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Digitalisierung – Segen oder Fluch für deutsche Arbeitsplätze?

12.04.2018 09:51

Experten erwarten als Folge der Digitalisierung große Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Wie werden diese aussehen? Lesen Sie hier mehr.

 

Die Oxford-Studie zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt erregte 2013 weltweit große mediale Aufmerksamkeit. Die Forscher sahen damals 50% aller amerikanischen Arbeitsplätze durch die Digitalisierung gefährdet. Als Folge der Studie führten das Business-Netzwerk XING und das Institut zur Zukunft der Arbeit 2017 eine Studie in Deutschland durch. Ihr zufolge sieht nur jeder achte Arbeitnehmer seinen Arbeitsplatz durch die Digitalisierung bedroht.

 

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Die zunehmende Digitalisierung wird Veränderungen mit sich bringen - wie sehen sie aus?

 

Doch wie schaut die Arbeit der Zukunft tatsächlich aus? Menschenleere Fabriken voller autonomer Industrieroboter oder Co-Workingspaces mit Ruhebereichen und Creative Labs? Arbeit, als schönste Nebensache der Welt für die Deutschen, ist eins der am heißesten diskutierten Themen im Zuge der Digitalisierung.

 

Digitalisierung – Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt

 

Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Auswirkungen sind bereits jetzt spürbar: Viele Maschinen übernehmen standardisierte Prozesse, gleichförmige oder für den Menschen ungesunde Tätigkeiten. So werden beispielsweise Montagearbeiten, Lackiertätigkeiten oder Lagerarbeiten inzwischen häufig durch moderne Industrieroboter erledigt. Auch die Aufbereitung einfacher Texte kann bereits elektronisch erfolgen. Einerseits ist ein solcher Einsatz ein Segen, weil Menschen sich nicht mehr monotonen und teils gesundheitsschädlichen Tätigkeiten widmen müssen. Auf der anderen Seite gibt es immer weniger Aufgaben für Menschen ohne höhere berufliche Qualifikation.

 

Die Digitalisierung schafft einen Umbruch wie einst die Industrielle Revolution

 

Veränderung wird es in allen Bereichen geben. Schon die Industrielle Revolution im 18. und 19. Jahrhundert hatte nachhaltige Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben der damaligen Zeit. Jedoch beruht der heutige Wohlstand auf den Veränderungen, die die damalige Gesellschaft durch den Fortschritt zwangsweise umsetzen musste. Ein ähnlicher Ablauf kann auch für die Digitalisierung vermutet werden.

 

Wie verändert die Digitalisierung die Arbeitswelt?

 

Einige Entwicklungen zeigen, dass sich das alltägliche Leben verändern wird, gerade im Kontext der Arbeitswelt. Viele Abläufe sind bereits automatisiert – deren Anteil wird weiter ansteigen. Ein Beispiel findet sich bei den Juristen. Selbstverständlich wird es weiterhin Rechtsanwälte und Richter geben. Viele rechtliche Fragen können allerdings auch Datenbanken lösen. Für Gutachten und Einschätzungen von Rechtsfragen werden deshalb in der Zukunft voraussichtlich weniger Juristen benötigt. Diese Entwicklung bietet nicht nur Nachteile für die Fachgruppe. Zwar gibt es für das breite juristische Wissen eine kollektive Wissensdatenbank, was vor allem für den fachfremden Nutzer einen Vorteil darstellt. Für Spezialfälle dagegen muss trotzdem ein fachlich spezialisierter Jurist herangezogen werden. Eine daraus resultierende tiefere Spezialisierung könnte die Branche insgesamt vorantreiben.

 

Auch die Automobilindustrie steht vor einem Umbruch. Aktuell punkten die Hersteller durch eine breite Modellvielfalt, die das Lebensgefühl der Kunden anspricht und als Statussymbol dient. Kommt das autonome Fahren zur Marktreife, wird das eigene Auto einen viel geringeren Stellenwert einnehmen. Car-Sharing wird attraktiver, es wird bei Bedarf einfach ein Wagen aus einer Flotte bestellt. Das reduziert nicht nur die Anzahl der vorhandenen Automobile massiv, auch die Anbieter werden sich vermutlich ändern.

 

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Die Digitalisierung wird vermutlich insbesondere die Automobilindustrie verändern

 

Global agierende Konzerne wie Google oder Microsoft werden in einem solchen Szenario Marktanteile übernehmen. Fachleute gehen davon aus, dass durch die angestoßenen Prozesse weniger als 10 Prozent der aktuell 2 Millionen Arbeitsplätze in der Automobilindustrie und der Zuliefererbranche erhalten bleiben werden. Die Auswirkungen der Digitalisierung sind also immer auch vor dem branchenspezifischen Hintergrund zu betrachten und einzuschätzen.

 

Das Bild von der Digitalisierung ist nicht ausschließlich düster. Vielmehr ist zu erwarten, dass durch die Digitalisierung neue Arbeitsplätze in Form neuer Job-Typen entstehen. Es ist zu erwarten, dass die Mehrzahl der entstehenden Berufe eine hohe und spezialisierte Qualifikation erfordern wird.

 

Fazit:

 

  • Die Oxford-Studie zur Zukunft der Arbeit geht davon aus, dass in den nächsten 20 bis 25 Jahren 50 % der Arbeitsplätze einen enormen Wandel durchlaufen
  • Andere Stimmen sehen die Auswirkungen weniger drastisch
  • Neben dem Wegfall von Arbeitsplätzen wird es auch neue Berufsbilder geben
  • Die Folgen der Digitalisierung sind letztlich noch nicht absehbar

 

Welche Folgen der Digitalisierung erwarten Sie? Sehen Sie die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt positiv oder eher negativ? Teilen Sie unseren anderen Lesern Ihre Meinung mit!

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