abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Als Motivationstrainer nutzt Jordan Belfort seine zweite Chance

24.05.2016 09:18

Ein Hollywood-Film hat ihn international bekannt gemacht. Jetzt nutzt Ex-Anlagebetrüger Jordan Belfort seine zweite Chance als Motivationstrainer.

Die große Nachfrage nach seinen Vortragsreihen und Motivationskursen verdankt Belfort wohl mehr der Verfilmung seiner Memoiren als seinen großartigen Leistungen als Aktienhändler. Dass seine Geschichte filmreif ist, erkannte Hollywood-Regisseur Martin Scorsese und verfilmte das Leben des früheren Aktienhändlers mit Leonardo di Caprio in der Hauptrolle. Spätestens seit dem Film ist Jordan Belfort als „Wolf of Wall Street“ berühmt. Seiner Aussage nach gaben ihm Brokerkollegen diesen Namen. Kritiker vermuten jedoch, dass er sich selbst zum Wolf unter den Aktienhändlern erklärte.

 

 

Jordan Belfort – millionenschwer ohne Skrupel

 

Wer die Biografie von Jordan Belfort gelesen oder den Hollywoodfilm „The Wolf of Wall Street“ gesehen hat, weiß wie exzessiv das Leben des einstigen Aktienhändlers bis zu seiner Verhaftung war. Tatsächlich kannte Belfort von Beginn an nur ein Ziel: Er wollte richtig reich werden. Das Studium der Dentalmedizin reichte ihm dazu nicht aus. Stattdessen stieg er zunächst in den Handel mit Fleisch ein, um später zum Börsenhandel zu wechseln. Sein außergewöhnliches Verkaufstalent wurde in jeder der Branchen, in denen er tätig war, schnell deutlich. Obwohl kurz nach seinem Einstieg ins Börsengeschäft der Schwarze Montag, der Börsencrash von 1987, für den Konkurs seines Arbeitgebers L. F. Rothschild sorgte, gründete Jordan Belfort kurz darauf gemeinsam mit seinem Freund Danny Porush das Maklerunternehmen Stratton Oakmont. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich das Unternehmen zu einem der größten Broker der USA. Mit 26 Jahren hatte Belfort sein Ziel erreicht und war Multimillionär. Drogenexzesse und Verschwendungssucht bestimmten fortan sein Leben, während sein Unternehmen weiterhin erfolgreich sein Geld vermehrte. Die Methoden, mit denen Belfort diese Erfolge erzielte, waren jedoch äußerst fragwürdig, denn sie waren auf den Betrug insbesondere kleiner Anleger ausgerichtet. Seine Strategie basierte nicht auf Einfallsreichtum, sondern auf Skrupellosigkeit. Er überzeugte Kleinanleger von Investitionen in wertlose Penny Stocks. Die entsprechenden Aktien hatte er zuvor selbst gekauft und so Kursanstiege verursacht. Übers Telefon verkaufte er mithilfe der so erzeugten positiven Kursentwicklungen die Aktien an viele Anleger, so stiegen die Kurse weiter. Jetzt konnte Belfort seine eigenen Aktien mit viel Gewinn verkaufen. Dadurch fielen die Kurse wieder, und die Anleger blieben mit den Verlusten zurück. 

 

 

Geläutert nach der Haft?

 

Als die Methoden Jordan Belforts bekannt wurden, schloss die National Association of Securities Dealers sein Unternehmen aus ihrer Gemeinschaft aus. Ein Jahr später, im Jahr 1998, wurde es von der United States Securities and Exchange Commission geschlossen. Einen Schaden von über 200 Millionen US-Dollar hatte Belfort bis dahin bei Kleinanlegern verursacht, die ihr Geld oftmals als Altersvorsorge anlegen wollten. Belfort wurde zu vier Jahren Haft verurteilt, von denen er dank enger Zusammenarbeit mit dem FBI nicht einmal zwei Jahre absitzen musste. Nach seiner Haftstrafe gab sich Jordan Belfort zwar geläutert, bedauert aber auch den Zusammenbruch seines Unternehmens. Obwohl er zu Schadensersatzleistungen in Form von Einzahlungen in einen Fonds für die 1.500 Opfer verurteilt wurde, wirft man ihm vor, bisher nur vergleichsweise geringe Zahlungen geleistet zu haben, die vorwiegend aus dem Verkauf von Immobilien stammen. Mit dem Verkauf seiner Biografie und der Filmrechte und dank des Erfolgs, den ihm die Veröffentlichung seiner Geschichte einbrachte, ist davon auszugehen, dass Jordan Belfort inzwischen wieder über ein beachtliches Vermögen verfügt. Er nutzt seine zweite Chance und ist seit seiner Haftentlassung als Unternehmensberater und Motivationstrainer tätig.

 

Zweite Chance als Motivationstrainer

 

Inzwischen ist Jordan Belfort als Motivationstrainer weltweit gefragt. Geschäftsleute, Studenten und interessierte Anleger buchen seine Vorträge, kaufen seine Bücher und nutzen sein Mentorenprogramm. Viele der Besucher seiner Vorträge wollen einfach nur den „Wolf of Wall Street“ live erleben und seine Geschichte von ihm selbst hören. Andere sind von seinem Verkaufstalent überzeugt und möchten mehr darüber erfahren – vielleicht auf der Suche nach der geeigneten Methode, selbst das schnelle Geld zu verdienen. Die Kosten dafür sind hoch. Rund 30.000 US-Dollar soll ein Auftritt von Belfort kosten. Er vermarktet seine Methode der geradlinigen Überzeugung („Straight Line Persuasion System“) mit CDs, Büchern, DVDs und dem Mentorenprogramm, das sich über ein Jahr erstreckt und rund 3.000 US-Dollar kostet. Dabei will er sein früheres Vorgehen als abschreckendes Beispiel verstanden wissen. Zwar besteht Belfort bei seinen Vorträgen auf eine ethische Nutzung seiner Methoden, dennoch können seine Techniken dafür genutzt werden, Kunden und Menschen zu manipulieren. Jordan Belfort möchte aber die Zuhörer von seinem Wandel vom Aktienbetrüger zum legitimen Geschäftsmann überzeugen vermarktet nun seine wahre Fähigkeit: sein Verkaufs- und Motivationstalent. Seine Methoden mögen für einige Zuhörer mitreißend sein, bei der Seriosität bleiben jedoch Zweifel.

 

Fazit:

 

  • Der „Wolf of Wall Street“ Jordan Belfort ist mit seinem Programm als Motivationstrainer weltweit erfolgreich.
  • In Vorträgen erzählt Belfort seine Geschichte und vermittelt Motivationstechniken für Verkäufer, Versicherungsmakler und Broker.
  • Seine Verkaufsmethoden stellt er als abschreckendes Beispiel dar, hat aber keinen Einfluss, wie sie genutzt werden.
  • Dank seines Verkaufs- und Motivationstalents bringt ihm seine neue Tätigkeit ein beträchtliches Vermögen ein.

 

Haben Sie bereits an einem Vortrag von Jordan Belfort teilgenommen? Wir freuen uns über Ihren Erfahrungsbericht.

 

Eingebundene Videos im Consorsbank Blog haben lediglich informativen Charakter und spiegeln nicht zwingend unsere Meinung wider.