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Der Weg zum eigenen Unternehmen – Idee und Gründung

20.10.2016 09:40

Damit der Weg zum eigenen Unternehmen reibungslos verläuft, sind einige wichtige Kriterien zu beachten.

 

Die Selbstständigkeit ist ein Traum vieler Arbeitnehmer und Studienabsolventen, der sich mit einer klugen Geschäftsidee verwirklichen lässt, wenn einige weitere Voraussetzungen erfüllt sind. Dass Sie eine Geschäftsidee auf einem Gebiet verwirklichen, in dem Sie sich gut auskennen, ist die wichtigste Voraussetzung für Ihren unternehmerischen Erfolg.

 

Die erste Überlegung sollten Sie aber der Frage widmen, ob Sie selbst bereit sind, ein eigenes Unternehmen zu führen. Sind Sie bereit, in den nächsten Jahren auf den pünktlichen Feierabend, das ungestörte Wochenende und den Jahresurlaub zu verzichten? Eine Firmengründung ist besonders in der Anfangszeit sehr arbeits- und zeitintensiv.

 

Unternehmensgründung.jpg

 

Wann hat eine Geschäftsidee Aussicht auf Erfolg?

 

Wirklich gut ist eine neue Geschäftsidee, wenn für sie eine große Nachfrage besteht. Da solche Ideen immer seltener werden, sollten Sie sich vor der Gründung eines Unternehmens die folgenden Fragen stellen:

 

  • Welches Interesse haben mögliche Kunden an meinem Produkt/meiner Dienstleistung?
  • Sind Interessenten bereit, den notwendigen Preis zu bezahlen?
  • Wie erreiche ich die potenziellen Kunden mit einem möglichst geringen Werbeetat?
  • Wie ist die Konkurrenzsituation?

 

Um diese Fragen sicher zu  beantworten, sollten sie umfangreiche Recherchen betreiben. Analysen und Umfragen von Marktforschungsinstituten können dabei helfen. Haben Sie diesen Teil erledigt, sind Sie schon einen großen Schritt weiter auf dem Weg zum eigenen Unternehmen. Nun sollten Sie einen markanten Namen für Ihre Firma suchen, der nicht schon für ein anderes Unternehmen geschützt ist und sich eine entsprechende Internet-Domain sichern.

 

Soziale und wirtschaftliche Absicherung von Unternehmen und Unternehmern

 

In der Anfangsphase eines Unternehmens übersteigen die Kosten oft die Einnahmen. Sie sollten also in der Lage sein, eine längere Zeit ohne Einkommen zu überbrücken. Für mindestens sechs Monate sollten Sie Ihr eigenes Gehalt in der Unternehmens-Finanzierung berücksichtigen. Dabei ist auch zu beachten, dass Sie als Unternehmer selbst für Ihre Krankenversicherung und Altersvorsorge verantwortlich sind und Ihr Einkommen später versteuern müssen. Sie benötigen also

 

  • Persönliche Krankenversicherung (gesetzlich oder privat)
  • private Altersvorsorge
  • Rücklagen für Einkommens- und Umsatzsteuer

 

Auch Ihr Unternehmen benötigt unter Umständen Versicherungen, wie die

 

  • Betriebshaftpflichtversicherung
  • Inhaltsversicherung
  • Unfallversicherung
  • Unternehmens-Rechtsschutzversicherung

 

Unternehmensgründung als Nebengewerbe

 

Möchten Sie zunächst testen, ob Ihre Geschäftsidee Aussicht auf Erfolg hat und haben Sie die Möglichkeit, zumindest in der Anfangszeit neben Ihrer Berufstätigkeit selbstständig zu arbeiten, kann eine Unternehmensgründung als Nebengewerbe eine sinnvolle Chance sein. Sie ist jedoch nur möglich in Branchen, die nicht mit festen Öffnungszeiten während Ihrer regulären Arbeitszeit einhergehen.

 

Freiberufliche, handwerkliche oder künstlerische Tätigkeiten, die Sie zu Hause, im eigenen Atelier oder in einer eigenen Werkstatt dann wahrnehmen, wenn Ihre Zeit es zulässt, eignen sich sehr gut, um zunächst die Erfolgsaussichten des geplanten Unternehmens zu testen. In der Anfangszeit gehen die Aufträge oft nur schleppend ein, sodass Sie schrittweise aus Ihrem festen Angestelltenverhältnis aussteigen können, wenn die Selbstständigkeit mehr Zeit erfordert. Der Vorteil besteht insbesondere darin, dass Ihr Einkommen, Ihre Krankenversicherung und die Altersversorgung in der Anfangszeit gesichert sind.

