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Cloud und Datenschutz

19.02.2015 16:08

Die Cloud verspricht Flexibilität und Komfort – doch wie steht es um die Sicherheit und den Schutz Ihrer Daten?

 

Datenschwemme gleich Datenklemme?

 

Die Datenflut nimmt unaufhaltsam zu, nicht zuletzt, da wir über immer mehr Endgeräte verfügen, die Daten erzeugen. Notizen lassen sich unterwegs auf dem Tablet erstellen, Fotos und Filme lassen sich mit Smartphones, Digitalkameras und Tablets aufnehmen, mancher digitalisiert sogar sämtliche Unterlagen mithilfe von Scanner, Laptop oder PC, um dem Wunschtraum des papierlosen Büros näherzukommen.

 

Immer wieder stoßen wir angesichts der Datenflut aber auf Probleme: Wie sollen wir die Daten sicher speichern, um uns vor einem Verlust zu schützen? Wie können wir flexibel und bequem zwischen den diversen Endgeräten switchen, um unsere Daten immer zur Hand zu haben? Und wie lassen sich unsere Daten bequem mit anderen teilen?

 

Datensicherheit und Datenschutz.jpg

 

Die Cloud als Lösung?

 

Wie eine Wolke schwebt das Internet über uns – zwar irgendwie weit weg, aber dennoch ständig erreichbar. So abstrakt, wie uns das Internet manchmal vorkommt, ist es allerdings nicht: Geben wir unsere Daten aus der Hand, stellt sich auch hier die Frage, wie sicher sie verwahrt werden und wer außer uns Zugriff auf sie erlangen könnte.

 

Mögliche Mängel in Sachen Datensicherheit und Datenschutz sind daher erschreckende Szenarien – allerdings durchaus realistische, wie die folgenden Befunde und Reaktionen zeigen:

 

  • Die Verbraucherzentrale Bundesverband rief bereits 2011 angesichts der Datenschutzproblematiken bei der Cloud-Nutzung Politik und Wirtschaft auf, verbindliche Regelungen zu entwickeln.

 

Unberechenbar wie das Wetter?

 

Wie immer, wenn wir uns im Netz bewegen, ist auch bei Nutzung der Cloud besonderer Wert auf sichere Geräte, sichere Passwörter und sichere Internetzugänge zu legen. Aber selbst, wenn wir hier alles vorbildlich regeln, bleiben Gefahren und Risiken bestehen, die für das Cloud-Computing spezifisch sind. Die Kritik, der Cloud-Dienste ausgesetzt sind, fußt dabei nicht auf einem generellen Fortschrittspessimismus, sondern auf durchaus nachvollziehbaren Gründen.

 

Am drängendsten scheinen dabei die folgenden Probleme:

 

  • Verlust von Daten: Cloud-Anbieter können Konkurs anmelden, technischen Störungen erliegen oder Hacker könnten Daten löschen. Das Resultat könnte sein, dass Ihre sicher geglaubten Daten unwiederbringlich verloren gehen. 
  • Nutzung der Daten durch Unbefugte: Verschaffen sich Hacker Zugriff zum Cloud-Account, ist über den Datenverlust hinaus je nach gespeicherten Daten nahezu alles vorstellbar – angefangen beim Kreditkartenbetrug bis hin zum kompletten Identitätsdiebstahl. Cloud-Dienste sind dabei exponierte Ziele – für Hacker ist klar, dass es hier viel zu holen gibt. 
  • Datenschutzrichtlinien der Anbieter: In welchem Land Ihre Daten gespeichert werden, kann Einfluss auf das Niveau des gebotenen Datenschutzes besitzen. Auch der Anbieter selbst könnte Gelegenheit haben, auf Ihre Daten zuzugreifen und diese zu nutzen – zum Beispiel, um größer angelegte Nutzerprofile zu erstellen, die eventuell mehr über Sie verraten, als Ihnen lieb ist. 
  • Endgültige Löschung? Ein Papier zu schreddern ist einfach, Daten zu löschen hochkomplex. Dies gilt auch, ja insbesondere in Hinblick auf die Nutzung der Cloud. Sie müssen auf die Aussagen des Dienstes vertrauen und können die komplette Löschung Ihrer hinterlegten Daten nicht selbst prüfen.

 

Angesichts dieser und vieler weiterer Problematiken ließe sich zugespitzt sagen, dass Cloud-Dienste durchaus das Potenzial besitzen, noch unberechenbarer als das Wetter zu sein. Während Meteorologen zumindest oft treffende Voraussagen für das Wetter der nächsten Tage machen können, kann Ihnen schlussendlich niemand sagen, was mit Ihren Cloud-Daten geschehen wird, wenn nicht alles glatt läuft.

