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Corona: Chance für die Digitalisierung in Deutschland

05.05.2020 12:14

Vor Corona galt Deutschland eher als „Digitalisierungs-Muffel“. Die Pandemie wirkt jetzt als Katalysator und beschleunigt das Arbeiten und Lernen via Internet.

 

Die Epidemie-bedingte Verlagerung der verschiedenen alltäglichen Aktivitäten in den virtuellen Raum funktioniert unterschiedlich gut. Doch es besteht große Entschlossenheit bei den Verantwortlichen, die Herausforderungen der Digitalisierung im Angesicht der COVID-19-Krise zu meistern. Die auftretenden Schwierigkeiten offenbaren Lernfelder, die wertvolle Optimierungsmöglichkeiten für gelungenes digitales Leben, Arbeiten und Lernen aufzeigen.

 

Online studieren – effizient lernen, nicht nur in Zeiten der Pandemie

Digitales Lernen avancierte an den deutschen Hochschulen bereits vor Corona zu einem Erfolgsmodell. Für Studierende ist es schon seit Jahren üblich, von digitaler Lernunterstützung in vielfältiger Form zu profitieren. Diese wird jetzt noch einmal verstärkt, um das Ende April beginnende Sommersemester 2020 trotz Pandemie erfolgreich durchzuführen. Neben Veranstaltungsaufzeichnungen gibt es in diesem Semester in den meisten Hochschulen E-Learning-Module und Studienberatung per Video-Chat.

 

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Auch die Schulen bemühen sich, nach ihrer Schließung die Unterrichtsversorgung auf digitale Weise sicherzustellen. Allerdings kämpfen sie dabei mit denkbar schlechten Rahmenbedingungen: Längst nicht jedem Kind stehen daheim ein Rechner und ein Internetzugang zur Verfügung. Fachleute zeigen sich von diesen Schwierigkeiten wenig überrascht: Das Center for European Policy Studies (CEPS) veröffentlichte im November 2019 eine Untersuchung über die Bedingungen für E-Learning in verschiedenen europäischen Ländern und den daraus abgeleiteten Index of Readiness for Digital Lifelong Learning. Hier belegt Deutschland den letzten Platz. Ganz anders in New York: Hier hat der Bürgermeister Bill de Blasio beschlossen, die Schulen bis Anfang September geschlossen zu halten. Lehrer unterrichten in dieser Zeit ausschließlich per Internet. Um allen Betroffenen die Teilhabe daran zu ermöglichen, ließ die Stadt New York bereits 175.000 Laptops an bedürftige Jungen und Mädchen verteilen. Es ist davon auszugehen, dass gerade durch die Krise Schwachstellen im Bereich der Digitalisierung deutlich werden. Experten vermuten, dass die Corona-Krise dadurch als Katalysator für die Digitalisierung Deutschlands wirkt.

 

Homeoffice und Digitalisierung des Arbeitslebens – es geht doch!

Noch im letzten Jahr wurde eine Studie des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) und des ZEW (Leibniz Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung) veröffentlicht, die ein ernüchterndes Resultat zeigte: Aus der 2018 durchgeführten Befragung von rund 16.000 Unternehmen aller Branchen und Größen ergab sich, dass nur 26 Prozent der teilnehmenden Betriebe ihren Mitarbeitern die Tätigkeit im Homeoffice anbot. Besser sah es in großen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern aus: Hier gaben immerhin 37 Prozent an, mobiles Arbeiten zu ermöglichen.

Corona führt zwangsweise zu einem radikalen Strategiewechsel: Um die Zahl der Neuinfektionen einzugrenzen, gab die Bundesregierung Anfang März die Empfehlung, möglichst von zu Hause aus zu arbeiten. Die überwiegende Anzahl der Unternehmen folgte diesem Aufruf. Für eine abschließende Bestandsaufnahme ist es jetzt, mitten in der Pandemie, mit Sicherheit noch zu früh. Doch im Großen und Ganzen scheint das Arbeiten im Homeoffice zu funktionieren. Den Mitarbeitern gefällt die mobile Tätigkeit überwiegend gut. Dies ergab eine vom Handelsblatt kürzlich veröffentlichte Umfrage unter 2.500 Angestellten, die vom Meinungsforschungsinstitut Civey durchgeführt wurde. Mehr als 85 Prozent sprachen sich für die Möglichkeit aus, im Homeoffice zu arbeiten.

 

Open Access – kostenlose Bildung und Kultur für alle

Es lohnt sich in Corona-Zeiten wirklich, im Netz zu surfen, um attraktive Lern- und Unterhaltungsangebote zu entdecken. Viele kulturelle Institutionen haben ihre Vorstellungen ins Internet verlegt. Neben Opern- und Ballettaufführungen finden Interessierte auch virtuelle Rundgänge durch Museen oder Autorenlesungen. Die 30-Tage-Testzeiträume von Streaming-Diensten wie Netflix, Spotify und Co. können sich gerade jetzt lohnen. Wer möchte, kann die Zeit nutzen, um sich mal wieder intensiver mit dem Thema Finanzen zu beschäftigen. Die Consorsbank Community bietet eine Plattform für den Start. Stellen Sie Ihre Frage an über 100.000 Finanzinteressierte und tauschen Sie sich aus.

 

In den Megatrend Digitalisierung investieren

 

In einer Zeit, in der menschlicher Kontakt so weit wie möglich verringert werden soll, wird der Umstieg auf Technologien in vielen Branchen wichtiger als je zuvor. Langfristig ist davon auszugehen, dass die Digitalisierung nicht nur eine größere Rolle in unserem Alltagsleben spielt, sondern auch die Bedeutung technologischer Lösungen für die Wirtschaft weiter zunimmt.  Die zukünftigen Märkte erfordern technologische Fortschritte und eine global vernetzte Bevölkerung. Dadurch eröffnen sich auch für Investoren neue Chancen. Informationen zum  Investieren in die Digitalisierung und zu weiteren Megatrends finden Sie hier.

 

Fazit:

  • Corona-Krise wirkt als Katalysator für die Digitalisierung
  • Universitäten weisen bereits einen hohen Grad an Digitalisierung auf
  • allgemeinbildende Schulen hinken im internationalen Bereich hinterher und müssen ihren Rückstand dringend aufholen
  • digitales Arbeiten im Homeoffice erweist sich in vielen Branchen als praktikabel

Was denken Sie: wird die Krise die Digitalisierung vorantreiben? Wir freuen uns auf Ihre Meinung.

1 Kommentar

Regelmäßiger Autor

Die CoronaKrise wirkt nicht nur als Katalysator für die Digitalisierung sondern auch für eine Besinnung auf  den heimischen Produktionsstandort.

 Nach meiner Auffassung werden unsere Big Player deren   Vorteile erkennen ,  es gilt den alten Spruch zu beherzigen "warum in die Ferne schweifen? sieh´das Gute liegt so nah".

Eine Gewinnmaximisierung nach  den Leitlinien des Turbokapitalismus dürfte nicht   mehr im Vordergrund stehen, die verlängerte Werkbank China erweist sich zu fragil,  um unsere Versorgungssicherheit , besonders im medizinische Bereich zu gewährleisten.