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Die privaten Ausgaben der Deutschen: Wo geht es hin – das liebe Geld?

24.04.2017 13:27

Für was wenden die Deutschen monatlich am meisten Geld auf? Interessantes aus Statistiken zu unserem privaten Konsum.

  

Kaum da, schon wieder weg?

 

Dieses Gefühl beschleicht manch einen Verbraucher, wenn es um das liebe Geld geht. Grund genug, einmal der Frage nachzugehen, wofür die Deutschen ihr Geld ausgeben und welche Konsumgüter in vielen privaten Haushalten anzutreffen sind. Das Statistische Bundesamt hält zu diesem Thema zahlreiche Daten parat. Für alle, die sich nicht selbst durch die Statistiken quälen möchten, haben wir einzelne interessante Fakten zum privaten Konsum deutscher Haushalte herausgefiltert. Sie werden mitunter überrascht sein, wie sich die Ausgaben der Deutschen auf unterschiedlichste Posten verteilen!

 

Ausgaben der Deutschen.jpg

 

Wie viel Geld pro Monat fließt in den privaten Konsum?

 

Stolze 2.252 Euro pro Monat gaben die deutschen privaten Haushalte im Jahr 2011 im Durchschnitt für ihren privaten Konsum aus. Dies geht aus den Laufenden Wirtschaftsrechnungen (LWR) 2011 des Statistischen Bundesamtes (im Folgenden kurz: LWR 2011) hervor. Diese Zahl mag zunächst recht beeindruckend wirken, versteht manch einer unter privaten Konsum vor allem den Erwerb von so schönen Dingen wie Schuhen, Bekleidung oder Kosten für Kino- und Restaurantbesuche. Die Statistiker fassen den Begriff allerdings weiter. Hinzu kommt, dass die Rede von Haushalten und somit nicht zwangsläufig nur von Einzelpersonen ist.

 

Welche Ausgaben sind am bedeutendsten?

 

Das Statistische Bundesamt hat in den LWR 2011 ganz klar festgestellt, auf welchen Ausgabenkomplex der Löwenanteil der 2.252 Euro/Monat entfiel: Sage und schreibe 34,4 % dieses Betrages gaben die deutschen Haushalte im Durchschnitt für Wohnen, Energie und die Instandhaltung ihrer Wohnung aus. Überschlagen Sie einmal selbst: Auch bei Ihnen werden mit Sicherheit die Kosten fürs Wohnen in ähnlichem Umfang zu Buche schlagen. Zudem wird kaum jemand umhinkommen, für seine Unterkunft selbst aufzukommen.

 

Verkehr wichtiger als Nahrungsmittel

 

Der Abstand des Kostenfeldes Wohnen, Energie, Wohnungsinstandhaltung zu den nächstgrößeren Ausgabenposten ist groß: 14,2 % gaben die Deutschen laut LWR 2011 für den Bereich Verkehr aus. Dabei verwundert es etwas, dass dieser Posten sogar leicht höher ist als die Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren: Hierauf entfallen 13,9 % der Ausgaben. Mobilität scheint für die Deutschen eine sehr hohe Bedeutung zu besitzen.

 

Und auch der viertgrößte Kostenpunkt ist erstaunlich: Immerhin 10,8 % gaben die deutschen Haushalte laut LWR 2011 für Freizeit, Unterhaltung und Kultur aus – also lediglich 3,1 % weniger als für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren.

 

Kleinvieh macht auch Mist: Ausgaben mit geringerer Bedeutung

 

Bringen wir es auf den Punkt: Ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen und auch Mobilität sowie eine mehr oder weniger abwechslungsreiche Freizeitgestaltung gehören zu unserem Leben einfach dazu. Doch mitunter gehen die Aufwendungen dafür ganz schön ins Geld. Gut, dass es auch Bereiche gibt, auf die weniger hohe Ausgaben entfallen. Dies sind laut LWR 2011 des Statistischen Bundesamtes vor allem die Posten Gesundheitspflege mit 4,1 %, Bekleidung und Schuhe mit 4,6 %, Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen mit 5,3 % sowie Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände mit 5,5 %.

 

Dass nicht mehr für Bekleidung und Schuhe ausgegeben wird, verdanken wir sicherlich Ehemännern, die den Konsum ihrer Frauen zügeln – Spaß und Klischees beiseite: Klar sollte sein, dass die Durchschnittwerte des Statistischen Bundesamtes nicht exakt auf jeden von uns passen. Sie können nun aber in etwa selbst beurteilen, ob Sie einen Ausreißer aus der Statistik darstellen. Nicht nur die Statistik LWR 2011 verrät übrigens etwas über unser Konsumverhalten. Auf indirektem Wege lässt auch eine andere Statistik Schlüsse darüber zu, was uns in Sachen Konsum wichtig ist.

