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Diversifikation: Anlagen streuen und Risiken mindern

11.04.2025 09:05

Wir leben in einer Welt im Wandel, dies gilt auch für die Börsen. Die US Märkte haben, angeführt von den Glorreichen 7, das globale Börsengeschehen der letzten Jahre geprägt. Dieser Trend hat sich im ersten Quartal 2025 gedreht. US Aktien hatten gegenüber dem Rest der Welt seit 2017 jedes Jahr zum Start die Nase vorn, zeigten zuletzt jedoch eine Rekord-Underperformance.

 

Hierfür gibt es im Wesentlichen einen Grund: Die Unsicherheit ist deutlich gestiegen. Wodurch? Die unberechenbare Zollpolitik von Donald Trump beeinflusst die Wachstumserwartungen in den USA negativ. Darüber hinaus leiden vor allem die großen US-Technologiewerte unter ihren hohen Bewertungen. Ein Umstand, der durch die Konkurrenz aus China im wichtigen Wachstumsfeld der künstlichen Intelligenz zusätzliches Gewicht erhält.

 

In Europa konnte man das Gegenteil beobachten: Die Erwartungen waren niedrig und der Markt wurde durch die geplanten Ausgabenpakete der designierten Bundesregierung positiv überrascht. Entsprechend positiv fiel die Reaktion aus. Auch wenn sich Europa dem allgemeinen Markttrend aktuell nicht komplett entziehen kann, muss man festhalten: Börsen bewegen sich oftmals nicht im perfekten Gleichklang. Daher sollten Investoren bei Ihren Anlagen immer auf eine ausreichende Diversifikation im Portfolio achten.

 

 

Was gestern war, zählt nicht mehr: In diesem Video beleuchtet Stephan Kemper, unser Chief Investment Strategist, die überraschende Zollpolitik von Trump und ihre Auswirkungen auf die Märkte. 

 

 

 

 

 

 

  • - Diversifikation kann das Risiko von hohen Verlusten reduzieren.
  • - Je nach Land ist die Rückforderung der Steuern mehr oder weniger kompliziert.
  • - Investitionen sollten immer auf verschiedene Märkte, Regionen und Länder aufgeteilt werden. Gleichzeitig ist es sinnvoll, nicht allein auf Aktien zu setzen, sondern verschiedene Anlageklassen zu kombinieren.
  • - Als Produktmix bieten sich unter anderem Festgeld, Tagesgeld, Anleihen, Rohstoffe, Aktien, Aktienfonds und ETFs an.

 

 

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Das Grundprinzip der Diversifikation

 

Erfahrene Anleger setzen daher auf eine ausgewogene Verteilung von Chancen und Risiken. Sie diversifizieren ihr Depot, indem sie das Kapital auf verschiedene Anlageklassen verteilen. Auf diese Weise versuchen sie die Wahrscheinlichkeit großer Verluste zu verringern. Eine solche Streuung kann erreicht werden durch Investitionen in

  • verschiedene Branchen,
  • verschiedene Regionen und
  • verschiedene Anlageklassen.

 

Für eine effektive Risikostreuung sollten Kapitalanlagen gewählt werden, die wenig miteinander korrelieren, sich also selten in die gleiche Richtung entwickeln. Wenig sinnvoll ist es dagegen, in verschiedene Unternehmen einer Branche zu investieren. So verlockend beispielsweise die Aktien verschiedener Automobilhersteller auch wirken mögen – bricht beispielsweise der Absatz von Neuwagen ein, sinken oftmals die Aktienkurse aller Unternehmen der Branche. Bei einer starken Konzentration auf diese Branchen führt dies im Depot zu einem entsprechen starken Wertverlust. Risikobewusster ist es, in Aktien eines Automobilherstellers zu investieren und zusätzlich beispielsweise Pharmawerte in das Depot zu nehmen. Gleichzeitige Verluste können so womöglich verringert werden.

 

Darüber hinaus ist es sinnvoll, Investments auch regional zu streuen. Wird überwiegend in einem Land investiert, ist die Abhängigkeit von der konjunkturellen Entwicklung des jeweiligen Landes groß. Besser ist es, in verschiedenen Ländern zu investieren, um dem Risiko eines Verlustes durch konjunkturelle Schwankungen entgegenzuwirken. Dabei sollte darauf geachtet werden, sowohl in Industriestaaten als auch in weniger entwickelten Schwellenländern investiert zu sein. Deren wirtschaftliche Entwicklung ist allerdings häufig von einer hohen Volatilität gekennzeichnet.

 

In Bezug auf die Anlageklassen geht es darum, nicht das gesamte Vermögen in eine Klasse zu investieren. Aktien beispielsweise mögen besonders chancenreich sein, dennoch ist es unter Risikogesichtspunkten nicht ratsam, das gesamte Anlagekapital in Aktien zu stecken. Bei einem Börsencrash drohen sonst sehr große Verluste. Besser ist es, das Kapital auf diverse Anlageklassen und alternative Investmentmöglichkeiten zu verteilen.

 

 

Risiken kalkulieren und ausgleichen

 

Die Diversifikation bietet Anlegern die Möglichkeit, Risiken gezielt zu steuern und zu verteilen. Geldanlagen mit großen Renditechancen wie zum Beispiel Aktien bergen meist auch ein hohes Risiko. Je nach Anlageform ist auch der Totalverlust des eingesetzten Kapitals nicht ausgeschlossen.

