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Der EURO STOXX 50 – die größten europäischen Blue Chips

21.03.2019 12:52

Der EURO STOXX 50 stellt den wichtigsten europäischen Aktienindex dar. Erfahren Sie hier mehr über den Index.

 

Ende August 2018 machte die Nachricht Schlagzeilen, dass neben dem Energiekonzern Eon auch die Deutsche Bank zum 24. September 2018 ihren Platz im EURO STOXX 50 verliert. Das stellt eine schmerzhafte Zäsur in der Geschichte des Geldhauses dar, das einst als Global Player galt. Die Ursache für die Entfernung aus diesem europäischen Index liegt in der stark gesunkenen Marktkapitalisierung, die eine Folge des kontinuierlichen Wertverlustes der Deutsche Bank Aktien darstellt, und gegenwärtig bei nur noch rund 17 Milliarden Euro liegt (Quelle: Finanzen100, 29.01.2019).

 

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Das Aussortieren aus dem EURO STOXX 50 bedeutet für die Deutsche Bank einen enormen Reputationsverlust – immerhin gehört das traditionsreiche Geldhaus und die einzige systemrelevante Bank Deutschlands dann nicht mehr zum elitären Kreis der 50 wichtigsten europäischen, börsennotierten Unternehmen. In dieser Situation dürfte die Tatsache, dass die italienische Großbank Unicredit im Jahr 2016 das gleiche Schicksal erlitt, nur wenig Trost spenden. Im Gegensatz zur Deutschen Bank kommt das Bankhaus mit Sitz in Rom und Mailand jedoch mit seinen Sanierungsbemühungen gut voran. Aus diesem Grund halten es Beobachter auch nicht für ausgeschlossen, dass Unicredit in den nächsten Jahren der Wiederaufstieg in den EURO STOXX 50 gelingen könnte. Dagegen konnte sich Linde, der renommierte deutsche Hersteller von Gasen, darauf freuen, Ende September 2018 in den EURO STOXX aufgenommen worden zu sein.

 

Die Zusammensetzung des EURO STOXX 50

 

Der EURO STOXX 50 vereint als europäischer Aktienindex alle börsennotierten Konzerne, die im Euro-Währungsraum Rang und Namen haben. Er setzt sich aus den wichtigsten europäischen Standardwerten zusammen, für die auch die Bezeichnung Blue Chips gebräuchlich ist. Der EURO STOXX 50 existiert seit dem 26. Februar 1998. Die Ermittlung und Veröffentlichung der Werte des EURO STOXX übernimmt die STOXX Ltd., eine Tochtergesellschaft der Deutsche Börse AG. Der EURO STOXX 50 notiert ausgehend von der Indexbasis, die auf Basis der Werte am 31. Dezember 1991 mit 1.000 Punkten festgelegt wurde. Die Berechnung für Vergleichszwecke erfolgte bis ins Jahr 1986 zurück. Gegenwärtig finden sich so bedeutende europäische Konzerne wie BNP Paribas, ING Group, Unilever, Santander und Orange im EURO STOXX 50. Mit BMW, Daimler und Volkswagen sind auch die deutschen Autobauer in diesem Index vertreten. Darüber hinaus umfasst er einige weitere wichtige deutsche Aktiengesellschaften, unter anderem Bayer, SAP und die Deutsche Telekom.

 

Die Bedeutung des EURO STOXX 50

 

Die Entwicklung dieses Index spiegelt den gesamten europäischen Aktienmarkt und damit auch die konjunkturelle Lage beziehungsweise die Erwartungen wider, die Investoren in Bezug auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung in der Euro-Zone hegen. Der EURO STOXX 50 bildet die Basis vieler Indexfonds und -zertifikate. Die Aufnahme oder die Entlassung aus diesem Index hat in der Regel unmittelbare Auswirkungen auf den Aktienkurs des jeweiligen Wertes. Denn Fondsmanager müssen die neu aufgenommenen beziehungsweise herausgefallenen Werte in großem Umfang kaufen oder verkaufen, um den Index abzubilden.

 

Die Anforderungen für die Aufnahme in den EURO STOXX 50

 

Der EURO STOXX 50 vermittelt ein komprimiertes Bild der intensiv gehandelten, größten Aktien im Euro-Raum. Deswegen enthält er ausschließlich Aktiengesellschaften, die von vielen verschiedenen Anteilseignern gehalten werden und sich somit im Streubesitz befinden. Die Basis für die Einstufung als bedeutende europäische Top-50-Aktiengesellschaft liefert die Marktkapitalisierung. Alljährlich im September überprüfen die Analysten, die für den EURO STOXX 50 verantwortlich sind, die Zusammensetzung des Index. Zu diesem Zweck stellen sie aus dem EURO STOXX TMI, dem umfassenden europäischen Index, eine Selektionsliste der 60 Aktiengesellschaften mit der höchsten Marktkapitalisierung auf. Sie soll nach Möglichkeit 60 Prozent der 19 Sektoren des EURO STOXX TMI abdecken. Hinzu kommen alle Werte der bisherigen EURO STOXX 50, falls sie nicht in dieser Selektionsliste erscheinen sollten. Anschließend wird die sogenannte 40-60-Regel angewendet. Sie schreibt vor, dass jede Aktie, die zu den 40 größten Unternehmen auf der Selektionsliste gehört und bislang noch nicht zum EURO STOXX 50 gehört, automatisch aufgenommen wird. Dafür verlassen die EURO STOXX 50 mit der geringsten Marktkapitalisierung den Index. Darüber hinaus werden sämtliche im EURO STOXX 50 gelisteten Gesellschaften entfernt, die Platz 61 oder schlechter in der Selektionsliste belegen.

 

Fazit:

  • Die alljährlich durchgeführte Anpassung der Zusammensetzung des EURO STOXX 50 erfolgt nach transparenten und nachvollziehbaren Regeln.
  • Die Deutsche Bank muss den Index wegen einer nicht ausreichenden Marktkapitalisierung verlassen.
  • Experten gehen davon aus, dass diese Entwicklung den Aktienkurs der Deutschen Bank weiter unter Druck setzen wird.

Überraschte Sie das Ausscheiden der Deutschen Bank aus dem EURO STOXX 50? Wie beurteilen Sie das Auswahlverfahren des Index? Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion.

 

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