 

Ab in die Cloud, aber mit Regenschirm?

 

Sie möchten dennoch nicht auf die Flexibilität und den Komfort verzichten, den Cloud-Dienste versprechen? Dann sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen beherzigen, die Ihnen ähnlich wie ein Regenschirm bei schlechtem Wetter zumindest etwas Schutz bieten.

 

Bei einer Nutzung der Cloud kommt dabei unter anderem

 

  •   der Datenverschlüsselung,
  •   der umsichtigen Auswahl der Daten und
  •   der kritischen Auseinandersetzung mit AGB und Datenschutzrichtlinien der Anbieter

hohe Bedeutung zu.

 

Und wie bei einem echten Unwetter sollten Sie sich nicht allein auf einen Regenschirm verlassen: Suchen Sie sich einen Unterschlupf, der mehr Sicherheit verspricht – in Sachen Cloud bedeutet dies immer, Back-ups auch außerhalb der Cloud anzulegen.

 

Was Sie als Privatanwender über die Cloud darüber hinaus wissen sollten und welche weiteren Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll erscheinen, erfahren Sie im Bürger-Portal des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Wer die Cloud geschäftlich nutzen möchte, scheint angesichts der rechtlich kritischen Lage auf die Beratung durch Fachleute angewiesen.

 

Sicherheit im Internet.jpg

 

Die weiteren Aussichten: weniger bewölkt?

 

Die Problematiken, mit denen das Cloud-Computing zu kämpfen hat, sind beachtlich. Dies ist allerdings kein hinreichend zwingender Grund dafür, die bequeme Technologie in alle Zukunft zu verteufeln. Vielmehr ist die derzeitige Ausgangssituation Ansporn für Fachleute, in die Hände zu spucken und an Lösungen zu arbeiten, welche die Cloud sicherer machen bzw. die Anwender von der bereits gebotenen Sicherheit überzeugen. Dies scheint vor allem im unternehmerischen Kontext besonders relevant.

 

Tatsächlich gibt es bereits heute einige Zertifizierungen. Welche das sind, erfahren Sie auf den Internetseiten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Darüber hinaus sei auf das Pilotprojekt „Datenschutz-Zertifizierung von Cloud-Diensten“ des Kompetenzzentrums des BMWi-Technologieprogramms „Trusted Cloud“ hingewiesen, über das Sie in dieser Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie mehr erfahren. Für kleine und mittelständische Unternehmen dürfte zudem der Leitfaden für sicheres Cloud Computing der BITKOM interessant sein.

 

Alternativen zur Cloud: Gewitterwolken meiden?

 

Mit gängigen Methoden zur Datenspeicherung lassen sich zwar mitunter datenschutzrechtliche Probleme umschiffen, der Komfort bleibt hier allerdings manchmal auf der Strecke. Auch in Sachen Datensicherheit sind klassische Lösungen wie die externe Festplatte nur bedingt befriedigend.

 

Pfiffig erscheint es da, einen Mittelweg zwischen Cloud und klassischen Datenspeichern zu gehen und sich eine eigene Speicherlösung zu basteln. Wie dieses zum Beispiel mithilfe eines Netzwerkspeichers funktionieren kann, klärt ein auf sueddeutsche.de erschienener Artikel. Netzwerkspeicher fungieren dann als private Cloud, sodass die eigenen Daten zumindest nicht mehr ganz direkt von einem Anbieter abhängig sein müssen.

 

Cortal Consors Blog.png

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

 

  • Datensicherheit und Datenschutz sind mitunter bedeutende Schwachstellen bei der Nutzung der Cloud.
  • Signifikante Risiken sind unter anderem der Verlust von Daten, die Nutzung von Daten durch Unbefugte (Hacker), die Inhalte der Datenschutzrichtlinien der jeweiligen Anbieter, drohende Verstöße gegen das Bundesdatenschutzgesetz sowie die fragliche endgültige Löschung von Daten.
  • Elementare Vorsichtsmaßnahmen wie die Datenverschlüsselung, eine bedachte Auswahl von Daten, die Anwender in der Cloud speichern, und die kritische Auseinandersetzung mit den AGB und Datenschutzrichtlinien der Cloud-Anbieter erscheinen notwendig.
  • Darüber hinaus sind Zertifizierungen, Anleitungen zur sicheren Nutzung der Cloud sowie IT-Beratung vor allem im geschäftlichen Bereich relevant.