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Apple: Das Geschäft mit der Evolution

20.06.2017 10:37

Ist Apple noch zu wirklichen Innovationen fähig?

 

Die Boston Consulting Group ermittelt jedes Jahr ein Ranking der 50 innovativsten Unternehmen der Welt. Seit 2005 führt Apple diese Liste ununterbrochen an. Ob der Konzern auch 2016 auf dem ersten Platz landet, ist fraglich – immer häufiger gibt es Stimmen, die behaupten, Apples Innovationskraft ginge verloren.

 

Den Höhepunkt der Innovationskraft erreichte Apple zweifelsohne 2007, als der Konzern mit dem ersten iPhone die Mobilfunkbranche revolutionierte. Noch heute sorgt das iPhone für rund zwei Drittel der Umsätze des Unternehmens. Das Problem ist jedoch, dass der Smartphone-Markt bis auf wenige Länder gesättigt ist. Chinesische Marken wie Xiaomi drängen mit immer leistungsfähigeren Geräten auf die Märkte und bieten ihre Smartphones zu einem Bruchteil des Preises eines iPhones an.

 

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Nur wenige Innovationen

 

Derweil begnügte sich Apple im Jahr 2015 mit vergleichsweise kleinen Neuerungen an seinen Telefonen. Die auffälligste neue Funktion ist der 3D-Touch: Neben den allseits bekannten Gesten wie Wischen und Tippen erkennt das Telefon außerdem den Druck, mit dem diese Bewegungen ausgeführt werden und reagiert entsprechend. Es ist zu erwarten, dass auch die zukünftigen iPads durch diese Technologie eine Art rechte Maustaste bekommen.

 

Neben dem mit dieser Funktion ausgestatteten iPhone 6s stellte Apple auf der letzten Keynote am 9. September 2015 das iPad Pro vor, ein übergroßes iPad, das mit einem Stylus bedient werden kann. Auch dies zeugt auf den ersten Blick nicht von durchschlagender Innovationskraft – bezeichnete Steve Jobs doch bei der Vorstellung des ersten iPhones den Eingabestift als Auslaufmodell. Warum Apple nun doch einen für sein neuestes iPad anbietet? Weil die Konkurrenz von Microsoft und Samsung damit großen Erfolg hat. Das ist nicht gerade ein Zeichen für wahre Innovationskraft.

 

Ist Apples Zeit als Innovationsführer vorbei?

 

Betriebswirtschaftlich gesehen ist es kein Geheimnis, dass der Erfolg innovativer Unternehmen in Zyklen verläuft. An erster Stelle steht eine neue Technologie. Wird diese in ein erfolgreiches Produkt verwandelt, reitet das Unternehmen eine Zeit lang auf der Erfolgswelle. Dann kommen die Nachahmer: Sie bilden die Funktionen nach und bieten ein gleichwertiges Produkt zu günstigerem Preis. So wird eine Funktion zum Mainstream und der ursprüngliche Innovator ruht sich im ungünstigsten Fall auf seinem Erfolg aus. Dies, so kritische Analysten, sei gerade bei Apple der Fall. Damit beginge der Konzern den gleichen Fehler wie Windows kurz vor der Wachablösung durch Apple Anfang des aktuellen Jahrtausends.

 

Ironischerweise ist es der ewige Konkurrent Microsoft, der aktuell mit dem plattformübergreifenden Windows 10 und innovativen Produkten wie den Surface-Modellen (inklusive Stylus) wieder zum Angriff übergeht. Einige Analysten glauben daran ablesen zu können, dass die Zeiten von Apple als echter Innovationsführer vorbei sind.

 

Wer die besten Inhalte bietet, gewinnt

 

Bei einem Blick auf die Erfolge Apples in den vergangenen 15 Jahren fällt auf, dass kaum ein Produkt ohne die dazugehörigen Inhalte erfolgreich gewesen wäre: iPod und iPhone wären ohne iTunes und den App Store sicherlich keine so großen Erfolge geworden. Filme, Musik, Bücher oder Serien per Mausklick und zu fairen Preisen auf das gewünschte Endgerät zu streamen ist bequem, vor allem, wenn die Auswahl stimmt. In einer Zeit, in der physische Datenträger für Filme, Musik, Videospiele und andere Medien ausgedient haben, gewinnt der Anbieter, der sowohl funktionierende Endgeräte als auch die beste Auswahl an Inhalten für das Gerät bieten kann. Das gilt  für Anwendungen für Unternehmen sowie für Unterhaltungselektronik.

 

  

So erscheint es sinnvoll, dass Apple weiter eifrig an seiner Set-Top-Box Apple TV arbeitet und dort vor allem die Benutzerführung verbessert. Unter anderem soll es möglich sein, gewünschte Serien und Filme bei mehreren Streaminganbietern gleichzeitig zu suchen und damit nicht auf iTunes beschränkt zu sein.  Der Konzern arbeitet also langsam daran, der Dreh- und Angelpunkt der Wohnzimmerunterhaltung zu werden – möglicherweise gar mit eigenen Film- und Serienproduktionen, wie aktuell gemutmaßt wird. Außerdem halten sich Gerüchte über ein Apple-Auto, womit der Konzern in einen ganz neuen Bereich vorstoßen würde, inklusive aller Risiken und Wachstumschancen.

 

Apple ist bei Computern und Unterhaltungselektronik ausgezeichnet aufgestellt

 

Am Finanzmarkt spiegelt sich der weitverbreitete Pessimismus hinsichtlich der Innovationskraft wider: 2015 verlor die Aktie an Wert und auch im Jahr 2016 zeigte der Kurs bisher nach unten. Allerdings muss dies kein langfristiger Trend sein, denn mit seinen Produkten ist Apple in vielen wichtigen Kategorien gut aufgestellt. Der wichtigste Faktor für einen erneuten Kursanstieg der Aktie ist die Weiterentwicklung des iPhone und damit zusammenhängende Umsatzsteigerungen.

 

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Fazit:

 

  • Greifbare Innovationen bringt Apple immer seltener auf den Markt.
  • Apples Hauptprodukt, das iPhone, kämpft mit einem gesättigtem Smartphone Markt und starker Konkurrenz.
  • Die Apple-Aktie verlor 2015 stark an Wert.
  • In Zukunft sollte Apple die Inhalte ausbauen.
  • Gerüchte über ein Auto von Apple halten sich hartnäckig.

Welche Geräte erwarten Sie in Zukunft von Apple und welche Geräte fehlen Ihrer Ansicht nach noch im Firmenportfolio? Lassen Sie uns an Ihren Ideen teilhaben!

 

Eingebundene Videos im Consorsbank Blog haben lediglich informativen Charakter und spiegeln nicht zwingend unsere Meinung wider.