Die Deutsche EuroShop ist das Shoppingcenter-Unternehmen in Zeiten des wachsenden Online-Handels. Lesen Sie hier, wie das Unternehmen vom Offline-Geschäft profitiert.
Die Deutsche EuroShop ist das Unternehmen, das es mit dem wachsenden Online-Handel aufnimmt. Doch wie verhält sich die Aktie in Zeiten leerstehender Ladenlokale und sterbender Innenstädte? Im Bereich des Handels sind Anleger steigende Kurse eher von Online-Anbietern gewöhnt. Traditionelle Kaufhäuser kämpfen um ihr Bestehen, in vielen Innenstädten reihen sich günstige Geschäfte und die überall gleichen Ketten aneinander. Teilweise sind auch langfristige Leerstände zu beklagen. Wie also funktioniert eine Aktiengesellschaft, die sich komplett dem stationären Handel verschrieben hat?
Was ist die Deutsche EuroShop?
Die Geschichte der Deutschen EuroShop beginnt im Jahr 1997. Damals wird das Unternehmen als Vorratsgesellschaft unter dem Namen TORWA Beteiligungs-AG gegründet. Im Jahr 2002 erfolgt die Umfirmierung in Deutsche EuroShop und bereits zu Beginn des nächsten Jahres geht die Aktiengesellschaft an die Börse. Das Konzept der Deutschen EuroShop richtet sich von Beginn an bewusst gegen den aktuellen Trend. In einer Zeit, in der der Online-Handel stetig wächst und große Marktanteile des stationären Handels an sich reißt, setzt das Unternehmen auf das klassische Geschäft vor Ort. Die Deutsche EuroShop hält aktuell Beteiligungen an 20 Einkaufszentren, die meisten Objekte liegen in Deutschland. Im Ausland ist die Gesellschaft zu je 50 Prozent an City-Arkaden in Klagenfurt, Österreich, sowie an der Árkád in Pécs (Ungarn) beteiligt. In Polen hält die Deutsche EuroShop 74 Prozent der Galeria Baltycka in Danzig.
Hier finden Sie eine Übersicht über die Standorte der Einkaufszentren in Deutschland, an denen das Unternehmen beteiligt ist:
- A 10 Center, Wildau
- Altmarkt-Galerie, Dresden
- Phoenix-Center, Hamburg-Harburg
- Allee-Center, Hamm
- Rhein-Neckar- Zentrum, Viernheim
- City-Galerie, Wolfsburg
- Allee-Center, Magdeburg
- Herold-Center, Norderstedt
- Rathaus-Center, Dessau
- Billstedt-Center, Hamburg-Billstedt
- Stadt-Galerie, Hameln
- City-Point, Kassel
- Stadt-Galerie, Passau
- Main-Taunus-Zentrum, Sulzbach
- Forum Wetzlar, Wetzlar
- City-Arkaden-Wuppertal
- Saarpark-Center, Neunkirchen
Das Saarpark-Center ist der jüngste Zukauf der Deutschen EuroShop. Das Unternehmen hat am 06. Oktober 2016 eine 50-prozentige Beteiligung an diesem Einkaufszentrum erworben.
Die Anlagestrategie
Die Deutsche EuroShop wählt sehr gezielt einzelne Objekte aus, die eine hohe und relativ sichere Rendite versprechen. Der Anlageschwerpunkt liegt dabei in Deutschland: Investitionen in ausländische Shoppingcenter sollen 25 Prozent des gesamten Investitionsvolumens nicht überschreiten. Folgende Maßstäbe gelten für die Auswahl geeigneter Center:
- Die Investition erfolgt ausschließlich in Shoppingcenter.
- Geeignete Objekte müssen eine Mindestgröße von 15.000 Quadratmetern aufweisen. Büroflächen und andere, nicht für den Einzelhandel vorgesehene Flächen, dürfen nicht mehr als 15 Prozent der Erträge des gesamten Objekts ausmachen.
- Das Shoppingcenter muss in seinem Einzugsbereich mindestens 300.000 Einwohner erreichen.
- Ein Engagement in Neubauprojekte erfolgt erst, wenn eine Baugenehmigung vorliegt und mindestens 40 Prozent der Einzelhandelsfläche vermietet ist.
- Joint Ventures in der Planungsphase ohne Baugenehmigung und entsprechende Vermietung sind nur begrenzt möglich. Die Kosten der Projektentwicklung dürfen im Einzelfall fünf Prozent des Kapitals der Deutsche EuroShop AG nicht übersteigen. Insgesamt dürfen nicht mehr als zehn Prozent in die Projektentwicklung fließen.
- Das Unternehmen überprüft ständig die Entwicklung der im Portfolio enthaltenen Objekte und hält ausreichend freies Kapital zur Verfügung, um auf Veränderungen am Markt zu reagieren.
Die sorgfältige Auswahl der einzelnen Standorte sorgt für rentable Shoppingcenter, die sich bevorzugt in Innenstadtlagen befinden. Damit zeigt die Deutsche EuroShop deutlich, dass auch in Zeiten des boomenden Online-Geschäfts solide Renditen mit dem stationären Einzelhandel erzielt werden können.
A10 Center in Wildau, Quelle: http://www.deutsche-euroshop.de/
Die Deutsche EuroShop Aktie
Die Aktie der Deutschen EuroShop befindet sich zu knapp 82 Prozent in Streubesitz. Ca. 17 Prozent hält Alexander Otto, ein Mitglied der deutschen Unternehmer-Familie Otto, denen unter anderem die berühmten Versandhäuser Otto GmbH & Co KG und bonprix gehören. Seit dem Börsengang des Unternehmens erweist sich die Deutsche EuroShop-Aktie als weitgehend stabil und überzeugt überwiegend durch einen stetigen Kurszuwachs. Dabei hat die Aktie stark von der guten Entwicklung im Immobiliensektor profitiert. Dieser kommt jedoch vermehrt unter Druck, da die Bewertungen sehr hoch sind und offensivere Branchen, die stärker vom Wirtschaftswachstum profitieren, in den Fokus rücken. Von 2011 bis ins dritte Quartal 2016 konnte die Deutsche Euroshop ihre Profitabilität aber deutlich steigern. Denn am richtigen Standort kann der stationäre Einzelhandel nicht nur mit dem Online-Handel konkurrieren, sondern ist ihm durchaus überlegen. Viele Kunden schätzen es, Waren wie Schuhe oder Kleidung direkt vor Ort anzuprobieren, um Qualität und Sitz zu beurteilen. Shopping als angenehme und erholsame Freizeitbeschäftigung hat noch lange nicht ausgedient. Die aktuellen Analysteneinschätzungen sind daher mehrheitlich positiv.
Fazit:
- Die Deutsche EuroShop investiert ausschließlich in Shoppingcenter.
- Trotz des allgemeinen Trends zum Online-Shopping erzielt die Aktie solide Renditen.
- Die Auswahl der geeigneten Investitionsobjekte zeigt, dass der stationäre Handel einiges zu bieten hat und auch für Anleger attraktiv sein kann.
Wie schätzen Sie die Deutsche EuroShop ein? Haben Sie die Aktie in Ihrem Depot oder denken Sie über eine Anschaffung nach? Oder vertreten Sie die Position, dass ein Unternehmen, das allein auf Shoppingcenter setzt, überholte Strategien nutzt? Diskutieren Sie mit!