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Amazon - nicht nur eCommerce

18.12.2018 08:40

Die Geschäftsaktivitäten von Amazon drehen sich nicht nur um eCommerce. Das Tochterunternehmen Amazon Web Services bietet Cloud Computing an - und ist dabei internationaler Marktführer.

 

Das IT-Unternehmen Amazon Web Services wurde im Jahr 2006 gegründet und hat sich zu einem wichtigen Umsatz- und Ergebnisbringer im Amazon Konzern entwickelt. Von Anfang an richtete sich das Angebot an professionelle Kunden. Sie erhielten durch Amazon Web Service eine praktische Plattform beziehungsweise IT-Infrastruktur.

 

Maximale Flexibilität und exzellente Qualität – die Amazon Cloud

 

Amazon hat mit seinem Web Computing frühzeitig eine Marktlücke entdeckt und besetzt. Seine Elastic Compute Cloud zeichnet sich durch kurzfristige Verfügbarkeit und hohe Zuverlässigkeit aus. Kunden können die Server sowohl über Microsoft Windows Server als auch mithilfe von Linux-Distribution nutzen. Sie speichern auf der Amazon Cloud umfangreiche Datenmengen oder nutzen den Service für Anwendungen. Amazon Web Services verzichtet im Gegensatz zu anderen Cloud-Anbietern auf feste Vertragslaufzeiten.

 

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Die Abrechnung der in Anspruch genommenen Cloud-Leistungen erfolgt in kleinstmöglichen Einheiten: Anwender können die Nutzung der Cloud per Stunde oder sogar nach Sekunden abrechnen. Dies stellt einen großen Vorteil für Start-Ups und andere IT-Pioniere dar, die in der Anfangsphase meist über wenig Geld für Investitionen verfügen. Selbstverständlich können Kunden auch jederzeit kündbare Abonnements für Dienstleistungen bei Amazon Web Services zu besonders günstigen Preisen abschließen.

 

Mittlerweile zählen viele Weltkonzerne zu den Nutzern dieser Dienstleistung, wie beispielsweise die Hotelkette Kempinski oder der Versicherungsspezialist Talanx. Auch zahlreiche deutsche DAX-Konzerne gehören zur Kundschaft von Amazon Web Services.

Darüber hinaus punktet Amazon Web Services damit, dass sämtliche Inhalte auf dem jeweiligen Arbeitsspeicher vollständig gelöscht werden, sobald der Nutzer die entsprechende Instanz stoppt. So sind Anwendungen auf der Cloud von Amazon extrem sicher. Dies gilt auch in anderer Hinsicht: Viele Nutzer außerhalb der USA stören sich an dem aus ihrer Meinung nach mangelndem Schutz von Informationen, die auf amerikanischen Clouds oder Servern gespeichert sind. Amazon Web Services hat darauf reagiert, indem es diesen Kunden mit Sitz in den USA die Möglichkeit bietet, Rechenzentren an anderen Standorten auszuwählen, wie zum Beispiel Deutschland oder Irland, um dort von höheren Schutzstandards zu profitieren. Außerdem können Nutzer auf Wunsch ihre Daten, die sie auf einer Cloud von Amazon Web Services speichern, selbst verschlüsseln, um einen nicht autorisierten Zugriff darauf zu verhindern.

 

Amazon Web Services als zuverlässige Cash Cow für den Mutterkonzern

 

Die schnelle Entwicklung dieser Amazon Tochter zum Marktführer für Cloud Computing, der nach seriösen Schätzungen knapp ein Drittel des Weltumsatzes erbringt, haben die meisten Experten in dieser Form nicht für möglich gehalten. Genauso positiv überrascht zeigen sich Finanzanalysten von den hohen Gewinnen, die Amazon Web Services Jahr für Jahr zuverlässig zum Gesamtergebnis des Konzerns beisteuert. In den letzten Jahren konnte die Amazon Konzerntochter Umsatzrenditen im hohen zweistelligen Prozentbereich verzeichnen. Anfang Februar 2018 veröffentlichte Amazon glänzende Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017. Der führende Online-Händler hat einen Konzernumsatz von knapp 178 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet und damit über 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei konnte die Tochter Amazon Web Services sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn am meisten zulegen: Der Cloud-Anbieter steigerte seinen Umsatz auf 17,5 Milliarden Dollar und damit um stolze 43 Prozent, das operative Ergebnis erreichte 4,3 Milliarden US-Dollar und lag damit um mehr als 39 Prozent über dem Vorjahresgewinn. Die attraktiven Renditen, die Amazon Web Services erzielt, sind umso beachtlicher, als das Unternehmen sich in einem hart umkämpften Wettbewerbsumfeld bewegt, auf dem es in den letzten Jahren zu massiven Preissenkungen kam.

 

Die Zukunft der Amazon Tochter

 

Die Aussichten für Amazon Web Services sind exzellent: Cloud Computing stellt einen ausgesprochenen Wachstumsmarkt dar, die Umsätze der Branche steigen jedes Jahr um mindestens 40 Prozent. Die Amazon Tochter plant die Ausweitung ihres Angebots auf weitere Regionen, unter anderem auf Schweden, Bahrain und Hongkong. Amazon Web Services gehört damit zu den wertvollsten Bestandteilen des Konzerns, der seinen Chef Jeff Bezos mit einem geschätzten Vermögen von 170 Milliarden US-Dollar zum reichsten Mann der Welt machte. Ohne Zweifel hat das erfolgreiche Tochterunternehmen mit den hervorragenden Wachstumsperspektiven auch einen Anteil daran, dass die Amazon-Aktie mit einer Notierung von 2050 US-Dollar Anfang September einen Börsenwert von einer Billion US-Dollar erreichte. Nach Apple ist Amazon das zweite Unternehmen, das diese Schallmauer durchbrochen hat. Fachleute schätzen, dass der Wert von Amazon Web Services mehr als 80 Milliarden US-Dollar beträgt und spekulieren über einen lukrativen Verkauf des erfolgreichen Tochterunternehmens. Die Blaupause für eine derartige Transaktion könnte die Abspaltung von PayPal aus dem Google-Konzern liefern.

Wie schätzen Sie die Zukunft von Amazon Web Services ein? Glauben Sie, dass es zu einem Verkauf der Erfolgstochter von Amazon kommt? Wir freuen uns darauf, Ihre Meinung zu diesem Thema zu erfahren.

 

Fazit:

 

  • Amazon Web Services bietet Cloud Computing an und stößt mit seinen Dienstleistungen weltweit bei Kunden aus vielen verschiedenen Branchen auf große Nachfrage
  • Das Tochterunternehmen hat glänzende Zukunftsaussichten und trägt in erheblichem Umfang zum Konzernumsatz und -ergebnis von Amazon bei
  • Der Börsenwert von Amazon hat auch dank Amazon Web Services den Wert von einer Billion US-Dollar überschritten