 

Businessplan und Startkapital

 

Im Businessplan legen Sie selbst fest, wie Ihre Unternehmensidee umgesetzt werden soll, welche Ziele Sie sich für die ersten Jahre setzen und wie Sie die Finanzierung gestalten möchten. Dieser Teil ist besonders wichtig, da Sie hier festlegen, wie viele Investitionen notwendig sind, wie viel Gewinn erwartet werden kann und wie viel Startkapital in der Anfangsphase notwendig ist.

 

Benötigen Sie Startkapital von Kreditgebern oder aus öffentlichen Förderungen, sollte Ihr Businessplan ausreichen, um mögliche Geldgeber von Ihren Plänen zu überzeugen. Wichtig sind in diesem Zusammenhang realistische Schätzungen der erwarteten Umsätze und Kosten. Private Agenturen, die örtliche Arbeitsagentur und die Industrie- und Handelskammer können Sie dabei unterstützen. Sofern Sie das Startkapital nicht aus eigenem Vermögen aufbringen können, besteht die Möglichkeit, einen Kredit bei einer Bank aufzunehmen, die Gründungsförderung der Arbeitsagentur oder andere öffentliche Zuschüsse zu nutzen.

 

Alternativ ist auch eine Finanzierung durch Crowdfunding oder Venture Capital Gesellschaften denkbar – vorausgesetzt Ihre Geschäftsidee ist innovativ und hat entsprechende Wachstumschancen. Sie sollten jedoch mindestens 15 Prozent der Gründungskosten aus Eigenkapital aufbringen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW, bietet günstige Gründerdarlehen an und auch das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt Firmengründer mit einem Gründerstipendium.

 

Weg-zum-eigenen-Unternehmen.jpg

 

Freiberufler, Gewerbe, Rechtsform

 

Freiberufliche Tätigkeiten können Sie allein oder mit Mitarbeitern ausüben. Voraussetzung ist jedoch, dass die Tätigkeit unter die Definition für einen Freien Beruf fällt. Sie muss einen wissenschaftlichen, künstlerischen, schriftstellerischen, unterrichtenden oder erziehenden Charakter haben. Das Einkommenssteuergesetz enthält in Paragraph 18 eine Aufzählung möglicher Berufsfelder. Gewerblich ist Ihre Selbstständigkeit, wenn Sie etwas produzieren, verarbeiten oder verkaufen, wenn es also um eine Tätigkeit im Handwerk, in der Industrie und im Handel geht.

 

Diese beiden Formen der Selbstständigkeit unterscheiden sich insofern, dass bei einer freiberuflichen Tätigkeit keine Gewerbeanmeldung notwendig ist, keine Gewerbesteuer- und doppelte Buchführungspflicht besteht. Die Frage nach der Rechtsform stellt sich insbesondere dann, wenn Sie Ihr Unternehmen nicht alleine gründen oder Kapitalgeber mit in das Unternehmen aufnehmen möchten. Die Rechtsform beeinflusst unter anderem die innere Organisation des Unternehmens oder die finanzielle Haftung der Gründer, deswegen sollte man sich intensiv mit der Rechtsform beschäftigen und den Rat von Experten einholen.

 

Behörden und Institutionen

 

Vor der Unternehmensgründung sind einige behördliche Hürden zu überwinden. Dazu zählen

 

  • die Gewerbeanmeldung
  • Anmeldung des Unternehmens beim Finanzamt
  • Umsatzsteuer-Anmeldung
  • Einholung möglicher Genehmigungen abhängig von der Art des Unternehmens, zum Beispiel bei der Verarbeitung von Lebensmitteln oder in Pflegeberufen
  • Eintragung ins Handelsregister bei Gründung einer Kapital- oder Personengesellschaft
  • Anmeldung bei der Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer.

 

Fazit:

 

  • Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Firmengründung ist eine gute Geschäftsidee.
  • Für eine Unternehmensgründung ist eine Gewerbeanmeldung erforderlich, lediglich freiberufliche Tätigkeiten erfordern keine Gewerbeanmeldung.
  • Die Anmeldung bei der Industrie- und Handelskammer sowie Handwerkskammer ist verpflichtend.
  • In einigen Branchen sind zusätzliche Genehmigungen für eine Unternehmensgründung erforderlich.
  • Eine nebenberufliche Gründung des Unternehmens trägt zur Sicherheit in der Anfangsphase bei.

 

Wie denken Sie über eine Unternehmungsgründung als Nebengewerbe? Sehen Sie das als eine gute Absicherung oder halten Sie das für wenig effektiv? Teilen Sie uns Ihre Meinung gerne mit und diskutieren Sie mit anderen Usern.

1 Kommentar

Regelmäßiger Autor
Ok, alles klar, liest sich prima, wir sind gerade dabei, richtig live dann in 7/2017. Aber kann ich denn auch mein Geschäftskonto bei CB führen?