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Amazon: durch Übernahmen zum führenden Onlinehändler

12.04.2016 15:46

Der Marktführer des Internethandels hat wie alle anderen klein angefangen. Lesen Sie im Folgenden wie Amazon zum mächtigsten Onlineshop weltweit wurde.

 

Amazon begann als einfache Online-Buchhandlung und entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zur Blaupause für E-Commerce-Unternehmen weltweit. Das rasante Wachstum seiner Firma verdankt Amazon-Gründer Jeff Bezos vor allem seiner Weitsichtigkeit. Die Übernahme interessanter Start-ups erweiterte das Portfolio des Unternehmens um zukunftsweisende Technologien.

 

Online-Händler Amazon.jpg

 

Exklusive Funktionen für ein besseres Kauferlebnis

 

Bevor Jeff Bezos mit seinem Unternehmen startete, erstellte er eine Liste von Produkten, die sich besonders gut online verkaufen lassen: CDs, Soft- und Hardware sowie Videos und Bücher. Als die junge Firma 1995 ihren ersten Artikel, das Fachbuch „Fluid Concepts and Creative Analogies: Computer Models of the Fundamental Mechanisms of Thought“, verkaufte, war das schnelle Wachstum noch nicht abzusehen.

 

Drei Jahre nach der Gründung begann Bezos mit der Übernahme von Unternehmen, die in unterschiedlicher Weise zum Erfolg von Amazon beitrugen. Die erste Übernahme betraf die Firma „PlanetAll“, die heute weitgehend unbekannt ist.

 

Das 1996 im Umfeld der Harvard Business School und dem Massachusetts Institute of Technology gegründete Start-up war das erste soziale Netzwerk der Welt. Amazon stellte den Dienst von PlanetAll schon zwei Jahre nach der Übernahme ein, zu diesem Zeitpunkt hatte Jeff Bezos bereits wichtige Funktionen des Start-ups in sein Unternehmen eingebaut. Dazu gehörte unter anderem der Algorithmus, auf Basis dessen heute Produktvorschläge eingeblendet werden.

 

Im Fokus: Wettbewerber und wichtige Technologieführer

 

Amazon bemühte sich schon früh um die Übernahme von Konkurrenten im Onlinehandel, sowohl in den USA als auch weltweit. 1998 kaufte Amazon den Anbieter Telebuch, der bis dahin der führende deutsche Onlinehändler für Bücher war. Ein halbes Jahr nach der Übernahme wurde aus Telebuch.de Amazon.de – und ein potenzieller Konkurrent war von der Bildfläche verschwunden.

 

Die Übernahmen von Amazon können in zwei Strategien aufgeteilt werden: Akquisitionen, mit denen die Reichweite des Händlers ausgeweitet und Konkurrenz aufgekauft wird, und solche, mit denen sich der E-Commerce-Riese wichtige Technologien für zukünftiges Wachstum und neue Geschäftsfelder sichert. Neben PlanetAll sei hier beispielhaft die Übernahme des niederländischen Unternehmens Liquavista im Jahr 2013 erwähnt, das für Amazon wichtige Displaytechnologien für seinen E-Reader „Kindle“ entwickelt. Künftig könnten farbige E-Paper-Displays den Markt revolutionieren.

 

Die Zukunft: Verkürzung der Lieferzeiten, Lieferdrohnen und Streaming

 

Auch der Kauf von Kiva Systems, einem Spezialisten für automatisierte Logistik, fällt in diese Kategorie. Die Firma entwickelte Systeme, die Artikel in Lagerhallen finden und automatisiert mit Robotern zu Verpackstationen transportieren. Das Interesse von Amazon an solchen Technologien ist offensichtlich: Durch den Einsatz einer intelligenten Lagerhaltung lassen sich Kosten sparen und Versandzeiten verkürzen. Seit der Übernahme von Kiva Systems werden die Technologien nur noch bei Amazon genutzt und stehen Wettbewerbern nicht mehr zur Verfügung.

 

 

Inzwischen firmiert der Ableger unter dem bezeichnenden Namen „Amazon Robotics“. Der Bereich Robotik ist für die weitere Entwicklung von Amazon entscheidend: Kurze Lieferzeiten und die ständige Verfügbarkeit einer Vielzahl an Artikeln sind zwei der Hauptgründe für den Erfolg des Konzerns. Daher ist es essenziell, dass Amazon weiterhin Technologien erschließt, die dem Ideal einer Lieferung innerhalb von weniger als einer Stunde näherkommen. Möglich ist dies durch eigene Entwicklungen oder durch geschickte Übernahmen von Technologieführern in diesem Bereich. Ein Schritt dahin ist die Entwicklung eigener Drohnen für die schnelle Paketzustellung – eine Marktreife wird allerdings erst in einigen Jahren erwartet.

 

 

Einen anderen Ansatz verfolgt Amazon seit ungefähr 2005. Vier der fünf wichtigsten Produkte von Amazon lassen sich inzwischen auch digital und somit innerhalb von Sekunden nach der Bestellung ausliefern: Musik, Videos, Software und Bücher. Deshalb übernahm der Konzern auf diesem Gebiet eine Reihe wichtiger Firmen wie BookSurge, einen Anbieter von Print-on-Demand-Büchern, den Hörbuchanbieter Audible sowie die Online-Videoverleih LoveFilm. Mithilfe ihrer Technologien und ihres Kundenstamms arbeitet Amazon weiter an seinem Streamingdienst, der Filme, Serien, Musik und Bücher sofort abrufbar macht.

 

Fazit:

 

  • Durch geschickte Übernahmen hat sich Amazon zum wichtigsten E-Commerce-Anbieter entwickelt.
  • Im Fokus der Übernahmen stehen Wettbewerber und relevante Technologieführer Technologieführer auf diesem Gebiet sind auch für andere Technik-Riesen wichtige Übernahmekandidaten.

 

Welches Entwicklungspotenzial sehen Sie bei Amazon? Diskutieren Sie dieses Thema gerne in den Kommentaren!

 

Eingebundene Videos im Consorsbank Blog haben lediglich informativen Charakter und spiegeln nicht zwingend unsere Meinung wider.