 

Geldanlagen wie Tages- oder Festgeld wirken dagegen aufgrund der oftmals niedrigen Rendite weniger attraktiv. Dafür bieten sie in der Regel mindestens die Rückzahlung des investierten Kapitals und häufig auch eine geringe Mindestverzinsung. Im Rahmen der Diversifikation können Sie Ihr Geld auf besonders chancenreiche, aber auch risikoreiche Kapitalanlagen verteilen. Welche Verteilung Sie wählen, hängt von Ihrer individuellen Risikobereitschaft ab.

 

 

Anlagemöglichkeiten zur Diversifikation des Kapitals

 

Die Streuung des eigenen Vermögens kann auf vielerlei Art realisiert werden. Die persönliche Situation und individuelle Risikobereitschaft bestimmen die Auswahl der geeigneten Kapitalanlagen.

 

  • Tagesgeld: Tagesgeld ist eine der risikoärmsten und gleichzeitig flexibelsten Anlageformen. Über die Einlagensicherung innerhalb der EU sind Anleger bis zu einem Betrag von 100.000 Euro vor Kapitalverlust geschützt. Gleichzeitig ist das Geld schnell verfügbar, um bei Bedarf unvorhergesehene Ausgaben zu decken. Die Rendite ist allerdings meist niedrig.
  • Festgeld: Festgeld gehört ebenfalls zu den eher sicheren Anlageformen. Auch hier greift die Einlagensicherung für das Kapital bis zu einer Höhe von insgesamt 100.000 Euro je Kunde und Institut.  Durch die feste Bindung des Kapitals auf eine bestimme Laufzeit kann es jedoch zu einem erhöhten Liquiditätsrisiko kommen, da bei Bedarf das Kapital nicht vorzeitig zur Verfügung steht. Da das Kapital gebunden ist, können sich in der Regel geringfügig höhere Zinsen als beim Tagesgeld ergeben.
  • Anleihen: Je nach Zahlungsfähigkeit des Unternehmens oder Staates, der die Anleihe herausgibt, können Risiken und Rendite teils stark variieren. Es gilt: Je schlechter die Bonität des Herausgebers, desto höher ist in der Regel die Rendite.
  • Aktien: Je nach Auswahl versprechen Aktien eine hohe Rendite. Allerdings ist für die passende Auswahl ein solides Basiswissen Voraussetzung. Die Investition kann direkt durch den Kauf von Aktien oder über Aktienfonds, ETFs (Exchange Trading Funds) sowie Zertifikate erfolgen. Aktienfonds und ETF auf Aktienindizes beinhalten eine Vielzahl an Aktien und bieten damit bereits ein Mindestmaß an Diversifikation.
  • Rohstoffe: Rohstoffe eignen sich ebenfalls gut für eine Streuung des Anlagerisikos, da sie sich relativ unabhängig von anderen Anlageklassen entwickeln. Die Investition in Rohstoffe wie Edelmetalle (Gold, Silber), Energierohstoffe (Erdöl, Erdgas) oder Industriemetalle (Kupfer, Aluminium) kann mittels Rohstoff-Zertifikaten, ETCs, Rohstofffonds oder Rohstoffaktien erfolgen.
  • Immobilien: Immobilien sind eine weitere Anlageklasse, mit der das Depot diversifiziert werden kann. Dabei muss es nicht unbedingt selbst genutztes oder vermietetes Wohneigentum sein. Möglich ist auch ein Investment in Immobilien mit Aktien, REITs oder ETFs.

 

In eine vollumfängliche Betrachtung der Vermögensaufteilung fließen neben der privaten Altersvorsorge über Kapitalmarktprodukte weitere Bausteine wie Rentenanwartschaften (gesetzliche Rente, betriebliche Altersvorsorge) Versicherungen (z. B. Lebensversicherung), Bausparverträge, Immobilieneigentum oder sonstige Vermögenswerte (z.B. Münzsammlung, Uhren, Schmuck). Der vorliegende Beitrag beschränkt sich allerdings auf kapitalmarktbasierte Anlagemöglichkeiten zur privaten Altersvorsorge.

 

 

Den passenden Anlage-Mix finden

 

Je nach individueller finanzieller Situation und Risikobereitschaft bieten sich verschiedene Möglichkeiten zur Diversifikation an. Dabei ist zu beachten, dass unabhängig von der Risikoneigung immer eine liquide Reserve für unvorhergesehene Ausgaben in Tagesgeld gehalten werden sollte, die nicht für Investitionen herangezogen werden sollte. Je nach Risikobereitschaft könnten beispielsweise folgende Depotaufstellungen in Betracht gezogen werden:

 

  • Niedriges Anlagerisiko: Sicherheitsorientierte Anleger beschränken sich in der Regel auf Tages- und Festgeld. Die eine Hälfte des Kapitals wird als Tagesgeld angelegt, die andere Hälfte in festverzinsliche Anlagen gesteckt. Auch Anleihen von Staaten mit einer sehr guten Bonität wären hier denkbar.
  • Mittleres Anlagerisiko: Ein Beispiel für eine diversifizierte Anlagestrategie bei soweit möglicher Sicherheit mit gleichzeitiger Renditeorientierung wäre, 60 % des Kapitals in breit gefächerte Unternehmens- und Staatsanleihen anzulegen und 40 % in Aktien oder Aktienfonds zu investieren.
  • Hohes Anlagerisiko: Renditeorientierte Anleger entscheiden sich in der Regel dazu, ihr gesamtes Kapital in Aktien anzulegen, um möglichst hohe Renditen zu erzielen. Die Risiken nehmen sie bewusst in Kauf.

 

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Dieser Blogartikel ist am 25.08.2016 live gegangen. Wir haben Ihn aufgrund der aktuellen Marktlage aktualisiert. 

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