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Black Friday: Etwa 300 deutsche Händler sind dabei

23.11.2017 11:45

Black Friday: Der US-Trend gewinnt hierzulande an Fahrt. Immer mehr Händler beteiligen sich mit einem reichhaltigen Sortiment. Doch lohnt sich der Schnäppchen-Tag überhaupt?

 

Ein Freitag mit Super-Sales, Schnäppchen und Sonderangeboten, als gäbe es kein Morgen mehr: Einen Tag nach dem Thanksgiving-Feiertag fällt in den USA am 24. November 2017 der Startschuss für das lukrative Weihnachtsgeschäft. Die nächste Schnäppchenjagd findet am Cyber Monday statt.

 

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Amerikaner nutzen den sogenannten „Black Friday“ als Brückentag für den Kauf erster Weihnachtsgeschenke. Deshalb verführen zahlreiche Geschäfte in jahrzehntelanger Tradition mit befristeten Sonderangeboten und hohen Rabatten zum Kauf. Vor den Geschäften bilden sich lange Schlangen.

 

„Black Week“ oder „Cyber-Woche“: Das Vorbild des „schwarzen Freitags“ läutet auch in Deutschland das Weihnachtsgeschäft ein. Seitdem Amazon 2006 den Black Friday hierzulande mit durchschlagendem Erfolg einführte, gewinnt der neue Trend auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Machten 2015 nur ein Viertel der Online-Händler mit, sind es mittlerweile fast 300 Online-Shops – mit steigender Tendenz. Übrigens: Händler dürfen in Deutschland den Begriff „Black Friday“ nicht mehr nutzen, da er seit 2016 geschützt ist.

 

Kaufrausch vor dem Fest der Nächstenliebe – welcher Händler macht mit und wer kauft?

 

Hierzulande springen vor allem Onlinehändler und große stationäre Handelsketten auf den US-Trend auf. Neben dem Vorreiter Amazon zählen Händler wie Conrad, Saturn oder Media Markt mit vergünstigten High-Tech- und Elektronikartikeln zu den aktiven Teilnehmern. Hinzugesellt haben sich inzwischen

 

  • Galeria Kaufhof
  • Zalando
  • C & A
  • Urban Outfitters
  • Asos
  • Gravis

 

Nicht nur bekannte Händler nehmen am Black Friday teil, sondern auch andere Anbieter. So boten zum Beispiel schon Fitness-Clubs am schwarzen Freitag eine verbilligte Jahresmitgliedschaft an. Namen und Zahl der Teilnehmer werden erst kurzfristig bekannt gemacht, damit keine Käufe auf den Black Friday verschoben werden. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov aus dem Jahr 2016 wollen vor allem jüngere Deutsche den Schnäppchentag für günstige Käufe nutzen. Dabei bevorzugen 50 % von ihnen das Online Shopping. Ältere Zielgruppen üben sich noch in Zurückhaltung.

 

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Tablets, Flachbild-TV, Mode oder Waschmaschinen – was geht am besten?

 

Erfahrungsgemäß gehen Fernseher, Laptops, Handys und Digitalkameras bei solchen Verkaufsaktionen am häufigsten über den Ladentisch. Doch umfassen die Angebote nicht mehr nur High-Tech, sondern mittlerweile ebenfalls:

 

  • Spielzeug
  • Kleidung und Schuhe
  • Soundstationen
  • Kühlschränke, Waschmaschinen und Geschirrspüler
  • Fitnessclub-Mitgliedschaften

 

Oft sind die Angebote auf kürzere Zeiträume von 30 Minuten und meistens auf 24 Stunden begrenzt. Oder die Rabatte gelten über den Black Friday und Cyber Monday hinaus bis zum nächsten Wochenende. Nur wenig deutsche Händler stellen in ihren Online-Shops Blitzangebote nach dem Strickmuster von Amazon ins Netz.

 

Einsparpotenzial trotz Preisknaller nur bei etwa 15 Prozent

 

Die Rabatte fallen je nach Produktgruppe unterschiedlich hoch aus. Erfahrungsgemäß werden Elektronikartikel und Unterhaltungsprodukte sehr günstig angeboten. Zum Beispiel markierten 2015 die Preise für Smartphones und Tablets am Black Friday ihren Tiefststand. Elektronik und Kleidung gab es bei Amazon traditionell immer zu wirklich günstigen Preisen. Allerdings ist der Preisnachlass oft nicht „echt“, da vorher hochgesetzte Preise die Basis für den Preisnachlass bilden. In manchen Fällen basieren die Rabatte auf freibleibenden Preisvorschlägen der Hersteller. Infolge der Preisknaller neigen Kunden dazu, mehr zu kaufen als beabsichtigt und sparen durchschnittlich nur 15 Prozent. Die Nutzung von Preissuchmaschinen kann vor bösen Überraschungen schützen.

 

Black Friday: Deutschland als Umsatz-Waisenkind gegenüber den USA

 

Hierzulande rufen Black Friday und Cyber Monday noch nicht den Hype mit langen Schlangen hervor wie in den USA. Gründe hierfür sind:

 

  • Es fehlt ein passender Feiertag im November.
  • Shopping in Deutschland ist keine ähnlich ausgeprägte Freizeitbeschäftigung wie in den USA

 

Jenseits des großen Teichs spülen die Super Sales am Black Friday pro Jahr etwa 50 Mrd. US-Dollar in die Kassen der Shops. In Deutschland verzeichneten die Händler 2015 an den Schnäppchentagen einen Umsatz von etwa 924 Mio. € nach 300 Mio. € im Vorjahr. Im November und Dezember erwirtschaftet der Onlinehandel inzwischen gut 25 Prozent seiner Jahresumsätze, so eine Erhebung des Handelsverbandes Deutschland (HDE). Der stationäre Handel erreicht in dieser Phase weniger als 20 % des Gesamtumsatzes. Nach dem GfK Consumer Panel verharrte der Umsatz von Kleidung und Schuhen in den vergangenen Jahren im November auf gleichem Niveau. Die Zahl der verkauften Stücke sowie der im Preis reduzierten verkauften Modeartikel blieb unverändert. Nach einer Studie von PYONE, Statista und B+S Card Service entfielen 18 % der gesamten Einkäufe im November 2015 auf den Black Friday und Cyber Monday. Der Einkaufswert lag bei etwa 93,13 € gegenüber 81,74 € im Vorjahr. 2015 orderte die Hälfte der Käufer am schwarzen Freitag Tablets und Smartphones und sorgte für rund 33 % des Gesamtumsatzes.

 

Fazit:

  • Beim Black Friday machen etwa 300 deutsche Händler mit
  • Fernseher, Laptops und Handys gehen am häufigsten über den Ladentisch
  • Inzwischen gibt es auch Waschmaschinen, Koffer oder Fitnessclub-Mitgliedschaften mit einem satten Rabatt
  • Trotz Preisknaller sparen Kunden durchschnittlich nur 15 Prozent
  • Im Vergleich zu den USA ist Deutschland am Black Friday ein Umsatz-Waisenkind

 

Haben Sie auch schon die Schnäppchen-Angebote am Black Friday und Cyber Montag genutzt? Teilen Sie uns im Kommentar Ihre Erfahrungen mit!