ETFs, im Sprachgebrauch auch genannt passiv gemanagte Fonds oder börsengehandelte Indexfonds, werden häufig als verhältnismäßig sicher und günstig im Kauf angepriesen. Aber was ist ein ETF und wie unterscheidet er sich zu einem aktiv gemanagten Fonds?
Was ist ein ETF?
Mit einem ETF (Exchange Traded Fund) investieren Sie in einen an der Börse gehandelten Indexfonds. Dessen steigender oder fallender Kurs orientiert sich an einem Index, wie etwa dem Aktienindex DAX. Ein solcher Fonds kann sich aber auch nach einem Renten- oder Branchenindex oder anderen Anlageklassen, wie z.B. Rohstoffe richten.
ETFs sind „passiv“ gemanagt, das heißt, das Anlageziel ist die Nachbildung eines Index. Abhängig von der gewählten Methode des Anbieters, die Wertentwicklung nachzubilden, werden z.B. bei einem DAX ETF durch den ETF-Anbieter die Aktien gekauft, die im Deutschen Aktien Index gelistet sind. Im ETF sind die Aktien im gleichen Verhältnis, wie im zugrunde liegenden Index enthalten. ETFs können außerdem genauso einfach wie Aktien an der Börse gehandelt werden.
Grafik: ComStage DAX® TR UCITS ETF / WKN ETF001
Quelle: Comstage ETFs / WKN ETF001
ETFs vs. gemanagte Fonds
Kosten:
Aktiv gemanagte Fonds sind für das Fondsmanagement arbeitsintensiver als ETFs, deshalb zahlen Anleger i.d.R. höhere Verwaltungsgebühren, ggf. auch Kaufaufschläge und Verkaufsabschläge.
ETFs haben dagegen nur geringe Verwaltungskosten.
Rendite:
Aktiv gemanagte Fonds bieten generell die Chance auf eine bessere Wertentwicklung. Jedoch können sie diese keineswegs garantieren, da der Erfolg stark von den Entscheidungen des Fondsmanagements abhängt.
ETFs steigen im Kurs der Anleger
Höhere Transparenz und geringere Kosten – ETFs stehen bei privaten Anlegern seit einigen Jahren immer höher im Kurs.
Inzwischen nutzen Anleger, die ihre Investmententscheidungen selbst fällen und bewusst auf den Rat eines Finanzexperten verzichten, häufiger ETFs als klassische Investmentfonds. Diesen Schluss lässt eine Umfrage der Kommunikationsagentur Ergo und des Online-Portals Finanzen.net zu (Quelle: Studie ergo ETF Monitors 2014 – powered by Finanzen.net).
Demnach nutzen 62 Prozent der befragten 605 Nutzer ETFs, im vergangenen Jahr waren es noch 48 Prozent. Die Zahl der Teilnehmer, die auf aktiv verwaltete Fonds setzen, sank dagegen von 64 auf 59 Prozent. Nur Einzelaktien sind noch beliebter (siehe Grafik).
Grafik: Welche der folgenden Wertpapiere besitzen Sie? (Antworten in %)
Quelle: Studie ergo ETF Monitors 2014 – powered by Finanzen.net
Auch ETFs sind nicht risikofrei
ETFs haben im Hinblick auf Kosten und Transparenz unbestreitbare Vorteile – sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Anleger. Doch, wie bei jedem Wertpapier ist die Anlage mit gewissen Risiken verbunden:
- ETFs schwanken (wie ihr zugrundeliegender Index) im Wert, es können auch Verluste entstehen.
- Es besteht ein allgemeines Marktrisiko, da die Kursentwicklung der Börsen von verschiedenen Einflussfaktoren wie z.B. politischen Veränderungen abhängig ist.
- Da ein ETF das Ziel hat, den jeweiligen Markt nach- bzw. abzubilden, entwickelt er sich selten besser als der dazugehörige Index.
- ETFs sind eher für eine mittel- bis langfristige Anlagestrategie geeignet.
Fazit
Ein an der Börse gehandelter Indexfonds (ETF), eignet sich für Anleger, die Kosten sparen wollen (geringere Managementkosten als bei aktiv gemanagten Fonds) und ein transparentes Wertpapierprodukt bevorzugen, das einen schnellen und einfachen Zugang über die Börsen bietet.
Zum einen passen sie gut zum Börsen-Einsteiger, der noch nicht so stark in die komplexe Materie vorgedrungen ist und eine nachvollziehbare Anlage sucht. Zum anderen kann auch der Börsenprofi auf ein großes ETF Angebot zugreifen, das basierend auf den verschiedensten Märkten die unterschiedlichsten Strategien ermöglicht.
Unser Tipp: Besuchen Sie unser Webinar "Besser anlegen: Strategien und Praxistipp - ETF und ETC". Hier erfahren Sie alles zu den Grundlagen und wie Sie die zu Ihrer Anlagestrategie passenden ETFs oder ETCs finden.
Haben Sie selbst schon ETFs in Ihrem Portfolio? Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!