten zeichnen sich durch äußerst kleine vorhandene Mengen aus. Weltweit existieren nur sehr geringe Vorkommen und wenige Minen, die diese fördern. Während der Handel mit Diamanten eine starke Standardisierung aufweist, ist dies bei farbigen Edelsteinen nicht der Fall. Dementsprechend größer fällt der Aufwand aus, den Investoren für die Schätzung des Wertes eines farbigen Steines aufbringen müssen.

Zu den Farbedelsteine, die sich aufgrund ihrer hohen Nachfrage und eines sehr geringen verfügbaren Bestandes gut als Geldanlage eignen, gehören insbesondere:

 

  • Smaragde
  • Rubine
  • Saphire

 

Darüber hinaus gelten auch Turmaline und Mandarin-Granaten als begehrte Anlageobjekte.

 

Wertbestimmung von Edelsteinen

 

Die langfristige Investition in Edelsteine als Geldanlage kommt ausschließlich für vermögende private Investoren und nur als Depotbeimischung infrage. Der Kauf eines Steins ist nämlich nur ab einem Preis von mehreren 1.000 beziehungsweise 10.000 Euro sinnvoll. Aufgrund der hohen Anschaffungskosten besitzt die Wertfeststellung durch einen zuverlässigen Experten große Bedeutung. Für die Bewertung von Edelsteinen spielen die folgenden Kriterien eine Rolle:

 

  • Gewicht
  • Reinheit
  • Schliff
  • Farbe

 

Wer einen kostbaren Diamanten erwerben möchte, sollte sicherstellen, dass der ins Auge gefasste Stein ein Zertifikat von einer anerkannten Organisation besitzt. Das Deutsche Diamanteninstitut sowie das US-amerikanische GIA (Gemological Insitute of America) gelten als erste Adressen für die Einschätzung von Diamanten und anderen Edelsteinen. Darüber hinaus genießen auch die beiden belgischen Institute HRD (Hooge Raad voor Diamant) und IGI (International Gemological Institut) international einen hervorragenden Ruf als Aussteller von Expertisen und Wertgutachten. Damit Edelsteine als Geldanlage eine möglichst hohe Fungibilität besitzen, sollten Anleger sich für standardisierte Schliffe entscheiden. Auch Edelsteine, die Experten aufgrund von Einschlüssen, ausgefallenen Farben oder ähnlichen Eigenschaften als extravagant einstufen, implizieren das Risiko, nur schwer verkäuflich zu sein.

 

Edelsteine als Geldanlag.jpg

 

Risikostreuung bei der Anlage in Edelsteine

 

Wie bei allen Geldanlagen gilt auch für das Investment in Edelsteine der Grundsatz der Risikoverteilung. Aus diesem Grund sollten Investoren niemals ihr gesamtes Vermögen in Farbedelsteinen oder Diamanten anlegen. Stattdessen minimieren vorsichtige Sparer die Gefahr eines Kapitalverlustes durch die Verteilung ihres Vermögens auf verschiedene Anlageformen. Neben fest oder variabel verzinslichen Sparguthaben weist ein ausgewogenes Portfolio unter anderem auch Aktien und andere Sachanlagen auf, wie zum Beispiel Immobilien.

Als genauso wenig empfehlenswert gilt es, einen einzigen, großen Edelstein zu erwerben. Aus Vorsichtsgründen sollten Anleger stattdessen mehrere, verschiedenartige Edelsteine kaufen. So kann zum Beispiel die stabile Wertentwicklung von Rubinen die Verluste der Notierung von Diamanten ausgleichen. Darüber hinaus besteht bei zu großen und kostbaren Edelsteinen die Gefahr, dass sich die Suche nach Käufern schwierig gestaltet.

 

Fazit:

 

  • Diamanten, Rubine, Smaragde und Saphire stellen die erste Wahl für das Investment in Edelsteine dar.
  • Neben dem Schutz vor Wirtschaftskrisen weist diese Form der Geldanlage weitere Vorteile auf, insbesondere eine kontinuierliche und langfristige Wertsteigerung.
  • Anleger sollten ausschließlich Edelsteine mit einem Zertifikat kaufen, das ein anerkanntes Institut ausgestellt hat.

 

Haben Sie weitere Tipps für Geldanlagen in Edelsteinen? Teilen Sie unseren Lesern mit, welche Erfahrungen Sie gemacht haben!

 

Dieser Artikel ersetzt keine Beratung. Er klärt lediglich allgemein über Anlagemöglichkeiten auf. Die Blogredaktion übernimmt damit keine Gewähr und/oder Haftung für die Vollständigkeit und Aktualität sowie Richtigkeit der Inhalte und Darstellungen.