 

Gute Unterhaltung?!

 

Miete, Nebenkosten und Co. sind vorwiegend Pflichtausgaben. Kommen wir also einmal zu den schönen Seiten des Lebens, die uns den Alltag versüßen – zum Beispiel zum Thema Unterhaltungselektronik. Was ist den Deutschen in diesem Bereich wichtig? Indirekte Antworten bietet hier die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Ausstattung privater Haushalte mit ausgewählten Gebrauchsgütern... (im Folgenden kurz: EVS Gebrauchsgüter 2013). Sie hat unter anderem ermittelt, welche Geräte aus dem Bereich Unterhaltungselektronik wie häufig in deutschen Haushalten anzutreffen sind. Den Spitzenplatz kann sich hier der gute alte CD-Player bzw. -Recorder sichern: 84,9 % der Haushalte besitzen ein solches Gerät. Ebenfalls sehr verbreitet ist die Digitalkamera (73,3 %), der DVD-Player bzw. -Recorder (70,8 %) sowie der Flachbildfernseher (67,1 %). Im Gegensatz zu diesen Geräten sind unter anderem ein digitaler Camcorder (12,4 %) oder ein Pay-TV-Receiver (17,7 %) eher seltener in deutschen Haushalten anzutreffen.

 

Ausgaben der Deutschen für Mobilität.jpg

 

Das häufigste Fahrzeug ist …

 

Statistiker sind immer für eine Überraschung gut. Mit ihrem Spürsinn und ihrer ausgeprägten Liebe zum Detail finden Sie Erstaunliches heraus: Geht es um die Ausstattung deutscher Haushalte mit Fahrzeugen, besitzen im Autoland Deutschland die meisten Haushalte natürlich … trara: ein Fahrrad! 71,3 Millionen Fahrräder gibt es laut EVS Gebrauchsgüter 2013 in privaten Haushalten. Der PKW nimmt aber mit insgesamt 42,3 Millionen zumindest Platz 2 ein, wobei 2,2 Millionen PKW geleast, 15 Millionen neu gekauft und 25,1 Millionen gebraucht gekauft wurden. Motorräder sind laut EVS Gebrauchsgüter 2013 hingegen nur mit 5,7 Millionen vertreten. Wie viele der Millionen Fahrräder im Keller oder in der Garage verstauben und wie oft sie tatsächlich genutzt werden, bleibt jedoch an dieser Stelle durch die Stichprobe unbeantwortet.

 

Ohne Kühlschrank geht gar nichts!

 

Heimtrainer oder Kühlschrank – was wäre Ihnen wichtiger? Natürlich der Kühlschrank, wäre die Antwort, ohne dass wir uns selbst zwangsläufig als Naschkatzen und Fitnessmuffel outen müssten. Dieses Ergebnis geht auch aus der EVS Gebrauchsgüter 2013 hervor. Einen Kühlschrank bzw. eine Kühl- und Gefrierkombination besitzen demnach 99,7 % der privaten Haushalte, einen Heimtrainer immerhin noch 24,6 %. Fragt sich, was die 0,3 % der Haushalte ohne Kühlschrank machen. Gerade auf der Suche nach einem neuen? Kalter Keller? Höhlenwohnung? Das verrät uns die Statistik leider nicht.

 

Fazit: Dieser Artikel bietet nur kleine Auszüge aus Statistiken, die direkt oder indirekt darlegen, wo unser Geld bleibt. Viele Ausgaben sind Pflichtausgaben, viele Anschaffungen notwendig, manche dienen aber auch unserem reinen Vergnügen. Ermitteln Sie doch einmal selbst, wie sich Ihre Ausgaben in dieser Hinsicht aufteilen! Ein Haushaltsbuch kann dabei ein probates Mittel zur Aufschlüsselung der einzelnen Kostenpunkte sein.

 

Cortal Consors Blog.png
Die wichtigen Punkte auf einen Blick:
 
  • Laut Statistischem Bundesamt (LWR 2011) gaben die deutschen Privathaushalte im Jahr 2011 im Durchschnitt 2.252 Euro pro Monat für ihren persönlichen Konsum aus.
  • Der Komplex Wohnen, Energie, Wohnungsinstandhaltung verursacht dabei die höchsten monatlichen Kosten.
  • In Sachen Unterhaltungselektronik dominiert laut EVS Gebrauchsgüter 2013 des Statistischen Bundesamtes der CD-Player.
  • In deutschen privaten Haushalten gibt es laut dieser Statistik mehr Fahrräder als PKW.
  • Fast jeder Haushalt besitzt laut der Statistik einen Kühlschrank, aber nur knapp ein Viertel einen Heimtrainer.