Mit der Dividendenstrategie sichern Sie sich ein Rendite-Plus für Ihr Aktiendepot. Lesen Sie hier die Vorteile dividendenstarker Aktien.
Das lang währende Zinstief macht Dividenden für Anleger immer interessanter. Insbesondere bei Unternehmen, die zuverlässig jährliche Dividenden ausschütten, schlagen Kurseinbrüche weniger auf das Gemüt der Aktionäre. So geben Dividenden Anlegern Wahlmöglichkeiten. Ob die erhaltene Dividende wieder in das Unternehmen reinvestiert oder anderweitig genutzt wird, bleibt den Anlegern selbst überlassen. Dabei dürfen die Ausschüttungen keinesfalls mit festen Zinszahlungen verwechselt werden. Maßgeblich für die Zahlung der Dividenden ist und bleibt die wirtschaftliche Ertragskraft des gewählten Unternehmens.
Wann zahlen Unternehmen Dividenden?
Für Anleger ist es wichtig, sich zu verdeutlichen, wann von einem Unternehmen die Ausschüttung von Dividenden zu erwarten ist. In den Anfangsjahren fließen die Gewinne in der Regel sofort wieder in die unternehmerische Tätigkeit, Dividenden werden oft noch nicht ausgeschüttet. Erst wenn ein Unternehmen etabliert ist und eine solide Ertragsstruktur aufweist, kann es sich Dividenden „leisten“. In der Mitte des Lebenszyklus einer Firma ist mit dem Geldsegen zu rechnen. Damit ist die Dividendenstrategie für Investoren, die besonders auf Wachstum setzen, eher uninteressant.
Dagegen ist die Dividendenstrategie ein attraktives Werkzeug für langfristiges Value Investment. Wertstabile Aktien, die regelmäßig Dividendenausschüttungen auslösen, entsprechen in der Regel den Auswahlkriterien für das Value Investing. Denn Anleger, die sich auf die Dividende konzentrieren, reagieren oftmals weniger panisch auf Kursschwankungen. Sie ändern bei Kurseinbrüchen nicht ihre Strategie und stehen solche Phasen durch. Dieses Verhalten zeichnet erfolgreiche Langzeitanleger generell aus. Die Aussicht auf Dividenden macht das Festhalten am ursprünglichen Investmentplan einfacher.
Sind hohe Dividendenausschüttungen stets positiv zu bewerten?
Auf den ersten Blick vermitteln hohe Dividenden, dass ein Unternehmen sich in bester wirtschaftlicher Verfassung befindet und solide Erträge erwirtschaftet. Bevor Sie jedoch eine Aktie für die Dividendenstrategie in Betracht ziehen, prüfen Sie den Wert auf Herz und Nieren. Die Dividendenrendite allein gibt nur wenig Aufschluss über den Unternehmenswert. Liegt der Kurs einer Aktie bei 100 Euro und das Unternehmen schüttet 2,50 Euro pro Aktie als Dividende aus, liegt die Dividendenrendite bei 2,5 Prozent. Dieser Wert entspricht dem Mittelwert der letzten Jahre aller im DAX geführten Unternehmen. Doch auch weitere Faktoren sind zu berücksichtigen:
- Eine hohe Dividendenrendite aufgrund fallender Kurse ist ein getrübter Gewinn. Sie erhalten zwar die Dividende, gleichzeitig verliert aber die Aktie an Wert. Da das Unternehmen nach der Ausschüttung über weniger Rücklagen verfügt, fällt der Kurs noch einmal. Hier können Verluste entstehen, welche die Dividende nicht deckt.
- Zudem kommt es gelegentlich einmalig zu einer hohen Dividendenrendite. Etwa dann, wenn Unternehmenssparten verkauft worden sind und die entsprechenden Gewinne an die Investoren ausgeschüttet werden.
- Eine hohe Dividende kann von Unternehmen auch dazu genutzt werden, die Aktionäre für weiter fallende Kurse zu entschädigen.
- Muss sich ein Unternehmen verschulden, um Dividenden zahlen zu können, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass auch zukünftig Dividenden ausgeschüttet werden können.
- Schüttet ein Unternehmen einen zu großen Anteil des Gewinns an die Investoren aus, bleibt zu wenig Kapital für eigene Investitionen übrig, was dessen Wachstum bremst.
- Dass ein Unternehmen über viele Jahre hohe Dividenden ausschüttet, gibt Ihnen als Anleger keine generelle Sicherheit. Ein gutes Beispiel liefert RWE. Der Konzern schüttete im Jahr 2016, für viele überraschend, keine Dividenden aus. Damit gerieten Kommunen im Ruhrgebiet, die große Aktienpakete hielten und die Dividende im Jahreshaushalt eingeplant hatten, in finanzielle Nöte.
- Prinzipiell gilt: Unternehmen entwickeln sich am besten, wenn sie fortlaufend Dividende zahlen. Muss diese gekürzt oder ausgesetzt werden, sind die Verluste bei Dividendenaktien meist besonders hoch.
Vorsicht: Dividendenaktien sind zinssensitiv
Dividendenaktien bergen ein wichtiges Risiko, das Sie stets beachten sollten. Sie sind deutlich zinssensitiver als andere Aktien. Steigen die Zinsen an, kommt es schnell zu einer Underperformance gegenüber dem restlichen Aktienuniversum. Kursverluste sind in diesem Fall vorprogrammiert. Während im aktuellen Niedrigzinsumfeld Dividendenaktien für viele Anleger attraktiver als Unternehmensanleihen sind, könnte sich dieser Trend bei einem Anstieg der Anleihezinsen schnell umkehren.
Mit der richtigen Auswahl punkten
Wer an einer Dividendenstrategie arbeitet, wird schnell merken: Dividendenstarke Aktien finden sich häufig in den Sektoren Immobilien, Versorger und Finanzen. Enthält Ihr Portfolio lediglich Dividendenaktien aus einem Sektor, setzen Sie sich trotz vieler Einzelwerte einem Klumpenrisiko aus. Achten Sie für eine angemessene Risikostreuung daher unbedingt auf eine Sektordiversifikation! Wer richtig diversifiziert, genießt zudem einerseits die regelmäßigen Ausschüttungen und profitiert andererseits von langfristigen Kursgewinnen.
Wie wichtig ist der richtige Kaufzeitpunkt?
Die Rolle des richtigen Kaufzeitpunkts für Dividendenaktien sollte nicht überbewertet werden. Bei langfristigen Investments ist der genaue Einstiegstag kaum von Bedeutung. So ist das Timing das sprichwörtliche „Sahnehäubchen“ eines Investments – und nicht etwa der „Kuchen“.
Fazit:
- Die Dividendenstrategie kann ein sattes Rendite-Plus schaffen.
- Wichtig ist die Auswahl der passenden dividendenstarken Werte und der richtige Zeitpunkt des Kaufs.
- Die Dividendenstrategie kann dem frühzeitigen Kauf wachstumsstarker Werte, die (noch) keine Dividende ausschütten, im Wege stehen.
- Für das langfristige Investment in stabile Unternehmen ist die Dividendenstrategie gut geeignet.
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