Deutsche Privatanleger konzentrieren sich bei der Geldanlage überwiegend auf den heimischen Markt. Sie vernachlässigen das Potenzial, das in anderen Ländern und Unternehmen schlummert, und versäumen es zudem, ihre Aktien breit zu streuen. Dabei war es noch nie so einfach, auch in ausländische Märkte zu investieren.
Wie hoch ist der Anteil an deutschen Unternehmen in Ihrem Depot? Rund 50,00 %? Wenn ja, gehören Sie zur Mehrheit der deutschen Privatanlegenden. Laut einer Studie der digitalen Vermögensverwaltung Whitebox investierten diese zwischen 2018 und 2021 rund 52,00 % des für Aktieninvestments zur Verfügung stehenden Kapitals in Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Wie hoch eine Gewichtung von über 50,00 % ist, wird deutlich, wenn man bedenkt, dass Deutschlands Anteil am weltweiten Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 gerade mal bei 4,40 % lag.
Das Phänomen, überwiegend oder sogar ausschließlich in heimische Unternehmen und Märkte zu investieren, wird als Home Bias bezeichnet. Eine zu starke Fokussierung auf den Heimatmarkt kann dazu führen, dass Investoren Chancen auf ausländischen Märkten verpassen und ihr Portfolio nicht ausreichend diversifiziert ist, was das Risiko erhöhen und die langfristigen Renditechancen schmälern kann. So stiegen die internationalen Märkte von Anfang 2018 bis Ende 2022 um 34,71 % (MSCI Word Index in USD), während deutsche Aktien in diesen fünf Jahren um 14,22 % fielen (MSCI Germany Index in USD). Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen wie die hier genannten sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Warum Aktien weltweit handeln und möglichst breit streuen?
Weltweite Aktienanlagen bieten zahlreiche Vorteile, indem sie Risiken minimieren und Renditechancen erhöhen können. Unter anderem erhöht die breite Streuung der Anlagen auf verschiedene Länder und Märkte die Diversifikation. Dadurch verringert sich die Abhängigkeit von einzelnen Volkswirtschaften. Die Folge: Das Portfolio wird stabiler und widerstandsfähiger gegenüber lokalen Konjunkturschwankungen, gesetzlichen Regulierungen und politischen Unruhen. Anlegende sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass Anlagen in ausländischen Wertpapieren mit Währungsrisiken verbunden sein können und dass sich Titel, die sich schlecht entwickeln, negativ auf die Gesamtperformance auswirken können.
Globale Aktienanlagen ermöglichen zudem den Zugang zu Märkten, die sich durch rasches Wirtschaftswachstum auszeichnen können. Anlegende können so beispielsweise an der wirtschaftlichen Entwicklung von Schwellenländern wie Singapur, Malaysia, Brasilien und Vietnam partizipieren. Ferner ermöglicht der weltweite Handel von Aktien die Beteiligung an der Expansion neuer Industrien und Technologien, die in heimischen Märkten nur eingeschränkt oder gar nicht verfügbar sein können.
Weltweit in Aktien investieren? So geht´s!
Privatanlegende können auf verschiedene Weise weltweit investieren, um ihr Portfolio zu diversifizieren und die Chancen internationaler Märkte wahrzunehmen. Eine der gängigsten Methoden ist die Direktinvestition in ausländische Unternehmen durch den Kauf von Aktien. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Internationale Börsenplätze
Eine Möglichkeit besteht darin, Aktien direkt an den Heimatbörsen der jeweiligen Unternehmen zu kaufen. Vor allem Nebenwerte sind oft nur dort gelistet und handelbar. Der Aktienhandel an den Heimatbörsen bietet zudem meist den Vorteil der höchsten Liquidität. Insbesondere bei großen Ordervolumina kann dies zu besseren Kauf- und Verkaufskursen führen. Da der Spread (die Preisspanne zwischen An- und Verkaufskurs) bei einer hohen Liquidität in der Regel gering ist, wirkt sich dies positiv auf die Kosten aus. Anlegende sollten sich jedoch im Voraus über die anfallenden Gebühren und die steuerlichen Komplikationen informieren, die je nach Land auftreten können.
Mehr über den weltweiten Aktienhandel an internationalen Börsen erfahren Sie hier.
Deutsche Börsenplätze
Nicht jede ausländische Aktie muss an der jeweiligen Heimatbörse gekauft oder verkauft werden. Viele Aktien können auch hierzulande gehandelt werden. So lassen sich die großen Standardwerte aus den USA, Japan und Europa meist problemlos über deutsche Börsen wie beispielsweise Tradegate erwerben. Die Vorteile: Die Gebühren sind in der Regel niedriger als an ausländischen Börsen. Zudem unterliegen deutsche Börsen der deutschen Handelsüberwachung und Anlegende müssen sich nicht mit den Besonderheiten ausländischer Handelsplätze auseinandersetzen. Anlegende sollten jedoch darauf achten, dass die Spreads im inländischen Börsenhandel gering sind und ausreichend Liquidität vorhanden ist. Andernfalls kann es passieren, dass die dadurch entstehenden Kosten höher sind als die eingesparten Ordergebühren. Um vor bösen Überraschungen gefeit zu sein, sollten Orders daher immer limitiert (Ordertyp „Limit“) aufgegeben werden. Nebenbei bemerkt, die Spreads für ausländische Aktien sind in der Regel am geringsten, wenn die Heimatbörsen geöffnet haben und dort auch eine Kursfeststellung erfolgt.
Mehr zum Handel an deutschen Börsen finden Sie hier.
Außerbörslicher Direkthandel
Anlegende können auch außerbörslich weltweit in Aktien investieren. Bei dieser auch als OTC-Handel (engl.: over the counter) bezeichneten Variante werden Aktien direkt über einen Handelspartner gekauft oder verkauft. Ein Vorteil ist hierbei der Ordertyp „request for quote“. Dabei stellen die Kunden eine Handelsanfrage und erhalten einen Preisvorschlag, den sie innerhalb eines kurzen Zeitraums annehmen können. So wissen sie bereits vor Ordererteilung, zu welchem Kurs der Auftrag abgerechnet wird. Weitere Vorteile des außerbörslichen Handels sind die sofortige Ausführung, keine Teilausführungen, Handelszeiten meist zwischen 8:00 und 22:00 Uhr sowie die Möglichkeit, in Aktien zu investieren, die in Deutschland möglicherweise nicht an der Börse handelbar sind. Ein Beispiel hierfür sind bestimmte Schweizer Aktien, die in Deutschland nur über American Depositary Receipts (ADRs) handelbar sind, aber außerbörslich direkt gekauft werden können. Zusätzlich ist der außerbörsliche Direkthandel günstiger als der Handel über deutsche Parkettbörsen oder Xetra.
Mehr zum außerbörslichen Handel erfahren Sie hier.
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